Die FrankenPfalz, das sind acht Gemeinden am Rande der Frankenalb und des Naturparks Fränkische Schweiz, die sich zum Verein AG FrankenPfalz e.V. zusammengeschlossen haben, um ihre Kräfte zu bündeln, gemeinsam Projekte umzusetzen und die Region zu stärken. Dazu gehören aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach Auerbach, Hirschbach und Königstein, aus dem Landkreis Bayreuth Betzenstein und Plech und aus dem Landkreis Nürnberger Land Hartenstein, Neuhaus a.d. Pegnitz und Velden.
Grundlage der Zusammenarbeit ist bisher das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) aus dem Jahr 2009. Da sich seitdem viel verändert hat, ist die FrankenPfalz, zusammen mit dem Büro IuImIsI STADTSTRATEGIEN aus Leipzig, gerade dabei das Konzept zu überprüfen und neu aufzulegen. Unterstützung erhält sie dabei vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz durch Gelder des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in einer Höhe von bis zu 35.000 Euro.
Einer der Schritte auf dem Weg zum neuen ILEK war das Evaluierungsseminar am 16. und 17. Dezember 2019 in Bernheck/Plech.
Ziel des ersten Seminartages – geladen waren die Bürgermeister und Geschäftsstellenleiter der Mitgliedskommunen – war es den Ist-Stand der interkommunalen Zusammenarbeit sowie die Projekt- und Maßnahmenliste aus dem bisherigen Konzept zu diskutieren. Als Grundlage diente das Ergebnis einer schriftlichen Befragung der FrankenPfalz-Bürgermeister zur Einschätzung der Organisationstruktur (z.B. der Steuerung durch den Vorstand), des durchlaufenen Prozesses (z.B. Zusammenarbeit bei Projekten) und der Beteiligung verschiedener Akteure sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus wurde durch die Bürgermeister der Umsetzungsstand aller ursprünglich angedachten Projekte bewertet. Darauf aufbauend wurde beim Seminar in Kleingruppen rege diskutiert, Projekte herausgenommen (z.B. das Schnüren von Angebotspaketen) und Ideen zur Anpassung von Projekten festgehalten (z.B. für einen gemeinsamen „Kulturkalender“).
Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurde am zweiten Seminartag – an dem regionale Akteure, z.B. aus den Regional- und LAG-Managements, hinzukamen – eine Priorisierung der zahlreichen Projekte vorgenommen. Sie diente der vertiefenden Diskussion, um den Blick nach vorn zu wagen. Es wurde der Frage nachgegangen, welche Schritte und Rahmenbedingungen notwendig sind, um Projektansätze in die weitere Umsetzung zu bringen. Dabei wurde schwerpunktmäßig auf folgende Projektideen eingegangen: „Bürgerbus & Co – Mobilität durch Kooperation“, „Gemeinsame Klärschlammentsorgung und -verwertung“, „Leerstands- und Baulückenmanagement“, „Tourismusstrategie der ILE FrankenPfalz“. Wie genau die FrankenPfalz in die Zukunft gehen wird soll nun im laufenden Fortschreibungsprozess bis Ende 2020 weiter diskutiert werden. Einig waren sich allerdings alle, dass weniger mehr ist und sich die Region auf eine geringere Anzahl wichtiger und realisierbarer Projekte konzentrieren sollte.
Um dieses Ziel zu erreichen und die Bedürfnisse der Bevölkerung nicht zu übergehen, wird es im Frühjahr u.a. auch eine Beteiligung der FrankenPfalz-Bewohner durch „Wirtshausgespräche“ geben. Die Termine und Orte werden noch festgelegt und öffentlich bekannt gegeben.
Bericht von Verena Frauenknecht Umsetzungsmanagerin AG FrankenPfalz e.V.
Foto: Korzer