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Gefahr aus dem Netz – Weidener Firma im Visier von BEC-Betrügern

Gefahr

Ein aktueller Fall der Kriminalpolizeiinspektion Weiden verdeutlicht, wie professionell und skrupellos Cyberkriminelle bei sogenannten Business Email Compromise–Angriffen (kurz: BEC) vorgehen. Ziel war eine Beteiligungsfirma aus dem Raum Weiden, die beinahe hohe Geldsummen an Betrüger verlor.

So gingen die Täter vor

Im April 2025 verschafften sich Unbekannte Zugriff auf das E-Mail-Postfach des Unternehmens. Die Hacker verfolgten den internen Mailverkehr, gaben sich daraufhin als Geschäftspartner aus und forderten in täuschend echt wirkenden E-Mails Zahlungen auf Konten in Ungarn und Kroatien – in Höhe eines hohen sechsstelligen Betrags.

Die Zahlungen wurden zunächst durchgeführt. Erst wenige Tage später bemerkte der Geschäftsführer Unregelmäßigkeiten und alarmierte die Polizei. Dank schnellem Handeln konnten die Beträge teilweise eingefroren bzw. zurückgebucht werden.

Cyber-Betrug Gefahr
Foto: Symbolbild

Cyberangriffe nehmen zu – Polizei warnt eindringlich

„BEC ist eine ernstzunehmende Gefahr, die sich immer weiter ausbreitet“, warnt Andreas Schieder, Leiter der Weidener Kriminalpolizei. Die Täter nutzen oft Phishing-Mails mit täuschend echten Absendern und gefälschten Webseiten, um Zugriff auf sensible Daten und Systeme zu erlangen.

Besonders mittelständische Unternehmen geraten zunehmend ins Visier: Sie bieten einerseits hohe Geldsummen, sind andererseits aber digital oft nicht ausreichend abgesichert. Die Täter verschleiern ihre Spuren professionell, viele von ihnen agieren aus dem Ausland – eine Ermittlung gestaltet sich schwierig.

So schützen Sie sich – Empfehlungen der Polizei

Die Kriminalpolizei gibt wichtige Hinweise für Unternehmen und Privatpersonen zum Schutz vor BEC-Angriffen:

  • Seien Sie wachsam bei ungewöhnlichen oder unerwarteten E-Mail-Anfragen, insbesondere bei Geldforderungen.

  • Überprüfen Sie immer die Absenderadresse und kontaktieren Sie bekannte Ansprechpartner über einen zweiten Kommunikationsweg (z. B. telefonisch).

  • Klicken Sie keine verdächtigen Links und öffnen Sie keine Anhänge unbekannter Herkunft.

  • Installieren Sie Antivirenprogramme und Firewalls und halten Sie diese aktuell.

  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontobewegungen und reagieren Sie sofort bei Unregelmäßigkeiten.

  • Achten Sie auf eine sichere Verbindung (https://), insbesondere bei sensiblen Transaktionen.

Cyberkriminalität: Vorsicht ist der beste Schutz

Der aktuelle Fall aus Weiden zeigt erneut, wie wichtig eine erhöhte Aufmerksamkeit im digitalen Alltag ist. Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden regelmäßig schulen, Sicherheitsrichtlinien einführen und in IT-Sicherheit investieren. Bei einem Verdacht auf BEC oder andere Formen von Cybercrime sollte umgehend die Polizei eingeschaltet werden.