Cham.  Für das Gebiet von Bad Kötzting bis Lohberg und bis Furth im Wald erteilte Landrat Franz Löffler am 10. Oktober zwei weitere Großaufträge für den Glasfaserausbau des Landkreises. Damit wird noch in diesem Jahr in den sogenannten Projektgebieten 3 und 4 gebaut. Von insgesamt sechs Projektgebieten, in die der Landkreis aufgeteilt ist, befinden sich damit zum Jahresende vier und damit zwei Drittel des Landkreises in Bau. „Mit den weiteren Aufträgen und den starken regionalen Firmen liegen wir beim Glasfaserausbau in unserem straffen Zeitplan“, freut sich Landrat Franz Löffler über den Fortschritt des Projektes.

Mit der Bauausführung für das gesamte Projektgebiet 3 – Bad Kötzting, Grafenwiesen, Hohenwarth, Arrach, Rimbach, Lam, Lohberg und Neukirchen b.Hl. Blut – wurde die Firma Josef Rädlinger aus Windischbergerdorf beauftragt. Nachdem die Grundstücksnutzungsverträge eingereicht und die Ausschreibungen abgeschlossen wurden, plant die Firma Rädlinger bereits die Bauausführungen.

Ebenso starten auch die Arbeiten im gesamten Projektgebiet 4. Nachdem der Landkreis Cham mit seinem Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur im März 2022 die Bauarbeiten für das Cluster 4.1 an die Firma Streicher aus Deggendorf vergeben hat, erhält diese nun auch den Zuschlag für die beiden Cluster 4.2 und 4.3. Die Baufirma aus Niederbayern ist damit mit der Umsetzung des kompletten Projektgebietes 4 betraut. Die Vergabe des Auftrags betrifft insbesondere das Einzugsgebiet der Stadt Furth im Wald, sowie die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Eschlkam und dem Markt Neukirchen b.Hl.Blut.

Beide Unternehmen haben sich in einer europaweiten Ausschreibung gegenüber ihren Mitbewerbern durchgesetzt. Nachdem die beiden Unternehmen bereits in den Projektgebieten 1 und 2 die Glasfaserarbeiten durchführen, sind sie mit den Qualitätsanforderungen des Landkreises an die Bauausführung vertraut.

Die Baufirmen beginnen noch im Oktober mit den vorbereitenden Arbeiten, wie z.B. der Begehung der Trasse oder der Einholung erforderlicher Genehmigungen. Im Anschluss daran rollen die Bagger an.

Wichtig für die Bürgerinnen und Bürger ist: Bevor Arbeiten auf einem Privatgrundstück durchgeführt werden, setzen sich die Baufirmen mit den Grundstückseigentümern in Verbindung. In einem Vor-Ort-Termin werden der Leitungsweg und die nötigen Erdarbeiten gemeinsam festgelegt. Erst wenn der Eigentümer zustimmt, wird auch tatsächlich gebaut.

Informationen und Ansprechpartner für Fragen zur Bauausführung in den jeweiligen Gebieten sind unter www.breitband-cham.de zu finden. Wer sich allgemein einen näheren Eindruck über die erforderlichen Bauarbeiten für die Errichtung des Breitbandnetzes verschaffen möchte, kann sich dort auch ein Video des Eigenbetriebs Digitale Infrastruktur ansehen.

So geht es weiter

Für die Ausführung der Arbeiten in den Projektgebieten 3 und 4 wird mit einer Bauzeit von ca. einem Jahr gerechnet. Die Fertigstellung ist somit für Ende 2023 geplant. Noch im Jahr 2023 sollen die Aufträge für die Projektgebiete 5 und 6 vergeben werden. Das betrifft dann die Gemeinden Gleißenberg,Pemfling, Schönthal, Waffenbrunn, Treffelstein, Tiefenbach, Pösing, Stamsried, Reichenbach, Walderbach, sowie Teile der Städte Waldmünchen, Rötz und Roding. Hier wird ebenfalls mit einer Bauzeit von ca. einem Jahr gerechnet.

Nach Fertigstellung der Bauarbeiten durch die Baufirma kann die Aktivierung durch die Vodafone GmbH erfolgen. Hierbei ist wichtig zu wissen: der Hausanschluss durch die Baufirma ist für die Bürgerinnen und Bürger immer kostenlos. Also unabhängig davon, ob ein Telefon- oder Internetvertrag mit Vodafone abgeschlossen wird.

Wer den Glasfaseranschluss aber auch aktiv nutzen und mit Highspeed surfen will, benötigt einen Internetvertrag mit Vodafone als Partner des Landkreises.  Der Abschluss von Glasfaser-Verträgen bei Vodafone ist jederzeit möglich. Alle Informationen zu den angebotenen Glasfaser-Tarifen finden sich unter www.vodafone.de/cham. Daneben finden rechtzeitig Infoveranstaltungen zum Ausbau statt. Die Termine finden sie, sobald diese feststehen, auf den genannten Seiten www.breitband-cham.de oder www.vodafone.de/cham

Wer ist vom Ausbau betroffen

Der Ausbau betrifft alle unterversorgten Gebäude, deren Eigentümer einen Grundstücksnutzungsvertrag unterschrieben haben. Die Zustimmungsrate liegt bei über 90 Prozent. Mit dem Verfügbarkeitscheck auf der Internetseite www.breitband-cham.de kann überprüft werden, ob ein Gebäude zu den unterversorgten Haushalten im Sinne der Bundesförderung gehört, es vom Eigenbetrieb ausgebaut werden kann und bereits ein Grundstücksnutzungsvertrag vorliegt.

Weitere Informationen

Das Projekt ist eine der größten Glasfaser-Ausbaumaßnahmen Deutschlands. Es werden über 1.900 km Leitungstrasse gegraben und über 17.000 unterversorgte Adressen mit weniger als 30 Mbit/s (sogenannte weiße Flecken) erschlossen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 180 Millionen Euro. Das Glasfasernetz wird durch die Bundesförderung Breitband zusammen mit der höchsten Förderung in der Geschichte der bayerischen Breitbandförderung ermöglicht. Der Eigenanteil von rund 10 Prozent wird durch die 37 (von 39) am Ausbau beteiligten Gemeinden und den Landkreis Cham finanziert. Zur Durchführung wurde 2019 der Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur Landkreis Cham gegründet. Gepachtet wird das Landkreis-Glasfasernetz von Vodafone. Im Oktober 2020 wurden die Bauarbeiten im südwestlichen Landkreis begonnen. Mittlerweile sind ca. 800 Kilometer Leitungstrasse gebaut, rund 1.700 Kilometer Glasfaserkabel eingeblasen und rund 5.950 Hausanschlüsse errichtet. Die ersten Nutzerinnen und Nutzer in Projektgebiet 1 können seit Oktober 2021 mit Gigabitgeschwindigkeit surfen. Anfang September 2023 wurde bereits der 1.000ste Kunde von Vodafone aktivgeschaltet. Ziel des Landkreises ist es, allen Gebäuden im Landkreis einen Glasfaseranschluss zu ermöglichen.

(Bericht: Landratsamt Cham / Bild: Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur)