Naturschutzbeirat formiert sich für fünf weitere Jahre – Landrat Löffler hebt fachliche beratende Rolle hervor – Der Naturschutzbeirat hat sich in seiner konstituierenden Sitzung für die nächsten fünf Jahre neu aufgestellt. Zehn sachverständige Vertreter aus Naturschutzverbänden, dem Agrarbereich, Jagd und Fischerei stellen sich für die kommende Amtsperiode zur Verfügung, um die Untere Naturschutzbehörde bei wichtigen Entscheidungen zu beraten. Ihre fachliche Expertise bringen sie bei naturschutzrechtlichen Grundsatzentscheidungen und Maßnahmen mit weitreichenden Folgen für Natur und Umwelt ein.

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Wichtiger Beitrag zum Ausgleich der Interessen

Bei dem Termin im Großen Sitzungsaal des Landratsamtes am Freitag, 31. März, hob Landrat Franz Löffler die Bedeutung des Gremiums für die Arbeit der Unteren Naturschutzbehörde hervor. Dieses habe sich über Jahrzehnte in seiner wissenschaftlich und fachlich beratenden Funktion bewährt. „Der Naturschutzbeirat ist in Bayern eine Institution, die nicht nur das Einbringen von ehrenamtlichem Sachverstand gewährleistet. Er steht auch dafür, bei Entscheidungen des Naturschutzes größtmögliche Akzeptanz und Konsens auf einer breiten gesellschaftlichen Ebene zu schaffen. Das ist heute wichtiger denn je.“ Der Chamer Landrat dankte den Mitgliedern für ihre Bereitschaft, sich ehrenamtlich für dieses Thema einzubringen. Ihr Einsatz sei von zentraler Bedeutung für einen guten Ausgleich der Interessen von Mensch und Natur.

Der Naturschutzbeirat besteht aus fünf Mitgliedern und fünf Stellvertretern. Als Mitglieder stehen dem Naturschutzbeirat Alfons Klostermeier-Stahlmann, Peter Zach, Gisela Merkel-Wallner, Josef Wutz und Gerhard Luckner für die nächsten 5 Jahre zur Verfügung. Stellvertreter sind Sepp Peinkofer, Sybille Wölfl, Michael Bauer, Michael Heigl und Hans Laumer.

Kiebitz-Nester als Flutopfer – Rücksichtnahme beste Hilfe für Wiesenbrüter – Mit blauem Auge davongekommen sind beim Hochwasser vergangenes Wochenende (31. März bis 2. April) die Wiesenbrüter im Naturschutzgebiet Regentalaue zwischen Cham und Pösing. Ornithologe Peter Zach, der das Wiesenbrüterschutz-Projekt in der Regentalaue leitet und koordiniert, musste bei seinen wiederkehrenden Brutpaar-Zählungen feststellen, dass ca. 20 Prozent der bereits bebrüteten Kiebitz-Nester dem Hochwasser zum Opfer gefallen sind. Zum Glück hatte das Hochwasser am Sonntag, 2. April, gegen 19 Uhr seinen Höchststand erreicht und floss dann langsam wieder ab, so blieb den Wiesenbrütern noch mehr Schaden erspart. Die Vogelpärchen, deren Nester zerstört wurden, werden zwar vermutlich erneut ein Nest bereiten und Eier legen, sind für einen gesunden Jahresverlauf dann jedoch schon fast zu spät.

Gefährdete Wiesenbrüter

Bereits seit März kann man die Kiebitze bei ihrem unverwechselbaren Balzflug beobachten, bei dem sie sich wellenförmig aus der Luft Richtung Boden fallen lassen und dann wieder in die Höhe schwingen. Inzwischen sitzen auch schon Pärchen auf ihren Gelegen (Nestern und gelegten Eiern). Wie die Bezeichnung Wiesenbrüter schon verrät, befinden sich die Nester der Kiebitze und anderer seltener Arten wie Brachvogel, Rotschenkel und Uferschnepfe in den feuchten Auenwiesen am Boden. Damit sind die Nester natürlich nicht nur anfällig für Prädatoren (wie beispielsweise Fuchs oder Rabenkrähen), sondern auch ein Hochwasser kann verheerende Spuren hinterlassen.

Nur erlaubte Wege nutzen

Umso wichtiger ist es, sie und alle anderen Wiesenbrüter in der Brut- und Aufzuchtzeit zu unterstützen und ihre Ruhezonen nicht zu stören. Da das Feldwegenetz in der Regentalaue recht engmaschig ist, sind einige Wege in dieser Zeit nicht begehbar und mit entsprechenden Stopp- und Hinweisschildern markiert. Denn jede Störung, sei es durch Spaziergänger in der Nähe der Nester oder auch freilaufende Hunde, bedeutet für die scheuen Vögel großen Stress: sie fliehen vor der Störung und verlassen das Nest. Dadurch bleiben die Eier oder später die Küken ohne Wärme und Schutz zurück. In vielen Fällen nutzen Prädatoren dieses Zeitfenster und berauben das Nest, oder die Elternvögel verlassen bei zu viel Unruhe in der Nähe ganz das Gelege und die Nachkommen sterben.

Hunde anleinen

Die beste Hilfe für die Vogeleltern ist das rücksichtsvolle Verhalten jedes Besuchers. Beachten Sie hierfür bei Ihrem Spaziergang durch das Naturschutzgebiet die Hinweisschilder: Bleiben Sie bitte bis Ende Juni auf den erlaubten Wegen und leinen Sie Ihren Hund an. Jede Störung bedeutet Stress für unsere seltenen Wiesenbrüter.

Bei Fragen rund um den Wiesenbrüterschutz im Naturschutzgebiet Regentalaue steht der Naturpark Oberer Bayerischer Wald (info@naturpark-obw.de) und die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt (naturschutz@lra.landkreis-cham.de) gerne zur Verfügung.

Übung der U.S. Army – Die United States Army (U.S. Army) hält in der Zeit vom 17.04. bis 16.05.2023 eine Übung im freien Gelände ab. Übungsraum ist neben benachbarten Landkreisen auch ein Teil des Landkreises Cham.

Der Bevölkerung wird nahegelegt, sich von den Einrichtungen der übenden Truppe fernzuhalten. Ferner wird auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die von liegengebliebenen Sprengmitteln, Fundmunition und dergleichen ausgehen. Etwaige entstandene Manöverschäden können zur Schadensregulierung bei der örtlichen Gemeindeverwaltung angezeigt werden.

Berichte des Landratsamtes Cham