Bericht: Landratsamt Regensburg

Landkreis engagiert sich für den Schutz von Mädchen und (jungen) Frauen – „Gemeinsam gegen Loverboys“ – auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Regensburg informierte eine Referentin von der Fachberatungsstelle JADWIGA am 3. März 2023 in der Volkshochschule Regensburger Land über die sogenannte „Loverboy“-Methode zur Prävention sexueller Ausbeutung und Zwangsprostitution von Minderjährigen und jungen Erwachsenen. Neben der Vorgehensweise der Täter und den Erkennungsmerkmalen von Betroffenen informierte Diana Sachon über regionale und überregionale Unterstützungsangebote. Die Hybridveranstaltung fand im Rahmen der „Bayern-gegen-Gewalt“-Kampagne statt und wurde unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS). Die Veranstaltung richtete sich an Fachkräfte der sozialen Arbeit sowie am Thema Interessierte.

Die Loverboy-Methode …

… ist eine Form des Menschenhandels und damit eine Menschenrechtsverletzung und Straftat. Dabei täuscht der Täter meist Mädchen und jungen Frauen eine Liebesbeziehung vor, manipuliert sie und macht die Betroffene emotional abhängig. Mit dem Ziel der Ausbeutung und Zwangsprostitution isoliert der Täter die junge Frau aus ihrem sozialen Umfeld, erpresst sie unter Einsatz von Gewalt und zwingt sie zur Prostitution.

Die Fachberatungsstelle JADWIGA

… ist in Nürnberg und München vertreten und setzt sich für die Rechte von Betroffenen von Menschenhandel und Zwangsheirat ein.

Hilfsangebote in der Region

Simone Seitz von der regionalen Beratungsstelle Frauennotruf e.V. für Mädchen und Frauen mit sexualisierter Gewalterfahrung informierte im Rahmen der Veranstaltung am 3. März 2023 über die kostenfreie, anonyme Beratung und Begleitung, über Mädchenarbeit sowie über vielfältige Präventionsangebote. Daniela Ahlmann stellte die Arbeit von SOLWODI vor. Ihr Team setzt sich für die Rechte von Frauen mit Migrations- oder Fluchthintergrund, die Not und Gewalt erfahren haben, ein – seien es Betroffene von Menschenhandel, sexueller Ausbeutung und Prostitution, Zwangsheirat oder sonstiger Gewalt.

Informationen zu Beratungs- und Hilfsangeboten bei Gewalt gegen Frauen und Mädchen in der Region finden Sie unter: https://www.landkreis-regensburg.de/gewalt-gegen-frauen/.

Bis Juli 2023 finden in Kooperation mit Kommunen, Schulen und Fachkräften Workshops und Informationsveranstaltungen zur Aufklärung über die „Loverboy“-Methode statt. Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie hier: Die Loverboy-Methode (bayern-gegen-gewalt.de).

Das Garten-Team des Landratsamts lädt ein zur „Grünen Stunde“ im März – Den eigenen Garten so vielseitig wie möglich zu gestalten, ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Richtig umgesetzt entstehen neue Lebensräume, die ohne viel Pflegeaufwand für Tiere und Pflanzen gleichermaßen wertvoll sind. Die Fachberaterinnen und Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Regensburg unterstützen die Gartenbesitzer mit fachlichem Rat dabei, kleine und große Ideen in die Tat umzusetzen.

In diesem Monat möchten die Fachberaterinnen und Fachberater für das Thema „Kleine Gärten ganz groß – Tipps und Tricks zur Planung kleiner Hausgärten“ begeistern. Wer einen kleinen Garten sein Eigen nennt, steht vor der Herausforderung, seine Gartenwünsche und -träume auf wenig Raum zu realisieren. Familien mit Kindern haben andere Vorstellungen als Fulltime-Jobber oder Senioren. Was zu bedenken ist, welchem Wandel Gärten unterliegen und wie kleiner Raum optimal genutzt wird, stellt Kreisfachberaterin und Gartenplanerin Christine Gietl in der „Grünen Stunde“ am Donnerstag, 30. März 2023 um 17 Uhr vor.

Wer am einstündigen Online-Seminar teilnehmen will, sollte sich per Mail anmelden unter gruene.stunde@lra-regensburg.de

Fragen zur Veranstaltungsreihe richten Sie an:

Christine Gietl, Fachberatung für Gartenkultur und Landespflege, 0941 4009-619

Stefanie Grünauer, Fachberatung für Gartenkultur und Landespflege, 0941 4009-792

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Landrätin Tanja Schweiger stellt Rekord-Kreishaushalt 2023 vor – Landrätin Tanja Schweiger, Kreiskämmerin Petra Grimm und Rechtsdirektor Maximilian Sedlmaier erläuterten in einer Pressekonferenz am 10. März 2023 die Eckpunkte des Kreishaushalts 2023. Einem Rekordhaushalt, was das Haushaltsvolumen betrifft: Erstmals erreicht der Landkreis mit 249,7 Mio. Euro ein Gesamthaushaltsvolumen von knapp einer Viertel Milliarde Euro. Der Kreistag wird in seiner nächsten Sitzung am 27. März 2023 über das Zahlenwerk abschließend entscheiden.

Landrätin Tanja Schweiger: „Der Kreishaushalt 2023 sieht große Investitionen in die Bildungs- und Mobilitätsinfrastruktur vor. Damit sichern wir die Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises und sorgen dafür, dass wir die großen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte gut bewältigen können. Der Kreishaushalt 2023 stellt dafür die notwendigen Weichen. Gleichzeitig gewährleistet er, dass der Landkreis auch weiterhin eine verantwortungsvolle und solide Finanz- und Haushaltspolitik betreibt.“

Hier die Eckpunkte des Haushaltsentwurfs 2023:

Das Investitionsprogramm 2022-2026 sieht Ausgaben von insgesamt 143,5 Mio. Euro vor, davon 23,1 Mio. Euro für 2023. Schwerpunkt des Investitionsprogramms ist erneut der Bildungsbereich mit insgesamt 69,2 Mio. Euro (10,5 Mio. Euro für 2023). Knapp die Hälfte der Investitionen des Landkreises gehen damit in den Ausbau der Bildungsinfrastruktur.

Der Kreisumlage-Hebesatz – also die Kennzahl dafür, wieviel der Landkreis von den 41 Gemeinden an Umlagezahlungen erhebt – steigt, unter anderem aufgrund des höheren Finanzbedarfs durch die Anhebung der Bezirksumlage, um einen Prozentpunkt auf 39,5.

Das Gesamtvolumen des Haushalts steigt um 8,02 Prozent auf 249.735.500 Euro (Verwaltungshaushalt plus 9,76 Prozent auf 219.179.600 Euro | Vermögenshaushalt minus 3,03 Prozent auf 30.555.900 Euro).

Die Ausgaben im Jugendhilfebereich steigen erneut deutlich an; in diesem Jahr um 2,8 Mio. Euro auf 29,5 Mio. Euro.

Für die Verbesserung des ÖPNV gibt der Landkreis 10 Mio. Euro aus, und erreicht damit erstmals einen zweistelligen Millionenbetrag (2022: 7,6 Mio. Euro).

Dass die finanziellen Spielräume auch für den Landkreis Regensburg zunehmend kleiner werden, zeigen folgende Kennzahlen: Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt sinkt von 9,621 Mio. Euro (2022) auf jetzt 6,86 Mio. Euro; die freie Finanzspanne geht von 3,3 Mio. Euro auf 555.000 Euro zurück. Zudem ist eine Neu-Kreditaufnahme von einer Million Euro notwendig. Es können jedoch in 2023 auch Kredite in Höhe von 4.649.000 Euro zurückbezahlt werden, so dass sich der Schuldenstand zum 31.12.2023 auf 15.852.823 Euro reduzieren wird.

Vereinsschulabend „Mit Achtsamkeit zu Freude und Erfüllung im Ehrenamt“ – noch Plätze frei! – Am Mittwoch, den 22. März 2023, findet im Landratsamt von 19 bis 21.30 Uhr die nächste Veranstaltung der Vereinsschule statt. Diesmal geht es um die Frage, wie man durch Achtsamkeit zu Freude und Erfüllung im Ehrenamt gelangen kann.

Nachdem das Thema bereits im Frühjahr 2019 auf dem Plan stand, greift die Freiwilligenagentur es angesichts der aktuellen Herausforderungen – Corona, Ukraine-Krieg, Energiekrise –  noch einmal auf. Im Zentrum des Abends stehen zwei Fragen: Wie kann man heute „einfach als Mensch“ achtsam mit sich selbst umgehen? Und wie schafft man das im Rahmen seines ehrenamtlichen Engagements? Auf sich selbst schauen, Grenzen setzen, nicht „Ja“ sagen, wenn man „Nein“ meint – die Referentin Mary Haas (Heilpraktikerin für Psychotherapie und Supervision) zeigt, wie es gehen kann.

Es sind noch Plätze frei. Anmeldungen (erforderlich!) sind möglich online unter www.freiwilligenagentur-regensburger-land.de, telefonisch unter 0941 4009-638 oder per E-Mail an freiwilligenagentur@lra-regensburg.de .

Kleine Gehirne unter Strom – Fernseher, Handy, Tablet und Computer sind heute alltägliche Wegbegleiter – oftmals auch von Kindern, wenn sie vor dem Fernseher oder Tablet „geparkt“ werden. Welche Auswirkungen hat das auf die Mädchen und Jungen? Was können Eltern und Schule tun, damit Kinder in unserer digitalen Welt gesund aufwachsen können? Diese Fragen standen am 6. März 2023 bei einem Hybrid-Fachvortrag von Prof. Dr. med. Volker Busch im Hörsaal im Vielberth-Gebäude (Universität Regensburg) sowie online im Fokus. Organisatoren des Vortrags waren die Gesundheitsregionplus und das Staatliche Schulamt für Stadt und Landkreis Regensburg.

Permanent unter Anspannung

Digitale Technologien und Informationskonsum setzen Kinder heute unter permanente Anspannung. Die vielen wechselnden Aufgaben und die Flut an Informationen führen zu häufigen Ablenkungen und Unterbrechungen. Die Aufmerksamkeit kommt hier – nicht nur – bei den Kleinen leicht abhanden. „Stellen Sie sich vor, wie lange Sie nach einer kurzen Unterbrechung brauchen, um wieder hochkonzentriert an einer Aufgabe weiterzuarbeiten“, erklärte Prof. Dr. med. Volker Busch die Anstrengungen, die ein Gehirn leisten muss, um zwischen verschiedenen Reizen hin- und herzuschalten. Kindern geht es nicht anders. Die Folge können Daueranspannung, Stress und Leistungsverschlechterungen sein.

Richtiger Umgang nötig

Der Facharzt für Neurologie sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie zeigte Möglichkeiten auf, besser mit Multitasking und der Flut an Reizen im Kindesalter umzugehen. Schließlich böte die Digitalisierung auch sehr viele Chancen. So hätten Kinder und Jugendliche durch die digitalen Medien einen viel breiteren Zugang zu Informationen und Wissen. Man brauche die Entwicklungen daher nicht verteufeln. Vielmehr gehe es darum, den richtigen Umgang mit elektronischen Endgeräten zu erlernen.

Fokussieren spielerisch trainieren

Professor Busch nahm das Publikum dann mit in die „fokussierte Welt“ von Sherlock Holmes und zeigte, wie man mit Kindern Fokussieren spielerisch trainieren kann. Das Vorleben durch Eltern und in der Schule spiele ebenfalls eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel medienfreie Zeiten beziehungsweise Zonen.

Die 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartete ein Feuerwerk an Informationen, überraschenden Studienergebnissen und anschaulichen Beispielen für die Umsetzung im Alltag.

Kontakt Gesundheitsregionplus Regensburg

Dr. Simone Eckert, E-Mail: gesundheitsregionplus@landratsamt-regensburg.de oder Simone.Eckert@landratsamt-regensburg.de.