Polizei
Mit einem störungsfreien Verlauf des letzten Festtages am vergangenen Montag endete das diesjährige Bad Kötztinger Pfingstfest vergleichbar friedlich, wie es schon gut eine Woche zuvor am diesjährigen Pfingstsamstag begann. Die Bilanz wurde lediglich durch einige junge Männer getrübt, welche ihre Aggressionen nicht im Griff hatten. Jedoch ist gerade bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Festbesuchern, aber auch hinsichtlich Angriffe auf die Polizei, im Vergleich zum Vorjahr ein merklicher Rückgang erkennbar. Im Falle eines Körperverletzungsdelikts vom vergangenen Samstag werden noch Zeugen bzw. Hinweise auf den Täter gesucht.
Durch konsequentes Einschreiten auf dem Verkehrssektor mit präventiven Kontrollen konnten fünf Personen schon vor Fahrtantritt vor einer Fahrt unter Alkoholeinfluss bewahrt werden – vier Alkoholsünder mussten jedoch gestoppt werden, in einem Fall wurde der Führerschein vor Ort sichergestellt. Daneben wurden mehrere Jugendliche unter 16 Jahren mit teils deutlichen Alkoholisierungsgraden auffällig. Aufgrund unerlaubter Alkoholabgabe wurden mehrere Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Im Rahmen des Pfingstritts am Pfingstmontag mussten mehrere Drohnenpiloten ermahnt werden, ebenso stürzte ein Reiter vom Pferd und wurde verletzt. Insgesamt verlief der Pfingstritt als eines der bedeutendsten Ereignisse innerhalb der Pfingstwoche ohne weitere nennenswerte Zwischenfälle.

Bewährt hatte sich aus polizeilicher Sicht nicht nur am Samstagabend, sondern den gesamten Festverlauf die starke und sichtbare Präsenz der Bad Kötztinger Polizei, sowie der örtlichen Sicherheitswacht mit Unterstützungskräften: Im Gegensatz zum Vorjahr wurden für den Festverlauf 2025 deutlich weniger Körperverletzungsdelikte registriert. Erfreulicherweise kam es dahingehend am Eröffnungstag des Pfingstfestes zu keinen gewalttätigen Auseinandersetzungen auf dem Festplatz.
Wie bereits berichtet, griffen am Sonntagabend drei Männer im Bereich eines Schankbetriebs einen 23-Jährigen nach einem Wortgefecht auf persönlicher Ebene an. Der Geschädigte erlitt eine nach außen hin sichtbare Kopfverletzung, ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung wurde eingeleitet.
Danach schlugen erst am vergangenen Freitag gleich drei Mal junge Männer über die Stränge: In der Nähe des Festzeltes verteilte ein 31-jähriger Mann aufgrund einer vorherigen Auseinandersetzung mehrere Schläge an einen 38-Jährigen. Dieser erlitt eine sichtbare Verletzung im Kopfbereich, sowie Schürfwunden am Körper. Im Rahmen der Sachbearbeitung beleidigte der Angreifer dann die eingesetzten Polizeibeamten. Er wurde zunächst in polizeilichen Gewahrsam genommen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen Körperverletzung und Beleidigung eingeleitet.
Polizeibeamte angegriffen und verletzt
Massiv wehrte sich dann ebenfalls am Freitag ein 24-jähriger Mann gegen Polizeieinsatzkräfte und griff diese tätlich an: Er sollte aufgrund eines räuberischen Diebstahls vom Festgelände in dessen nähren Umfeld festgenommen werden, nachdem er zuvor einen Angehörigen der Sicherheitswacht anging und mit seiner Beute flüchtete. Im Rahmen seiner Festnahme durch die angerückten Polizeistreifenbesatzungen setzte sich der junge Mann so zur Wehr, dass er gefesselt werden musste. Im Anschluss wurde der Mann inhaftiert, ehe er im Verlaufe des Samstags aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurde. Im Zuge der Festnahme kam es zu einem gefährlichen Tritt gegen einen der Polizeibeamten, welcher dadurch auch im Kopfbereich verletzt wurde. Weitere Beamte wurden ebenfalls verletzt, welche zusätzlich noch eine ganze Litanai an Schimpfwörtern über sich ergehen lassen mussten. Der Mann war stark alkoholisiert, nun wird gegen ihn u. a. wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung ermittelt.
Bei der Abwanderung vom Festplatz kam es schließlich zu einem erneuten Körperverletzungsdelikt: In der Arnbrucker Straße im Einzugsbereich einer Diskothek verpasste ein bislang unbekannter Täter seinem 24-jährigen Gegenüber einen Schlag ins Gesicht. Der Mann erlitt daraufhin eine Verletzung im Bereich des Mundes und musste sich zur Behandlung in ein Krankenhaus begeben. Diesbezüglich wird nach dem Täter gefahndet: Es soll sich dabei um eine ca. 20-jährige, männliche Person handeln, welche wenig überraschend u. a. mit Lederhose in Tracht gekleidet war. Zeugen des Vorfalls, welche Hinweise zur Tat oder zum Täter geben könne, werden gebeten, sich unter Tel. 09941/9431-0 an die Polizei Bad Kötzting zu wenden.
Am zweiten Festsonntag geraten noch einmal Feiernde aneinander
Am vergangenen Sonntagabend stritten sich dann wieder zwei junge Männer am Festplatz. Der Streit ist momentan noch Gegenstand der Ermittlungen, da es im Rahmen dessen gegebenenfalls zur Verletzung bzw. Beleidigung von Dritten kam.
Schon in der Nacht davor begehrte ein 30-jähriger Mann aus dem Altlandkreis Zutritt zu einem gastronomischen Betrieb auf der Festwiese, welcher ihm aufgrund der unmittelbar bevorstehenden Schließung durch einen Angehörigen des Ordnungsdienstes verwehrt wurde. Daraufhin wollte sich der Mann den Zutritt gewaltsam verschaffen, weshalb er durch die Kräfte des Ordnungsdienstes abgehalten werden musste. Im Rahmen dessen versetzte er einem der Sicherheitskräfte einen Schlag ins Gesicht. Offensichtlich war beim Aggressor nicht unerheblicher Alkoholeinfluss im Spiel.
Weniger körperliche Angriffe als im Vorjahr
Dass das diesjährige Pfingstfest trotzdem unter dem Motto „Die Kötztinger können friedlich feiern“ steht, zeigt nicht zuletzt die Gesamtbilanz im Vergleich zum Vorjahr: Während des diesjährigen Pfingstfestes ereigneten sich nach derzeitigem Sachstand insgesamt fünf Körperverletzungsdelikte weniger als noch 2024. Insbesondere ist ein deutlicher Rückgang im Bereich der Gefährlichen Körperverletzungen zu vermelden. Auch Widerstandshandlungen gegen die Polizei erfuhren einen merklichen Rückgang um drei Fälle.
In diesem Zusammenhang darf die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Stadt Bad Kötzting und der Polizei hervorgehoben werden, welche für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher des Pfingstfestes sprichwörtlich „Hand in Hand“ zusammenarbeiten. Dies wird nicht zuletzt an der Aussprache von Betretungs- und Aufenthaltsverboten für das Festgelände deutlich, welche gemeinsam durch die Stadt Bad Kötzting und die Polizei konsequent gegen Aggressoren und weitere die Sicherheit beeinträchtigende Personen ausgesprochen werden. Dahingehend mussten in diesem Jahr mehr als zehn entsprechende Bescheide verhängt werden.
Ausgeschlossen vom Fest mussten daneben ein 24-Jähriger und dessen 19-jährige Partnerin werden, welche im Rahmen des abendlichen Volksfestbetriebs am Pfingstmontag über die Stränge schlugen und im offensichtlichen Alkoholexzess im Festzelt eine verfassungsfeindliche Geste zeigten (wir berichteten).
Daneben fiel unschön auf, dass es insgesamt sechsmal zu verbalen Entgleisungen insbesondere auch gegenüber Sicherheitsdienstangehörigen kam, welche jeweils zu entsprechenden Strafverfahren wegen Beleidigung führten. Ebenfalls beleidigt wurde mittels einer abfälligen Geste eine Streifenbesatzung der Polizei Bad Kötzting. Auch hier wurde der Täter identifiziert und muss sich für seine Tat verantworten.
Alkoholkonsum Jugendlicher auf dem Vormarsch
Durch Jugendschutzkontrollen der Polizei sowie entsprechender Feststellungen des Ordnungspersonals wurden mehrere Jugendliche unter 16 Jahren darunter auch ein Kind auffällig, welche zum Teil deutliche Alkoholisierung aufzeigten. Weiterhin musste eine 17-Jährige, welche alkoholbedingt nicht mehr ansprechbar war, dem Rettungsdienst übergeben werden.
In diesem Zusammenhang kam es gegen vier Erwachsene wegen der verbotenen Abgabe von Alkohol an Kinder bzw. Jugendliche zu Anzeigen nach dem Jugendschutzgesetz.
Dienst für die Verkehrssicherheit: Fünf alkoholisierte Fahrzeugführer vor dem berauschten Fahrtantritt bewahrt
Durch präventive Kontrollen konnte die Polizei im gesamten Pfingstfestverlauf fünf Personen vom alkoholisierten Fahrtantritt abhalten. Dazu wurden bei den teils erheblich Alkoholisierten regelmäßig Fahrzeugschlüssel sichergestellt und die Abfahrt untersagt.
Trotzdem mussten vier Fahrten unter Alkoholeinfluss registriert werden, wobei sich der Fahrer in einem Fall einer Blutentnahme unterziehen musste. Weiterhin wurde dessen Führerschein sichergestellt. Die weiteren Fahrzeugführer müssen mit einem Bußgeld, sowie einem Fahrverbot rechnen, da sie sich mit einem Alkoholwert im Bereich einer Verkehrsordnungswidrigkeit ans Steuer setzten.
Pfingstritt am Pfingstmontag
Wie bereits berichtet, verlief der traditionelle Pfingstritt ohne wesentliche Zwischenfälle. Es darf dahingehend auf die veröffentlichte Zwischenbilanz verwiesen werden.
Insgesamt blickt der Leiter der Polizeiinspektion Bad Kötzting, EPHK Christian Pongratz, auf ein sicheres und insgesamt friedliches Pfingstfest zurück. Dazu versichert er schon jetzt, dass dem Schutz eines sicheren und friedvollen Pfingstfestes im kommenden Jahr hinsichtlich der Einsatzvorbereitung wieder höchster Stellenwert zukommt. Ganz besonders liegt ihm auch dann wieder der Schutz der ganz jungen Festbesucher, der Kinder und Jugendlichen, am Herzen. Ein Augenmerk wird daher auch im Folgejahr auf einer sichtbaren Polizeipräsenz, sowie entsprechenden Kontrollen, insbesondere auch im Jugendschutzbereich, liegen.