Ein Waldbrand in einem sehr abgelegenen Gebiet in der Nähe des Frauenstein hat am Abend des 27. Juni zahlreiche Einsatzkräfte aus den Landkreisen Cham und Schwandorf gefordert. Dabei kam auch ein Hubschrauber der Polizei zum Einsatz, welcher mehrere Ladungen Wasser auf der betroffenen Fläche abwarf. Erst gegen Mitternacht konnte die Einsatzleitung vermelden, dass Feuer und Glutnester weitgehend abgelöscht sind. Den aufmerksamen Beobachtungen von zwei unterschiedlichen Personen war zu verdanken, dass das Feuer überhaupt so rechtzeitig entdeckt wurde.
Die Leitstelle Regensburg setzte um 19:19 Uhr zunächst nur wenig Einsatzkräfte in Bewegung, darunter die Feuerwehren Altenschneeberg, Tiefenbach, Treffelstein, Winklarn sowie KBI Norbert Auerbeck und KBM Manfred Schneider. Diese hatten zunächst große Mühe, den Brandort zu finden und gleichzeitig auch einen Weg dorthin. Denn die betroffene Fläche war eine Hochebene, bestehend aus Wiese und angrenzendem Wald, nahe einem Pfad, der von Altenschneeberg in Richtung Frauenstein führt.
Ein Durchkommen mit normalen PKW oder größeren Einsatzfahrzeugen war nicht möglich. Die Feuerwehr Altenschneeberg konnte den Brand schließlich zu Fuß finden und erreichen. Parallel dazu versuchten Kräfte aus dem Landkreis Schwandorf, von der anderen Richtung her den Einsatzort ebenfalls zu erreichen.
Die Einsatzleitung entschied, die Drohne mit Wärmebildkamera der Feuerwehr Roding hinzuzuziehen. Außerdem wurde eine lange Förderleitung von Altenschneeberg her aufgebaut. Um genügend Wasser zu bekommen, wurden diverse weitere Feuerwehren nachalarmiert, darunter auch zwei große wasserführende Fahrzeuge aus Roding und Waldmünchen. Mit Hilfe von Pendelverkehr wurde schließlich so Wasser aus Tiefenbach bis hin zu einem Übergabepunkt befördert. Kreisbrandrat Michael Stahl, der ebenfalls zum Einsatzort gekommen war, übernahm zum einen die Kommunikation und Absprache mit den Kräften aus Schwandorf, zum anderen ließ er spezielle Gerätschaften für die Waldbrandbekämpfung nachalarmieren, darunter kleine und wendige Spezialfahrzeuge, aber ebenso die Flughelfergruppe aus Thürnstein- Schrenkenthal.
Die Polizei in Nürnberg sicherte einen Helikopter zu, der noch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit eintraf. Für das Befüllen der Abwurfbehälter bauten die Einsatzkräfte in Altenschneeberg einen entsprechenden Übergabepunkt auf, der von Tanklöschfahrzeugen gespeist wurde. Dadurch konnte die Besatzung des Polizeihubschraubers gezielt mehrere gezielte Abwürfe über der betroffenen Fläche machen, bevor es dann vollständig dunkel wurde. Die Maßnahmen der Einsatzkräfte zeigten rasch eine Wirkung: Es war kein offenes Feuer mehr ersichtlich. Gleichwohl benötigten das Auffinden von Glutnestern im Boden sowie das gezielte Ablöschen mit Wasser und Schaum noch mehrere Stunden. Hierfür waren zahlreiche Einsatzkräfte aus beiden Landkreisen direkt an der Schadensfläche eingesetzt. Nachdem es dunkel wurde, bauten die Feuerwehren an mehreren Punkten eine entsprechende Beleuchtung auf. Zum Einsatzgeschehen hinzugezogen wurde außerdem die Bergwacht Furth im Wald mit einigen Spezialfahrzeugen; diese übernahm zusätzlich die Absicherung der Einsatzkräfte, sollte es zu Verletzungen oder Notfällen kommen.
Alles in allem war der Einsatz eine echte Herausforderung für die knapp 200 eingesetzten Einsatzkräfte. Diese waren bis kurz nach Mitternacht und damit rund fünf Stunden im Einsatz. Die Brandwache bzw. Brandnachschau wurden von zwei örtlichen Feuerwehren übernommen. Diese kontrollierten die rund 4.000 Quadratmeter große Fläche noch mehrmals nach. Vor Ort war am späten Abend auch Bürgermeister Ludwig Prögler, der sich ein Bild von der Lage machte und der mithalf, die Brotzeit an die Einsatzkräfte zu verteilen. Er zeigte sich mit einem Post in den sozialen Medien dankbar für die Arbeit der Einsatzkräfte und betonte, dass durch dieses zielgerichtete Eingreifen noch Schlimmeres verhindert werden konnte.
Es bleibt festzuhalten, dass sich insbesondere der Einsatz von UTVs (Utility-Task-Vehicle) als sehr effektiv gezeigt hat, denn mit diesen Spezialfahrzeugen konnte nicht nur das Waldbrandequipment zügig an den Brandort gebracht werden, sondern auch Beleuchtung, Personal und nicht zuletzt auch die Verpflegung. Die Strecke von rund zwei Kilometern hätte sonst zu Fuß zurückgelegt werden müssen, ein Wenden war für größere Einsatzfahrzeuge nicht möglich.
Beteiligte Hilfsorganisationen (Landkreis Cham):
Feuerwehren Altenschneeberg, Breitenried, Hannesried, Haibühl, Irlach, Obernried, Rimbach, Rötz, Roding, Schönau, Thürnstein-Schrenkenthal, Tiefenbach, Treffelstein, Waldmünchen; Bergwacht Furth im Wald, KBR Michael Stahl, KBI Norbert Auerbeck, KBM Manfred Schneider, KBM Konrad Kellner.
Beteiligte Hilfsorganisationen (Landkreis Schwandorf):
Feuerwehren Winklarn, Oberviechtach, Teunz, Weiding/Schönsee, KBM Killermann, KBM Brandstätter.
Bericht: Kreisbrandinspektion Cham