Bericht des Landratsamtes Regensburg/Petula Hermansky
Regensburg (RL). „D‘ Staffeln vo‘ Stauf“ heißt eine Ausstellung im Landratsamt Regensburg, die noch bis zum 10. Oktober zu sehen ist. Der Kunstfotograf Max Semmelmann zeigt seine Donaustaufer „Staffel“-Fotografien und fokussiert damit die öffentlich zugänglichen Stufen in Donaustauf. „Dem Betrachter offenbart sich hier eine völlig neue Seite von Donaustauf und seiner reizvollen Umgebung“, bemerkte Landrätin Tanja Schweiger anerkennend bei einem Rundgang durch die Ausstellung.
Stolze 1.664 Staffeln
Der Markt Donaustauf ist im ganzen Landkreis Regensburg und weit darüber hinaus der Ort mit den meisten öffentlich zugänglichen Stufen (auf bayrisch „Staffeln“). Das gilt nicht nur an der weithin sichtbaren Walhalla mit ihren diversen Zugängen von der Schiffsanlegestelle, vom Walhalla-Parkplatz, vom Markt und von den Waldwegen her. Auch am Donau-Ufer und im Marktzentrum, auf dem Albertus-Magnus-Weg, am alten Pfarrfriedhof an der St. Salvator-Kirche und nicht zuletzt auf dem weitläufigen Gelände der Burg und der Walhalla lassen sich insgesamt stolze 1.664 Staffeln ersteigen. Allesamt haben sie ihren eigenen Duktus und Rhythmus, der sich vor allem beim Abwärtslaufen offenbart. Sie fordern einerseits die volle Aufmerksamkeit, begeistern andererseits mit ihren herrlichen Aus- und Rundblicken weit in die Donauebene hinein, zu den Regensburger Domtürmen, zu den südlichen Ausläufern des Bayerischen Waldes oder zu den schönen Ansichten des Marktfleckens, zur Donau und zum Altwasser.
„Staffeln“ statt Stufen
„Wenn bei dieser Ausstellung bayerische Begriffe wie ‚Staffeln‘ statt Stufen verwendet werden, dann deshalb, weil der Begriff ganz andere Assoziationen weckt als die relativ emotionslosen Stufen“, erklärt Kunstfotograf Max Semmelmann den Titel seiner Ausstellung. „,Staffeln‘ hingegen fordern eine Ernsthaftigkeit, sie wollen erstiegen und erklommen werden.“ Das passe gut zum Markt Donaustauf, in dem sich viele Kirchgänger-Generationen im Sommer wie im Winter den Albertus-Magnus-Weg zur Pfarrkirche hoch quälten oder Walhallabesucher/-innen die dortigen Stufen tief beeindruckt von der Größe und Würde dieses Nationaldenkmals – dabei die „Staffeln“ zählend – bis zum griechischen Tempel hochstiegen.
Dieses Erlebnis haben während der Pandemie offensichtlich wieder viele Bürger/-innen, nicht nur des Landkreises Regensburg, neu entdeckt. Denn Donaustauf konnte gerade in letzter Zeit eine deutliche Steigerung seiner Besucher/-innenzahlen für die Burg und die Walhalla verzeichnen, was zuweilen sogar für ein Verkehrschaos gesorgt hat. Viele haben bei ihren Besuchen vielleicht auch bemerkt, dass man in Donaustauf vor allem treppauf ganz schön ins Schwitzen kommen und dabei gleichzeitig den Kreislauf in Schwung bringen kann. Dies war mit einer der Gründe, weshalb diese Ausstellung, die es auch virtuell im Internet unter www.Galerie93093.de zu sehen gibt, auf Empfehlung von Kulturreferent Dr. Thomas Feuerer ein Tipp im Rahmen der Landkreis-Initiative „Regional fit“ (www.landkreis-regensburg.de/regional-fit) ist.
Sechs „Staffelpfade“
Sechs kulturhistorisch interessante und landschaftlich reizvolle Spazierwege beziehungsweise Trimm-dich-Pfade wurden von Ausstellungsmacher Max Semmelmann ausgearbeitet und in einer 32-seitigen Broschüre veröffentlicht, die im Foyer des Landratsamtes und in der Tourist-Info in Donaustauf ausliegt. Je nach Kondition, Muße und Verweildauer benötigt man zwischen zwei und drei Stunden Gehzeit für einen der „Staffelpfade“. Alle sechs Pfade sind in der Ausstellung „D‘ Staffeln vo‘ Stauf“ beschrieben, kartografisch dargestellt, mit GPS-Koordinaten versehen und mit vielen Fotos bebildert. Da es sich bei allen Pfaden um Rundwege handelt, kann jede Sehenswürdigkeit als Startpunkt ausgewählt werden.
Ausstellung noch bis 10.10. zu sehen
Die Ausstellung kann bis zum 10. Oktober 2021 zu den üblichen Öffnungszeiten des Landratsamtes besichtigt werden, der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist Teil des vom Kulturreferat entwickelten Ausstellungsformats „Kunst im Amt“, das ein breites Publikum ansprechen und auch Menschen, die gewöhnlich nicht in Galerien anzutreffen sind, mit Kunst in Berührung bringen will.