„Glück auf“ im Amberg-Sulzbacher Land!
Amberg-Sulzbach. Als im Zuge der Gebietsreform in Bayern vor 50 Jahren viele kommunale Grenzen neu gezogen wurden, gab es nicht nur Beifall. Viel Gewohntes und Vertrautes wurde aufgelöst, Neues kam hinzu und nicht überall wurden die neuen Landkreisgrenzen begrüßt. „Doch heute haben wir allen Grund zur Freude und Dankbarkeit“, betont Landrat Richard Reisinger zum Abschluss des Annaberg-Festes in Sulzbach-Rosenberg beim Durchblättern einer neuen Broschüre, die der Landkreis anlässlich des Jubiläums aufgelegt hat. „Wir sind gut aufgestellt“, bilanziert der Landkreischef laut einer Presseinfo seiner Behörde.
Damit meint Landrat Richard Reisinger jedoch nicht nur die lebendige Tradition im Amberg-Sulzbacher Land, die mit dem zu Ende gegangenen Annaberg-Fest einmal mehr unter Beweis gestellt worden ist. Der Landrat zielt damit auf die generelle Entwicklung des Landkreises ab, der vor 50 Jahren neu gebildet worden ist. Rückblickend habe der „neue“ Landkreis Amberg-Sulzbach mit seinen nunmehr 27 Gemeinden eine ansehnliche Entwicklung vollzogen. „Heute sind wir wirtschaftlich und strukturell stabil und resilient“, so Reisinger, der das Amt des Landkreischefs seit 1. Mai 2008 innehat. Im Heft pflichten ihm seine beiden Vorgänger, die Altlandräte Dr. Hans Wagner und Armin Nentwig bei und wünschen dem Landkreis weiterhin „Glück auf“ zum runden Geburtstag.
Im ersten Teil der 120 Seiten umfassenden Broschüre gibt es einen Überblick über das Leben, Arbeiten und Genießen im schönen Amberg-Sulzbacher Land. Hier präsentiert sich der Landkreis als Kunst-, Kultur- und Bildungsregion, als attraktiver Wirtschaftsstandort sowie als Genussregion sowohl für die Bürger und Tagesurlauber als auch für Gäste, die den hohen Freizeitwert im Landkreis schätzen. Im zweiten Teil wurden alle 27 Gemeinden porträtiert und mit Informationen rund um die Verwaltungseinheit dargestellt. „Diese starke Gemeinschaft und ihre Vitalität auf einem Blick zu sehen, zeigt doch, dass die Reform gelungen ist und gibt Zuversicht für die neuen Aufgaben, die vor uns liegen“, so Landrat Richard Reisinger. Von welchen Herausforderungen der Landkreischef spricht und wo die besonderen Stärken des Amberg-Sulzbacher Landes liegen, ist in der Broschüre nachzulesen, die in allen Landkreisgemeinden sowie im Landratsamt zum kostenlosen Mitnehmen aufliegt.
Wertvolle Heimat für ein gesellschaftliches Miteinander
Amberg-Sulzbach. Er ist der Chef der Märchenschlösser wie Neuschwanstein, Linderhof oder Herrenchiemsee und er hat sich nun Zeit genommen, um auf dem rund 2,5 Kilometer langen Freudenberger Märchenweg zu wandern. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker war damit der Einladung von Landrat Richard Reisinger nach Hainstetten (Gemeinde Freudenberg) gefolgt. Die Einladung des Landkreischefs erfolgte nicht ohne Hintergedanken, denn gemeinsam mit dem Staatsminister wollte Landrat Richard Reisinger für die Ausbildung zum Kultur- und Heimatführer werben, die am 29. September starten soll und für die sich Interessierte noch bewerben können.
„Im Landkreis Amberg-Sulzbach gibt es eine Vielzahl an regionalen Besonderheiten. Keine zweite Gegend in Deutschland hat derart interessante und häufig wechselnden Bodenformationen, die es wert sind, besucht und erklärt zu werden“, bringt es der Landrat auf den Punkt. Im Osten sind es die Ausläufer des Oberpfälzer Waldes, im Süden und Westen bestimmt die Juralandschaft als Rest eines längst vergangenen Ozeans das Erscheinungsbild. Lichte Wacholderheiden und Magerrasen bestimmten das Bild des Lauterach- und Vilstals. Die Niederungen des Hahnbacher Beckens und der Vilsecker Mulde wiederum sind Lebensraum für zahllose Pflanzen- und Tierarten, die auf feuchte Standorte angewiesen sind.
Heimat- und Kulturführer kümmern sich, dass dieser Reichtum an Kultur, Umwelt und Natur an Einheimische und Touristen weitergegeben wird. „Sie sind Botschafter, leben die Werte der Region und vermitteln ihre und unsere facettenreiche Heimat auf lebendig authentische Weise. Sie machen das Amberg-Sulzbacher Land mit seiner Geschichte, seiner Kultur und seiner Tradition erlebbar“, so Reisinger.
Die Anzahl derer, die das aktuell für den Landkreis Amberg-Sulzbach tun, wird jedoch immer geringer. Deshalb jetzt die Werbung für die Ausbildung zum Heimat- und Kulturführer mit prominenter Unterstützung in Person von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. Gemeinsam mit Heimatpfleger Uli Piehler, Märchenführerin Manuela Nübler und weiteren Wanderern begaben sich die beiden Politiker auf den Freudenberger Märchenweg. Uli Piehler informierte den Minister an der „Himmelslaterne“, die den höchsten Punkt im Landkreis Amberg-Sulzbach markiert und von wo aus man bei idealem Wetter einen Ausblick bis zum Großen Arber oder auf den Habsberg hat, über die Entstehung des Märchenwegs und die Geschichte der Ortschaft Hainstetten. Märchenerzählerin Manuela Nübler zog die Gruppe um Minister und Landrat an einer weiteren Station des Märchenwegs mit der Geschichte vom „goldenen Pantofferl“ in ihren Bann.
Ein sichtlich gut gelaunter Finanz- und Heimatminister zeigte sich beeindruckt vom rund 2,5 Kilometer langen Pfad, der Motive des Oberpfälzer Märchensammlers und berühmten Volkskundlers Franz Xaver von Schönwerth aufgreift. Der Freudenberger Märchenweg sei eine gelungene und fantasievolle Verbindung von Natur und Literatur und der Heimat- und Kulturverein Freudenberg habe hier ein besonderes Erlebnis für Groß und Klein geschaffen, so Füracker. „Solche Projekte sind ein wichtiger Beitrag, um unser kulturelles Erbe sichtbar zu machen. Denn Heimat ist kein statischer Zustand, sondern lebendig.“
Albert Füracker unterstützt deshalb den Landkreis Amberg-Sulzbach beim Anwerben von neuen Heimat- und Kulturführern. „Insbesondere die Begeisterung und das großen Engagement der Menschen machen unsere bayerische Heimat aus. Durch ihren aktiven Einsatz stärken sie nicht nur das Bewusstsein für unsere wertvolle Heimat, sondern auch das gesellschaftliche Miteinander“, so Heimatminister Albert Füracker.
Ausbildung ist Gemeinschaftsprojekt
Die Ausbildung zum Heimat- und Kulturführer ist eine gemeinsame Initiative der Volkshochschule (vhs) Amberg-Sulzbach, der AOVE Regionalentwicklung und der Tourismusabteilung des Landkreises. Vhs-Leiterin Claudia Mai und AOVE-Geschäftsführerin Katja Stiegler präsentierten dem Minister an einer der Märchenstationen die Inhalte der Ausbildung, die 25 Termine mit insgesamt 76 Unterrichtseinheiten umfasst. Das Wissen, um später zu einem ausgewählten Natur-, Kultur- oder Umweltthema eine Gästeführung abhalten zu können, wird in Vorträgen, Seminaren, Führungen und Übungsführungen vermittelt.
Im ersten Modul werden laut Claudie Mai kulturelle Grundlagen gelegt. Vor- und Frühgeschichte, Mittelalter und Literaturrecherche, Europäische Kunstgeschichte, Mundart/Liedgut, Brauchtum sowie Kirchengeschichte und Burgen stehen für die angehenden Heimat- und Kulturführer auf dem Stundenplan.
„Die über 2000-jährige Erzbergbaugeschichte ist das Ergebnis der heimatlichen Erdgeschichte. Die Gewinnung, Verhüttung und der Handel mit dem Eisenerz sowie die Bedeutung des Landkreises als „Ruhrgebiet des Mittelalters“ sind nur noch Geschichte, doch hat diese die Region geprägt und ihre Spuren überall hinterlassen: es sind zum einen die Hammerherrenschlösser wie in Theuern oder Schmidmühlen, die alten Erzgruben der Maffeischächte bei Auerbach oder die Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg. Der Erzweg als Spitzenwanderweg und die Bayerische Eisenstraße verbinden diese Zeugnisse der Montan- und Industriegeschichte“, schildert Mai die Hintergründe für die ersten Unterrichtseinheiten.
Heutige „Sehenswürdigkeiten“ sind nicht mehr nur historische Gebäude, sondern auch zukunftsorientierte Bauwerke, wie zum Beispiel Windräder, PV-Anlagen, Biogasanlagen oder Wärmekraftwerke, vorbildlich energetisch sanierte Gebäude, aber auch Rapsfelder zur Ölgewinnung“, ergänzt AOVE-Geschäftsführerin Katja Stiegler. Der regionale Ausbau erneuerbarer Energien und das Thema Nachhaltigkeit im Amberg-Sulzbacher Land sind deshalb Bestandteil des zweiten Moduls der Ausbildung. Die Module 3 und 4 finden im Frühjahr- und Sommersemester kommenden Jahres statt. Die Ausbildung zum Heimat- und Kulturführer endet dann nach einem Jahr im September 2023.
Eine Anmeldung zur Ausbildung zum Heimat- und Kulturführer im Landkreis Amberg-Sulzbach ist möglich unter www.vhs-as.de.
Respekt und Hochachtung für Floriansjünger
Amberg-Sulzbach. Der Bauernhofbrand in Engelsdorf, mehrere kleine Waldbrände am Johannisberg oder zuletzt der Brand einer Lagerhalle in Schwand. Die Feuerwehren aus Freudenberg und Kümmersbruck im Inspektionsbereich II des Kreisfeuerwehrverbandes Amberg-Sulzbach waren in den vergangenen Wochen stark gefordert. Landrat Richard Reisinger und auch die beiden Bürgermeister Alwin Märkl und Roland Strehl nutzten den Feuerwehrehrungsabend in Freudenberg nun auch dafür, um Danke zu sagen und den Feuerwehrmännern und -frauen den gebührenden Respekt und Hochachtung zu zollen.
„Die Ehrenamtlichen sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar, und die Feuerwehren sind tragende Säulen im Gemeinwesen des Landkreises“, betonte Landrat Richard Reisinger in seiner Rede. „Sie gehören neben den Rettungsorganisationen zu den größten Bürgerinitiativen, auf deren Bereitschaft zum Helfen wir unmöglich verzichten können“.
Die, die bereits seit vielen Jahren und Jahrzehnten in der Feuerwehr aktiv sind, wurden dafür nun mit dem staatlichen Ehrenzeichen in Gold bzw. Silber ausgezeichnet. Zusammen brachten es die 32 Feuerwehrmänner aus den Gemeinden Freudenberg und Kümmersbruck auf 1.130 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. In seiner Ansprache sparte Landrat Richard Reisinger nicht mit Lob für die Floriansjünger: „Sie haben sich vor vielen Jahren in einen Stand-by-Betrieb gegeben und sind immer zur Stelle, jederzeit dem Nächsten zu helfen. Dafür Vergelt’s Gott.“
Auch Kreisbrandrat Fredi Weiß hob das besondere Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr hervor. Hier könne man sich die Zeiten für das ehrenamtliche Engagement nicht aussuchen. „Ihr wollt der Gemeinschaft helfen und steht dafür an 7 Tagen in der Woche 24 Stunden zur Verfügung. Das verdient allerhöchsten Respekt.“
Landrat Richard Reisinger und Kreisbrandrat Fredi Weiß wünschten allen Feuerwehrlern, dass sie auch „weiterhin Lust an der Feuerwehr“ verspüren und von ihren Einsätzen stets unversehrt zu den Familien zurückkehren können.
Aus der Gemeinde Kümmersbruck wurden geehrt:
Hans Hofmann (40), Michael Holzner (25), Roland Pospiech (25), Andreas Thaler (25, alle FF Kümmersbruck), Thomas Pronath (40) und Edmund Schwarz (40, beide FF Theuern).
Aus der Gemeinde Freudenberg wurden geehrt:
Reinhard Amann (25), Theo Flierl (40, beide FF Bühl), Georg Nübler (40, FF Immenstetten), Reinhard Biehler (40), Willibald Donhauser (40), Gerhard Heldmann (40), Anton Rumpler (40, alle FF Pursruck), Bernhard Demel (40), Christian Farnbauer (25), Anton Kopf (40), Michael Müllner (25), Stefan Müllner (25), Thomas Rembold (40), Stefan Schäffer (40), Wolfgang Scharl (40), Martin Scheffmann (40), Matthias Schön (25), Bernhard Simon (40), Ludwig Simon (40, alle FF Aschach), Johann Kaa (40), Michael Koch (25), Thomas Koch (25), Josef Lippert (40), Johannes Preitschaft (40), Michael Schlosser (40) und Alois Schreier (40, alle FF Etsdorf).
(Bericht und Bild: Landratsamt Amberg-Sulzbach)