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Bundespolizei Bayern: Meldungen am 09.10.2025

Die Bundespolizei hat am Samstag (4. Oktober) nahe Kiefersfelden drei Syrer in Gewahrsam genommen, die offenkundig zuvor von einem Schleuser abgesetzt worden waren. Den Schilderungen der Migranten zufolge muss ihre etappenweise Beförderung von der Türkei bis nach Deutschland eine regelrechte Tortur gewesen sein.

In den Morgenstunden trafen Bundespolizisten an einer Nebenstraße mehrere hundert Meter vom westlichen Kiefersfeldner Ortsrand entfernt (Parkplatz Hechtsee / Kieferbach) auf eine dreiköpfige Personengruppe. Keiner der drei führte Papiere mit. Sie gaben an, ursprünglich aus Syrien zu stammen und 15, 19 und 20 Jahre alt zu sein. Sie hätten auf einen Abholer gewartet, nachdem sie von ihrem letzten Fahrer unvermittelt im Grenzgebiet abgesetzt und zurückgelassen worden wären. Allerdings sei niemand mehr erschienen, der sie mitgenommen hätte.

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Bild: Bundespolizei

Bereits in der Türkei hätten sie sich nicht näher bekannten Schleusern anvertraut. Von diesen wären für 12.000 Euro pro Person die Etappen bis in die Bundesrepublik mittels Pkw und Lkw organisiert und durchführt worden. Der schlimmste Teil der Reise sei dabei der auf der Ladefläche eines Lastkraftwagens gewesen, wo sie zusammen mit zahlreichen anderen Migranten etwa zwei Tage lang ohne Essen und ohne Trinken ausharren mussten. Für ihre Notdurft wären nur Plastikflaschen zur Verfügung gestanden. Sie wurden vermutlich in Österreich aufgefordert, vom Lkw-Auflieger in mehrere Autos umsteigen.

Die Bundespolizisten nahmen die junge Frau und den jungen Mann sowie den Jugendlichen in Gewahrsam und brachten sie zur Dienststelle nach Rosenheim, wo sie zunächst versorgt werden konnten. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen mussten die offenkundig illegal Eingereisten das Land wieder verlassen. Alle drei wurden der österreichischen Polizei überstellt.

Am Dienstagabend (07. Oktober) kam es in einer S-Bahn am Bahnhof München-Laim zu einem größeren Polizeieinsatz, nachdem ein Fahrgast geäußert haben soll, eine Waffe mitzuführen. Gegen 19:40 Uhr erhielt die Leitstelle der Bundespolizeiinspektion München die Mitteilung, dass ein Reisender in einer S-Bahn der Linie S3 Richtung Holzkirchen gegenüber dem Triebfahrzeugführer angab, er habe eine Waffe dabei. Zuvor war der Mann bereits durch aggressives Verhalten und lautes Herumschreien aufgefallen. Unverzüglich wurden mehrere Streifen der Bundespolizei alarmiert.

Vor Ort wurde Rücksprache mit dem Triebfahrzeugführer gehalten und eine Personenbeschreibung eingeholt. Da der Mann zwischenzeitlich die S-Bahn verlassen hatte, leiteten die Einsatzkräfte eine Nahbereichsfahndung ein. Parallel wertete die Leitstelle Videoaufzeichnungen vom Bahnsteig aus. Dabei konnte der Verdächtige dabei beobachtet werden, wie er den Bahnsteig verließ, seine Oberbekleidung wechselte und anschließend mit einer anderen S-Bahn in Richtung Pasing fuhr. Alle Kräfte verlegten daraufhin zum Bahnhof München-Pasing. Dort ergab eine erneute Videoauswertung, dass der Mann fußläufig zum Haupteingang des Bahnhofs unterwegs war.

Kurz darauf konnte der 56-jährige Deutsche durch Bundespolizisten in einem Geschäft im Bahnhofsgebäude angetroffen und gesichert werden. Bei der anschließenden Durchsuchung stellte sich heraus, dass der Mann aus Gröbenzell keine Waffe mitführte. Auf Nachfrage gab er an, seine Äußerung sei lediglich als Scherz gemeint gewesen. Die Einsatzkräfte erhoben die Personalien des Mannes und erteilte ihm einen Platzverweis. Derzeit wird geprüft, ob dem Mann die Kosten für den Polizeieinsatz auferlegt werden. Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Vortäuschen von Bedrohungslagen, insbesondere im Zusammenhang mit Schusswaffen, erhebliche Polizeieinsätze auslöst und strafrechtliche Konsequenzen oder hohe Kostenforderungen nach sich ziehen kann.