(Bericht der Bundespolizei Waidhaus) – Für einen tschechischen Staatsbürger endete die Reise nach Deutschland in den Händen der tschechischen Polizei. Beamte der Bundespolizeiinspektion Waidhaus erwischten den per internationalen Haftbefehl gesuchten Straftäter am Freitagabend (12. Januar) bei Grenzkontrollen an der A6. Der gesuchte Straftäter wird nun dem Haftrichter vorgeführt und den tschechischen Behörden übergeben.
Der Fernreisebus auf dem Weg nach Brügge machte am Freitagabend einen kurzen Halt an der A6 in Waidhaus. Beamte der Bundespolizei betraten den Bus um die Insassen einer Grenzkontrolle zu unterziehen. Doch bei einem der Insassen blinkte ihr Fahndungscomputer rot auf. Ein 35-jähriger Tscheche wurde von der tschechischen Justiz mittels internationalem Haftbefehl gesucht. Er wurde noch vor Ort festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Ihn erwartet nun die Auslieferung an die tschechischen Behörden.
Doch die Fahndungs-Erfolge der Bundespolizei Waidhaus rissen nicht ab. Nach dreizehn Haftbefehlen am vergangenen Wochenende und vier weiteren festgenommenen Straftätern im Laufe der letzten Woche, verhafteten die Fahnder der Bundespolizei am Wochenende vier weitere per Haftbefehl gesuchte Personen an der A6 in Waidhaus und am Bahnhof in Weiden.
Am Freitagnachmittag kontrollierten Beamte der Bundespolizei Weiden einen 29-jährigen Deutschen in der Bahnhofshalle. Die Staatsanwaltschaft Berlin erließ gegen ihn einen Haftbefehl, da er seine offenen Justizschulden in Höhe von 1.000 Euro nicht beglichen hatte. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verurteilte den 29-jährigen Betrüger bereits vor sechs Jahren zu der Geldstrafe. Der angeordneten Ersatzfreiheitsstrafe konnte er jedoch mit Hilfe einer Freundin entgehen. Sie bezahlte seine Justizschulden bei einer Berliner Polizeidienststelle ein und ersparte dem Berliner einen 46-tägigen Aufenthalt in der Justizvollzugsanstalt.
Auch ein 20-jähriger Rumäne griff in der Nacht auf Samstag tief in die Tasche und legte den Beamten 1.200 Euro auf den Tisch. Da er mit Drogen im Gepäck erwischt wurde, verurteilte ihn das Amtsgericht Rosenheim zu der deftigen Geldstrafe. Erleichtert im Gemüt und im Geldbeutel, setzte er seine Reise im Anschluss fort anstatt für 40 Tage Ersatzfreiheitsstrafe hinter Gitter zu wandern.
Die Bundespolizisten nahmen in der Nacht zum Sonntag einen weiteren Rumänen im Linienbus von Pilsen nach Paris fest. Er wurde von der Staatsanwaltschaft Traunstein wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis mit Vollstreckungshaftbefehl gesucht. Da der 40-Jährige die 436 Euro Geldstrafe bezahlen konnte entging er den 23 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe und durfte weiterreisen.