Oberbibrach. Am frühen Montagmorgen, den 15.06.2020 gegen 02:15 Uhr wurden mehrere Einsatzkräfte zu einem Unwettereinsatz nach Oberbibrach alarmiert. Am Schneidweiher, gelegen in einem Waldstück zwischen Dobertshof und Oberbibrach, brach ein Damm und die Wassermassen suchten sich den Weg durch den Wald.
Der Biberbach, der durch die Ortschaft Oberbibrach fließt, schwoll zu einem reißenden Fluss an und überflutete den Ortskern von Oberbibrach. Straßen waren unpassierbar und einige Bewohner konnten ihre Wohnhäuser nicht mehr verlassen. Aufgrund verschiedener Gefahrenschwerpunkte entschloss sich Kreisbrandrat Marco Saller gegen 02:40 Uhr gemäß §15 des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes, sich als Einsatzleiter einzusetzen.
Als erste Maßnahmen wurde versucht, den gebrochenen Damm mit Sandsäcken zu sichern. Zudem mussten die Straßen und Häuser in der Ortschaft gesichert werden. Ein weiterer Gefahrenschwerpunkt war ein Gastank, so Einsatzleiter Marco Saller, der gesichert werden musste. Auch mussten bei einem landwirtschaftlichen Anwesen Ölsperren gesetzt werden, um einen weiteren Ölschaden zu verhindern.
Um 07:15 Uhr wurden alle Maßnahmen abgeschlossen und die ehrenamtlichen Einsatzkräfte konnten abrücken. Die nächsten Tage müsse man, so Saller, die Wetterlage beobachten werden, um schnell reagieren zu können.
Insgesamt waren in Oberbibrach in der Nacht rund 200 Einsatzkräfte von den Feuerwehren, dem Rettungsdienst, Wasserwacht und THW im Einsatz. Einsatzkräfte kamen auch aus dem Landkreis Tirschenreuth und aus dem Landkreis Bayreuth nach Oberbibrach.
Bilder: Jürgen Masching