Bericht der Bundespolizei
Den Versuch eines Polen, vier russische Staatsangehörige nach Deutschland zu schleusen, haben Bundespolizisten am Mittwoch (25. Januar) verhindert. Die Verfolgung eines zweiten Fahrzeugs mussten die Beamten abbrechen, da die Gefahr für die Beamten, die Insassen und Unbeteiligte zu hoch war.
Am frühen Mittwochmorgen beobachteten Einsatzkräfte der Bundespolizeiinspektion Freilassing in Tittmoning zwei unmittelbar hintereinanderfahrende Kraftfahrzeuge bei der Einreise aus Österreich. Mit überhöhter Geschwindigkeit navigierten der vorausfahrende VW Taigo und der dahinterfahrende VW Passat zunächst Richtung Trostberg, um dann Richtung Burghausen abzubiegen. Auf Höhe Nonnreit gelang es einem Polizeifahrzeug, sich vor den Passat zu setzen, woraufhin der Fahrer des Taigos davonraste.
Eine zweite Polizeistreife nahm die Verfolgung auf. Mit etwa 150 Stundenkilometern raste der Fahrer des Kleinwagens durch Burghausen. Er missachtete dabei nicht nur die Anhaltesignale der Beamten, sondern fuhr gezielt in Schlangenlinien, um die Streife am Überholen zu hindern. Um die Gefährdung zu verringern, vergrößerte die Polizeistreife den Abstand zum Fliehenden. Weil der Fahrer seinen Kleinwagen wieder nach Österreich lenkte, wurde auch die österreichische Polizei in die Fahndung miteingebunden. Jedoch konnte das Fahrzeug nicht mehr gestellt werden.
Das hintere Kfz, der VW Passat, konnte auf Höhe Nonnreit einer polizeilichen Kontrolle unterzogen werden. Rechtmäßig ausweisen konnte sich lediglich der Fahrer, ein 34-jähriger Pole. Seine vier Begleiter, russische Staatsangehörige, besaßen weder einen Reisepass noch ein Visum oder einen Aufenthaltstitel. Wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern wurde der 34-jährige Pole vorläufig festgenommen und getrennt von seinen Begleitern zur Bundespolizeiinspektion Freilassing gebracht.
Die Migranten gaben an, dass der 34-Jährige sie in Slowenien aufgenommen hätte und sie nach Deutschland bringen sollte. Für die Schleusung sollte jeder der Insassen 650 EUR an den Fahrer bezahlen. Deshalb ermittelt die Bundespolizei nun wegen Einschleusens von Ausländern gegen den polnischen Fahrer. Er soll dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Die Ermittlungen gegen den Fahrer des geflohenen Fahrzeugs laufen. Die Bundespolizeiinspektion Freilassing bittet Verkehrsteilnehmer, die durch die rücksichtlose Fahrweise gefährdet wurden, sich unter der Telefonnummer 08654 7706 – 0 zu melden.
Die vier Russen erwartet eine Strafanzeige wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts. Sie sollen nach Österreich zurückgewiesen werden.