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Neumark: Polizei gibt Kriminalstatistik bekannt

Neumarkt

Mit 2931 erfassten Straftaten wies die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) der Polizeiinspektion Neumarkt für das Jahr 2024 den dritthöchsten Wert im Zehn-Jahres-Vergleich auf.

Damit ist die PKS im hiesigen Dienstbereich dem bayern- und oberpfalzweitem Trend von sinkenden Fallzahlen zwar leicht entgegenläufig, liegt jedoch noch immer unter dem Durchschnittswert Bayerns sowie der Gesamtoberpfalz. Dies gaben der stellvertretende Dienststellenleiter der Neumarkter Inspektion, Alois Breinbauer, und der dortige Leiter des Sachbereichs Einsatz, Martin Meier, am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Die Neumarkter Polizei ist neben der Großen Kreisstadt zuständig für elf weitere Gemeinden mit einer Gesamteinwohnerzahl von etwa 105.000 Menschen.

Stadt Neumarkt Polizei Geburtstag
Rathaus Neumarkt/Reinhard Mederer

„Im Landkreis Neumarkt leben, heißt sicher leben“, so EPHK Breinbauer. Er freue sich, dass man auch für das Jahr 2024 wieder eine sehr stabile Sicherheitslage aufweisen konnte und dankte in diesem Zusammenhang den Beamtinnen und Beamten der PI Neumarkt für das große Engagement. Man arbeite auf verschiedensten Themenfeldern sehr eng mit Behörden und Verbänden zusammen, zudem sei „die Polizei mit vielen Präventionsveranstaltungen in Schulen und bei Senioren präsent“ um zu schützen und aufzuklären.

Im Vergleich zum Vorjahr seien 183 Straftaten mehr erfasst worden, informierte Polizeihauptkommissar Martin Meier. Den signifikantesten Anstieg gab es im Bereich der Körperverletzungsdelikte. Ebenso stiegen erneut die Ladendiebstähle und knackten erstmals seit zehn Jahren wieder die 200er-Marke. „Umgerechnet passiert alle drei Stunden eine Straftat“, so Meier. In etwa jede siebte Tat erfolge unter dem Einfluss von Alkohol. Insgesamt wurden 1487 Tatverdächtige ermittelt, wovon 31% Nicht-Deutsche und 25% weiblich sind.

Eine Mehrung erfuhr unter anderem das Deliktsfeld der Straßenkriminalität (2023: 550 / 2024: 587), wobei sich als „Sorgenkind“ die Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum herauskristallisierten. Hier verzeichne man eine Steigerung von über 100%, von 67 auf 135 Taten.

„Sehr erfreulich“ bezeichneten Breinbauer und Meier die Rückgänge bei den Fahrraddiebstählen (- 18%) und im Bereich der Wohnungseinbruchdiebstähle, wo der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre zu Buche steht. Die Aufklärungsquote der Gesamtstraftaten liegt bei 65,5% und damit leicht über dem Bayernschnitt (64,9%).

Wie Martin Meier bekannt gab ist erneut die Gemeinde Berngau „unangefochtener Spitzenreiter“ als sicherste Gemeinde.  Die meist belastete Kommune sei die Stadt Neumarkt, was natürlich schon alleine aufgrund der Größe und Einwohnerzahl keine Überraschung darstelle. Mit 1880 bekannt gewordenen Straftaten passieren beinahe 2/3 aller Fälle im Dienstbereich der PI Neumarkt in der Großen Kreisstadt.

Leider musste man im Jahr 2024 auch Tötungsdelikte in Neumarkt registrieren. Den sogenannten „Mord auf dem Gleisbett“, wo drei Männer einen Osteuropäer auf die Schienen legten um diesen von einem Zug überfahren und dadurch töten zu lassen, titulierten beide als „abscheuliche Tat“ und zeigten sich froh, dass die Tatverdächtigen schnell ermittelt und festgenommen werden konnten. Inzwischen seien alle zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Sicherheit sei nicht nur ein Zustand, sondern auch ein Gefühl – in Neumarkt könne man ein sehr gutes und sicheres Gefühl haben, so die Neumarkter Polizeispitze zur aktuellen Kriminalitätslage.