Bericht und Bild des Landratsamtes Regensburg
Regensburg. Der Boden als Lebensgrundlage und Lebensraum für unzählige Pflanzen und Tiere stand beim diesjährigen Herbstseminar der Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis Regensburg im Mittelpunkt. Die Vorträge zeigten verschiedene Möglichkeiten, wie Hobby-Gärtner dazu beitragen können, die Population von Schmetterlingen zu erhalten oder sogar zu vergrößern. Das Seminar richtete sich an Vorsitzende, Kinder- und Jugendbetreuer sowie Nachwuchskräfte und Gartenpfleger in den Obst- und Gartenbauvereinen. Stellvertretender Landrat und zugleich stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender Willi Hogger sowie Gerhard Frauenstein, erster Vorsitzender des OGV Steinsberg, konnten zahlreiche Interessierte in der Walschänke Pilz in Steinsberg/Regenstauf begrüßen.
Zu Beginn ging Stephanie Ertl, Dipl. Geographin, Master of Arts in Umwelt und Bildung, auf die wichtige Bedeutung der Böden zum Erhalt der Artenvielfalt ein. Sie gab zahlreiche Tipps zum Bodenschutz im eigenen Garten und auch über die Gartenzaungrenzen hinaus. Das Fazit ihres Vortrages war, dass jeder zum Erhalt eines gesunden Bodens beitragen kann.
Im zweiten Referat informierte Günter Reif, Kreisverbandsvorsitzender in Kulmbach, mit vielen Bildern, als Dia an die Wand produziert, eindrucksvoll über die vielen Arten und Lebensweisen der Schmetterlinge. So können manche Schmetterlinge unglaubliche 60 km/h fliegen (Taubenschwänzchen), einige werfen ihre Eier wie Jagdbomber ins Gras und wieder andere fliegen zum Überwintern bis nach Afrika (Distelfalter). Am längsten, nämlich elf Monate, lebt der Zitronenfalter.
Günter Reif informierte aber auch wie Hobby-Gärtner dazu beitragen können, die Population von vielen Schmetterlingen – „die wilden Gaukler der Lüfte“ – zu erhalten beziehungsweise zu vergrößern, denn 69 Prozent der in Deutschland heimischen 169 Tagfalter sind vom Aussterben bedroht. Reif appellierte deshalb eindringlich, Schluss zu machen mit den herkömmlichen herbstlichen Aufräumarbeiten im Garten und den Mut zu haben, Verblühtes stehen und Laub und Totholz liegen zu lassen, denn darin überwintern Eier und Larven von Schmetterlingen, Wildbienen und anderen Insekten.
Hintergrund:
Der Erhalt und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt von Pflanzen stellen eine wichtige Grundlage für das menschliche Leben und Wohlergehen dar. Deshalb verfolgt der Kreisverband Regensburg für Gartenkultur und Landespflege e.V. aktiv das Ziel, biologische Vielfalt zu erhalten und bei den Mitgliedern der Obst- und Gartenbauvereine sowie in der Öffentlichkeit hierüber Bewusstsein zu schaffen und umfassend zu informieren.
Der Kreisverband Regensburg für Gartenkultur und Landespflege e.V. ist der Dachverband für insgesamt 85 Obst- und Gartenbauvereine mit circa 22 500 Mitgliedern im Landkreis. Neben der fachlichen Beratung rund um den Obst- und Gartenbau will er das Interesse an der heimischen Kulturlandschaft fördern. Die Freude am eigenen Garten, dessen naturschonende Bewirtschaftung und die Gestaltung des Lebensraumes in den Gemeinden liegen ihm am Herzen. Das Heranführen an die Natur und deren Wertschätzung wird in den 51 Kinder- und Jugendgruppen der Obst- und Gartenbauvereine vermittelt.
Regensburg. Die interkulturellen Wochen finden seit 1975 bundesweit statt und ermöglichen es Menschen, die durch Ausgrenzung, Diskriminierung oder Menschenfeindlichkeit betroffen sind, auf die Bedeutung des Zusammenhalts verschiedener ethnischer Gruppen und Kulturen aufmerksam zu machen. Dabei geht es darum, die fundamentalen Grundrechte in Form von verschiedenen Projekten wie Präsentationen oder Wanderungen wahrzunehmen.
Um darzustellen, wie wichtig die interkulturellen Wochen sind, hat sich auch die Integrationsstelle des Landratsamts Regensburg in Kooperation mit der Stadt Regensburg und anderen Kooperationspartnern an den Projekten im Zeitraum vom 18. September bis 8. Oktober 2021 beteiligt und einige Veranstaltungen selbst organisiert. So fand in Regenstauf eine interkulturelle Inklusionswanderung statt, bei der die Barrierefreiheit im Vordergrund stand.
Ein weiteres Projekt der Integrationsstelle waren Schulungen zum Thema „Interkulturelle Kompetenz“ sowie „Kultur und Erziehung“, die von Referentin Heike Abt an zwei Tagen teilweise in Präsenz, teilweise online abgehalten wurden. Anhand von unterschiedlichen Aufgaben und selbst gewählten Fallbeispielen wurde das Verstehen anderer Denk-, Fühl- und Handlungsweisen gefördert und intensiviert. Des Weiteren wurden Erziehungsmethoden besprochen, die dabei helfen, Herausforderungen im beruflichen Alltag besser zu bewältigen, wenn es um den Umgang mit Jugendlichen und Kindern aus verschiedenen Kulturkreisen geht. Theorie und Praxis wechselten sich dabei ständig ab, so dass eine abwechslungsreiche Atmosphäre entstand.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass diese interkulturelle Wochen ein Bewusstsein für die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen schaffen.
Hintergrund und Kontakt: Die Integrationsstelle unter Leitung von Petra Haslbeck ist für die Integrationsarbeit und Beratung der Zugewanderten und Geflüchteten im Landkreis Regensburg zuständig. Ansprechpartnerinnen und -partner sind Lydia Keil, Stanislawa Binninger und Nasser Aljoumaa, die in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Bulgarisch, Russisch und Arabisch) beraten.
Stanislava Binninger: 0941 4009 604; Lydia Keil: 0941 4009 371; Nasser Aljoumaa: 0941 4009 182; E-Mail: integration@lra-regensburg.de
Regensburg. Sie leisten täglich wertvolle Arbeit und kümmern sich um Menschen, die sich selbst nicht mehr versorgen können: pflegende Angehörige. Um sie zu unterstützen, initiiert das Landratsamt nun ein Netzwerk, das vom Sachgebiet für „Hilfen in schwierigen Lebenslagen“ am Landratsamt mit Informationen rund um das Thema Pflege, mit Beratung, Schulungs-/Veranstaltungs- oder Infektionsschutzhinweisen, Hausbesuchen, Kontakten und Austausch versorgt wird.
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen sich auch gerne Zeit zum Zuhören für ihre Sorgen und Nöte“, verspricht Petra Haslbeck. Die Sachgebietsleiterin für „Hilfen in schwierigen Lebenslagen“ weiß, wie wichtig ein direkter Ansprechpartner sein kann, der sich im „Pflege-Dschungel“ auskennt und Wege aufzeigen kann. Meist stünden Angehörige plötzlich und unerwartet – über einen längeren Zeitraum – vor schwierigen Situationen, die es zu meistern gilt. Der eigene Alltag muss umstrukturiert werden. Diese enorme Belastung ist laut Haslbeck sehr häufig mit gesundheitlichen, zeitlichen, emotionalen, sozialen sowie finanziellen Herausforderungen und Sorgen verbunden. „Die Übernahme der Pflege eines Menschen bedeutet zumeist einen tiefen Eingriff in familiäre Routinen, Rollen und Gepflogenheiten.“
Mit dem Service aus einer Hand leistet die Fachstelle am Landratsamt Hilfestellung in diesen herausfordernden Lagen – ob zu den Themen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, Hilfs- und Begleitdienst für Menschen in Not, mit Entlastungsangeboten, bei Fragen zu Betreuung, Behinderung, Inklusion oder Integration, mit Pflege- und Wohnberatung. „Über das Netzwerk können wir schnell und unkompliziert in Verbindung bleiben“, so Petra Haslbeck.
Wer das neue Angebot wahrnehmen will, kann sich unter der Telefonnummer 0941 4009-711 oder per Email über Senioren.Inklusion@landratsamt-regensburg.de melden. Die Kontaktdaten werden dann in den Verteiler aufgenommen. Weitere Informationen und Hinweise zum Datenschutz finden Interessierte auf der Homepage des Landkreises www.landkreis-regensburg.de unter Bürgerservice, Hilfen in schwierigen Lebenslagen, Beratung & Unterstützung, Netzwerk für pflegende Angehörige.
Hintergrund:
Pflegende Angehörige sind die Gruppe, die die wichtigste Versorgungsform zur Bewerkstelligung der Pflegesituation in Deutschland darstellt. Im Jahr 2021 erfasste das Statistische Bundesamt 4,13 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland, von denen rund 3,31 Millionen (80 Prozent) von pflegenden Angehörigen im häuslichen Umfeld versorgt werden, teils auch mit Unterstützung eines Ambulanten Pflegedienstes. Rund 2,33 Millionen (56 Prozent) pflegebedürftige Menschen werden ausschließlich durch ihre Angehörigen zu Hause versorgt. Die Zahl der zu Hause gepflegten Personen im Jahr 2021 nahm gegenüber den Auswertungen des Jahres 2017 um 27 Prozent zu.