Grafenwöhr. Zwei Wochen waren die 455 US Soldaten der 1. Panzerbrigade der 1. US-Kavalleriedivision „The Iron Horse“ aus Texas im Camp Kassarine in einer Quarantäne Zone untergebracht. Auf Vieles mussten sie in dieser Zeit verzichten. Nun durften sie das Camp verlassen, was mit der traditionellen „Transfer of Authority“ zelebriert wurde.
Am Montag wurde diese, eigentlich feierliche und mit vielen Gästen stattfindende Kommandoübergabe, in einer Kirche mit strengen Hygienevorgaben vollzogen. Die Zeremonie steht symbolisch für die Verlegung der „The Iron Horse“ aus ihrem Heimatstandort Fort Hood in Texas in den Verantwortungsbereich der U.S. Army Europe. Dabei enthüllten Lieutenant Colonel Nicholas Dvonch und der Kommandant der 1. Panzerbrigade, Colonel Michael Schoenfeldt, bei der kleinen Feier die Fahne ihrer Brigade. Die neue Einheit ersetzt die 2. Panzerbrigade der 3. US-Infanteriedivision aus Fort Stewart in Georgia, die wieder in die USA zurückgekehrt ist.
„Es ist eine Tradition aus dem Jahre 1776“, so Colonel Michael Schoenfeldt. „Die Enthüllung der Fahne zeigt, dass unsere Einheit angekommen ist und eine andere Einheit abzieht“. So würde nie eine Lücke ohne amerikanische Präsenz entstehen. Einen Bezug zu Deutschland hat der Kommandant der 1. Panzerbrigade auch nicht nur wegen seines Namens. Er war als Jugendlicher bereits als Austauschschüler in Deutschland und hat das „Land lieben gelernt“. „Meine Frau kommt aus Deutschland und auch mein Sohn ist hier geboren“, so Schoenfeldt.
Das Leben der Soldaten in der 2-wöchigen Isolation beschrieb Logistik- Lieutenant Colonel Stacy Moore. „Wir haben versucht, den Soldaten das Leben leicht zu machen. Es fehlte ihnen auch an nichts“, so der Lieutenant. Aber das Wichtigste für die meist jungen Soldaten, meinte sie lachend, war die Tatsache, dass es eine Übertragung der Spiele im American Football gab. Auch Lieutenant Colonel Nicholas Dvonch, der Company-Chef der Feld Artillerie betonte, dass das Leben im Quarantäne-Camp einen besonderen Tagesablauf hatte, aber er und seine Soldaten nun froh sind, sich wieder frei bewegen zu können. Dies konnte man danach auch im Fuhrpark sehen, wo Soldaten ihre Panzer für die Kommenden Übungen vorbereiteten.
Bis Ende Januar werden sie an der Großübung “Combined Resolved” teilnehmen. Diese findet jedes Jahr statt und dient als Übung für eine Zusammenarbeit mit den Partnern der US-Armee. Anschließend geht es für die Brigade weiter nach Polen, Litauen und Slowenien. Dort nehmen sie an der nächsten Großübung “Atlantic Resolve” teil. Colonel Schoenfeldt betonte auch die Wichtigkeit solcher Übungen: „Wir wollen zusammen mit Verbündeten und Partnern Europa stärken“.
Bericht und Bilder: J. Masching