Runding. Eine per WhatsApp verbreitete Sprachnachricht sorgt derzeit für Verunsicherung bei Eltern von Grundschulkindern im Landkreis Cham. Darin wird davor gewarnt, dass ein Mann in Runding versucht habe, ein Kind in sein Auto zu locken. Die Polizei rät dazu, die Kinder zu sensibilisieren und aufmerksam zu sein, warnt aber auch vor zu großer Verunsicherung.
Tatsächlich wurde der Polizei Cham am Montag Nachmittag von der Grundschule Runding gemeldet, dass ein Zweitklässler angegeben habe, von einem ihm unbekannten Mann aus einem silbernen Auto heraus angesprochen worden zu sein. Die Polizei nimmt derartige Meldungen selbstverständlich sehr ernst und ging dem Vorgang daher unmittelbar nach. Das Kind gab bei einer polizeilichen Befragung an, dass es gegen 11:00 Uhr am Kirchplatz von einem ihm unbekannten älteren Mann angesprochen und hierbei nach dem Mittagessen befragt worden sei. Das Kind sei dann davon gelaufen. Eine weitere Kontaktaufnahme habe es nicht gegeben, auch sei es zu keiner Tätlichkeit gekommen. Die Mutter des Kindes gab zudem gegenüber der Polizei noch an, dass sie darauf aufmerksam gemacht worden sei, dass das Fahrzeug –ein silberner SUV, möglicherweise der Marken VW oder Audi- zuvor bereits in Runding aufgefallen sei. Das Kennzeichen habe mit den Buchstaben NOM (für Northeim/Hessen) begonnen.
Selbstverständlich bestreifte die Polizei daraufhin das Gemeindegebiet Runding und die Grundschule verstärkt. Auch führte die Polizei verschiedene Befragungen durch. Das Fahrzeug konnte aber nicht mehr gesehen werden. Auch der ältere Mann, beschrieben als ca. 60-70 Jahre alt, ca. 190 groß und kräftig, konnte nicht mehr festgestellt werden. Nach Einschätzung der aufnehmenden Beamten erscheint ein tatsächlich gefährlicher Hintergrund unwahrscheinlich. So ist es z.B. nicht ausgeschlossen, dass der unbekannte Mann berechtigterweise auf ein anderes Kind wartete und eine Kontaktaufnahme mit dem Zweitklässler nicht aus böser Absicht heraus geschah.
Wie jetzt bekannt wurde, wird über den Messengerdienst Whats App eine Sprachnachricht verbreitet, die vor eben diesem Vorfall warnt. Diese Nachricht verbreitet sich derzeit stark über verschiedene Nutzergruppen und wird unter Eltern und Kindern stark thematisiert. Möglicherweise bedingt dadurch, gingen heute bereits mehrere Anfragen bei der Polizei Cham ein, da Kinder gegenüber ihren Eltern angaben, ebenfalls von ihnen unbekannten Personen angesprochen worden zu sein. Die Polizei geht diesen Fällen nach.
Die Polizei nimmt derartige Sachverhalte sehr ernst und geht diesen nach. Auch wird die Polizei Schulen und andere Einrichtungen in den kommenden Tagen verstärkt bestreifen.
Die Polizei rät:
- Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind und sensibilisieren Sie es, nicht mit Fremden zu reden, nicht mit diesen mitzugehen und mitzufahren.
- Melden Sie verdächtige Vorgänge der Polizei.
- Sollten Sie Hinweise zu den beiden gemeldeten Vorfällen haben, melden Sie dies der Polizei.
Es wird aber auch dazu geraten, Warnmeldungen nicht unreflektiert via WhatsApp weiterzuleiten, da diese zu großer Verunsicherung führen.
(Bericht der Polizei Cham / Bild: Symbolbild)