Eschenbach. Viele Einsatzkräfte haben seit dem 18.03.2020 ein nicht mehr intaktes Vereinsleben. Wo man sich vorher nach verschiedenen Aktivitäten danach noch getroffen hatte, ist nun vollständig zum Stillstand gekommen. So auch bei der Feuerwehr der Stadt Eschenbach. „Auf Anordnung der Kreisfeuerwehrführung wurde der Übungsdienst, Sitzungen und das Vereinsleben komplett heruntergefahren“, so Kommandant Christian Götz.
Auch bei den Einsätzen merken es die Verantwortlichen der Wehr. „Wir hatten bis zum 18.03.2020 35 Einsätze verschiedenster Art“, so der stellv. Kommandant Daniel Danzer. „Seitdem hatten wir gerade mal fünf und davon zwei am letzten Samstag“, so Danzer weiter. Auch der zweite stellv. Kommandant Fabian Gradl stellte fest: „Es sind ganz untypische Einsätze in dieser Zeit“.
Doch trotzdem müssen die Fahrzeuge bewegt werden und Material instandgehalten werden. „Wir machen nur das Nötigste“, so Kommandant Götz. „Und auch nur mit der geringsten Mannschaftsstärke“. So werden die Einsatzfahrzeuge bei einer Fahrt nur mit einem Fahrer besetzt. Auch bei den Wartungs- und Instanthaltungsarbeiten wird auf die Sicherheit und dem Abstand geachtet. „Abgesagt worden sind ebenfalls sämtliche Lehrgänge auf Kreisebene und an den staatlichen Feuerwehrschulen“, so Danzer. Das fehlt nun natürlich in den Weiterbildungen der Floriansjünger. Auch das Leistungsabzeichen, das hätte im Mai stattfinden sollen, fällt aus. „Und wird auch wahrscheinlich in diesem Jahr nicht mehr nachgeholt“, so Gradl.
Bei den Einsatzfahrten wurde auch reagiert. „Es fahren auf dem Löschfahrzeug 20 statt neun Kameraden nur noch sechs mit“, so Danzer. „Im Bus sitzen statt acht nur noch sechs, im Versorger vier statt sechs und auf der Drehleiter zwei statt drei“. Weitere Feuerwehrler warten dann auf Abruf im Feuerwehrgerätehaus. „Bei nicht zeitkritischen Einsätzen fahren wir mit der Mindeststärke von sechs Kameraden an“, so der Kommandant. Wichtig ist allen drei Verantwortlichen vor allem die Sicherheit. „Bei den Einsätzen hat jeder seine eigene Maske (Mund-Nase) dabei“, so der Kommandant. „Es gehen auch nur zwingend erforderliche Personen an die Einsatzstelle vor“. Es gibt außerdem noch einen Schutzanzug, den die Kameraden über ihre Einsatzkleidung ziehen können. Wichtig ist ihm auch zu sagen, dass in allen Fahrzeugen zusätzlich Desinfektionsmittel und extra Masken bereitgestellt sind. „Bisher hatten wir noch keine Probleme und das wollen wir auch weiterhin so haben“, so Götz.
Am Ende stellte Daniel Danzer noch fest, dass die fehlenden Übungen längerfristig ein großes Problem werden würden. „Und auch für unseren Nachwuchs, der Jugendfeuerwehr wird es schlimm“, so Danzer. Sie werden in ihrer Jugendzeit bereits auf den aktiven Dienst vorbereitet. „Wenn man es so sieht, ist bei uns auch der komplette Lock-Down aufgetreten“, so die Kommandanten einstimmig. „Das aktive und passive Vereinsleben steht vollständig auf Null“. Aber die Feuerwehr lebt und stirbt mit ihrer Kameradschaft.
Bericht und Bild von J. Masching