Verfolgung

Ein aus Litauen stammender Mann versuchte einen in Baden-Württemberg entwendeten Pkw über die Grenze nach Osteuropa zu verschieben. Im Rahmen einer Nacheile durch die Polizei Furth im Wald wurde der Pkw-Dieb in Tschechien festgenommen.

Am Montagmorgen, gegen 07.45 Uhr, wollten Beamte der Polizeiinspektion Furth im Wald einen BMW X5 kontrollieren, der in Eschlkam vom Ortsteil Neuaign in Richtung Grenzübergang unterwegs war. Der männliche Fahrer missachtet jedoch die Anhalteaufforderungen und flüchtet mit hoher Geschwindigkeit. Die uniformierte Streife nahm die Verfolgung des Flüchtigen auf und überquerten wenig später die Grenze nach Tschechien.

Im Verbund der sogenannten Schengenstaaten arbeiten die Polizeibehörden in Tschechien und Bayern eng zusammen. Derartige Fälle der polizeilichen Nacheile sind in bilateralen Abkommen geregelt und berechtigen die bayerischen Beamten zum Grenzübertritt, um den Flüchtigen verfolgen zu können.

Verfolgung

Über das Gemeinsamen Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit, mit Sitz in Schwandorf, wurde sofort die tschechische Polizei informiert und in die Fahndungsmaßnahmen eingebunden. Durch ständige Standortmitteilungen der Further Polizisten konnten so tschechische Einsatzkräfte an das flüchtende Fahrzeug herangeführt werden.

Während seiner Flucht gefährdete der Fahrer mehrmals andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere den entgegenkommenden Verkehr. Mit teilweise 180 km/h fuhr der Mann in Richtung Klattau. Auf Höhe der Ortschaft Bezdekov errichtete die tschechische Polizei eine Straßensperre. Unbeeindruckt hiervon fuhr der Flüchtige an der Sperre vorbei und setzte seine Fahrt auf einer Wiese fort, bis er letztendlich einen Wasserlauf übersah und dort hineinfuhr. Zu Fuß setzte er seine Flucht fort, bis der Mann, ein 37-jähriger litauischer Staatsangehöriger, letztendlich an einer Pferdestallung durch tschechische Polizeibeamte festgenommen werden konnte.

Eingeleitete Ermittlungen zu dem Fahrzeug ergab, dass der BMW X5, Baujahr 2017, in der Nacht von 21. April 2024 auf 22. April 2024 im Bereich Ehingen / Baden – Württemberg entwendet wurde. Nach dem Diebstahl des Pkw, mit einem Zeitwert von ca. 40.000 Euro, wurden an dem Fahrzeug, zum Zwecke der Verschiebung nach Osteuropa, sogenannte Dublettenkennzeichen angebracht. Die tatortzuständige Kriminalpolizeiinspektion Ulm nahm unter enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Ulm die Ermittlungen zu dem Pkw-Diebstahl auf. Die Staatsanwaltschaft Ulm teilte den tschechischen Behörden mit, dass um die Auslieferung des dringend Tatverdächtigen nach Deutschland ersucht werden wird.

Der 37-Jährige wurde daraufhin einem tschechischen Ermittlungsrichter vorgeführt, der in Erwartung eines europäischen Haftbefehls eine Festhalteanordnung aussprach. Der Mann wurde in eine tschechische Justizvollzugsanstalt eingeliefert, wo er nun auf seine Auslieferung nach Deutschland wartet.