Bericht und Bild: ASB RV Jura
Auerbach/Königstein/Edelsfeld. Auch, wenn durch die Pandemie der Dienstbetrieb an einigen Standorten der Helfer-vor-Ort (HvO) und First Responder eingeschränkt war, langweilig ist es den ehrenamtlichen Helfern in Betzenstein, Edelsfeld, Vorra, Königstein und Neuhaus im vergangenen Jahr nicht gewesen. Denn sie haben sich stattdessen im großen Umfang im Kampf gegen das Virus bei den Bürgertestungen an den ASB-Schnellteststationen eingebracht.
Die Ersthelfer/innen von ASB und Feuerwehren, waren zum Teil im Einsatzdienst ausgebremst. Entweder mussten sie auf Anordnung, wie in Betzenstein, den Betrieb zeitweise einstellen oder sie wurden, wie in Königstein und Edelsfeld, auf bestimmte Zeit von der Leitstelle nur auf bestimmte Meldebilder reduziert alarmiert. Dies hat sich natürlich in der Anzahl der Hilfeleistungen im abgelaufenen Jahr an diesen Orten bemerkbar gemacht und die Betroffenen Personen mussten länger warten bis die Hilfe in Form des Rettungsdienstes eingetroffen war. So waren die ASB-Ersthelfer/innen Betzenstein nur 55 Mal im Einsatz, weil sie erst im Mai wieder „ans Netz gingen“. Auch wollten Freiwillige unter den gegebenen Umständen in den heißen Phasen für sich das Ansteckungsrisiko nicht eingehen. Andere wiederum übernahmen Dienste an der Schnellteststation in Plech.
In gleicher Art taten es die „First Responder“ in Edelsfeld. Sie konnten im Jahr 2021 zwar nur 44 Mal ausrücken, testeten dafür aber Woche für Woche in ihrem Heimatort und halfen somit auf dieser Weise der Bevölkerung. Die Kooperation zwischen Feuerwehr und ASB war damit auch in diesem Bereich erfolgreich. Mehr Einsätze gegenüber Vorjahr weisen die Statistiken dagegen an den anderen drei Standorten aus. „Florian Königstein 79/1“ rollte 93 Mal zu erkrankten oder verletzten Personen und damit 18 Mal mehr als im Vorjahr und das, obwohl auch hier der Dienstbetrieb eingeschränkt war. Auf 130 Alarmierungen kamen die „Firstis“ in Vorra, die in früheren Jahren in der Regel unter der Hundertermarke geblieben waren. Auch hier hatten die Freiwilligen sich bei ihrer Corona-Schnellteststation engagiert.
Für diese Ersatztätigkeit hatten die ASB-Ersthelfer in Neuhaus/Pegnitz kaum Zeit. Mit 286 Einsätzen, die von der Integrierten Leitstelle und der Hausnotrufzentrale angefordert wurden, waren sie ausgelastet. Und hier gab es mehrmals lange Zeiten zu überbrücken, bis der Rettungsdienst eingetroffen war. Sogar aus Gräfenberg, Eschenbach/Opf. und Waischenfeld kamen die Rettungswagen in Pegnitztal, weil alle näher gelegenen nicht verfügbar waren. Von der Kopfplatzwunde bis zum Herz-Kreislaufstillstand, Notarztzubringer, Einsätze in unwegsamen Geländen, Verkehrsunfälle, Feuerwehreinsätze oder Tragehilfen – die Einsatzszenarien waren an allen Standorten vielseitig. Manche Geschehnisse erforderten für die ersteintreffenden Kräfte das ganze Können oder besondere Umsicht.
Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Rettungsorganisationen (ADAC Luftrettung, Bergwacht, BRK, DRF, Malteser, Feuerwehren) war dabei Standard und verlief immer reibungslos, was auch ein Effekt durch die regelmäßigen Fortbildungen und Schulungen ist. Hin und wieder rückten die Ersthelfer auch in andere Leitstellengebiete aus, um zu unterstützen. Königstein fuhr einmal nach Velden, Vorra immer wieder nach Hirschbach und Neuhaus mehrmals Richtung Plech, Betzenstein oder Ranna. Belastende Einsätze sind leider auch 2021 nicht ausgeblieben. Hierfür standen die Ansprechpartner der PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung) innerhalb und außerhalb des ASB zur Verfügung. Auch wurde wieder in die Ausrüstung investiert. So fand unter anderem die Beschaffung von digitalen Funkmeldeempfängern statt.
Die Helferbilanz in Zahlen:
Betzenstein 55 Einsätze
Edelsfeld 44 Einsätze
Königstein 93 Einsätze
Neuhaus/Velden 286 Einsätze
Vorra 100 Einsätze
Hintergrund:
Helfer-vor-Ort beziehungsweise First-Responder überbrücken die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit Basismaßnahmen der Ersten-Hilfe. Die Alarmierung erfolgt durch die Integrierten Leitstellen Amberg, Bayreuth und Nürnberg. Die Ersthelfer/innen engagieren sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Es ist eine rein freiwillige Leistung der jeweiligen Organisation. In Edelsfeld, Königstein und Vorra erfolgt dieser Dienst durch die jeweils örtliche Feuerwehr in Kooperation mit dem ASB Regionalverband Jura e. V. An den Standorten Betzenstein und Neuhaus/Velden ist der ASB Betreiber und Durchführender. Da die organisierte Erste-Hilfe nicht Bestandteil des Rettungsdienstes ist, finanzieren sich die Einrichtungen durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Die Kräfte engagieren sich unentgeltlich.