Bayern/Regensburg. Anlässlich der Veröffentlichung der neuen Broschüre „Flächensparoffensive“ sagte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Unser Ziel ist es, die dynamische Entwicklung der Gemeinden in Niederbayern zu stärken und gleichzeitig eine flächeneffiziente Umsetzung mit entsprechenden ökologischen, ökonomischen und sozialen Vorteilen zu erreichen. Mit der neuen Broschüre erhalten Kommunen und Planer wichtige Informationen zu Förderprogrammen, Ansprechpersonen und Planungshilfen. Die praxisnahe Broschüre zeigt bereits erfolgreich umgesetzte Praxisbeispiele aus den sieben Regierungsbezirken“, sagt Aiwanger.
Der Freistaat Bayern mit seiner Gesamtfläche von 70.542 km² weist aktuell eine Siedlungs- und Verkehrsfläche von 8.594 km² auf. Regional stellt sich die Flächenneuinanspruchnahme im Jahr 2020 sehr unterschiedlich dar. Die höchste Flächenneuinanspruchnahme im Jahr 2020 – gerechnet pro Einwohner – hatte die Planungsregionen Oberpfalz-Nord (8,9 m²) und Landshut (8,5 m²).
In der Broschüre werden Praxisbeispiele vorgestellt, wie Flächenschonung und Nachhaltigkeit vor Ort umgesetzt werden kann. Die Beispiele reichen von generationenübergreifenden Wohnformen über Möglichkeiten zur Revitalisierung von Konversionsflächen bis hin zur flächeneffizienten Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur. Dabei werden im Sinne einer flächenschonenden Siedlungsentwicklung die Auswirkungen des demographischen Wandels bei der Flächennutzung berücksichtigt.
Der Regierungsbezirk Oberpfalz weist aufgrund seiner Naturparks, hoher Waldanteile und einer vergleichsweise geringen Bevölkerungsdichte mit 11 Prozent einen vergleichsweise geringen Anteil an Siedlungs- und Verkehrsfläche auf. Im Jahr 2020 lag die vergleichsweise recht hohe Flächenneuinanspruchnahme bei 5,1 m² pro Einwohner – Kommunen und kommunale Verbünde widmen sich verstärkt der Innenentwicklung, um diesen Wert zu senken.
In der Oberpfalz ist ein erfolgreiches und vom Wirtschaftsministerium gefördertes Flächensparprojekt im Landkreis Cham zu finden. Hier wird ein Siedlungsmanagement der neuen Generation umgesetzt. Mit dem geografischen Informationssystem (GIS) des Landkreises Cham als „Siedlungsentwicklungs- und Leerstandmanagement Tool“ wird den Auswirkungen des demografischen Wandels „die rote Karte“ gezeigt.
Mithilfe kommunaler Fach- und amtlicher Geobasisdaten können somit frühzeitig Leerstände identifiziert, bewertet und vermarktet werden. Die verbesserte Reaktivierung von leerstehenden Bestandsgebäuden und Brachflächen stärkt die Innenentwicklung in den Kommunen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Flächensparen.
(Bericht und Bild: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie)