Garmisch-Partenkirchen / Rosenheim (ots). Die Bundespolizei hat am Dienstagnachmittag (4. Oktober) einen Iraker in München ins Gefängnis eingeliefert. Der Mann war zuvor in Garmisch-Partenkirchen auf der B23 festgenommen worden. Er steht im Verdacht fünf Migranten gegen Bezahlung eingeschleust zu haben. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um eine organisierte Schleusung.
Bei der Kontrolle der Pkw-Insassen auf der Bundesstraße konnte sich keiner der insgesamt sechs Personen ordnungsgemäß ausweisen. Der Mann am Steuer verfügte zwar neben seinem irakischen Pass über eine deutsche Aufenthaltsgenehmigung, allerdings war deren Gültigkeit bereits Ende Januar dieses Jahres abgelaufen. Mit seinem Wagen beförderte der irakische Fahrzeugführer drei kuwaitische und zwei irakische Staatsangehörige.
Diese führten weder Pässe noch Ausweise mit. Eigenen Angaben zufolge hatten sie sich für mehrere tausend Euro pro Person von ihrer jeweiligen Heimat über die Türkei nach Italien und von dort aus weiter in Richtung Deutschland schleusen lassen.
Die Garmisch-Partenkirchner Bundespolizei stellte das in Deutschland zugelassene Auto sicher. Die vom Fahrer mitgeführten knapp 1.500 Euro wurden als möglicher Schleuserlohn beschlagnahmt. Den Iraker und seine fünf Begleiter brachten die Beamten getrennt voneinander zur Inspektion nach Rosenheim. Dort wurden die offenkundig Geschleusten im Alter von 20 bis 30 Jahren wegen ihrer illegalen Einreiseversuche angezeigt.
Sie konnten vorerst einer Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge zugeleitet werden. Ihr „Chauffeur“ erhielt eine Strafanzeige wegen Einschleusens von Ausländern. Der zuletzt im Regierungsbezirk Münster gemeldete 38-Jährige wurde dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend in München in Untersuchungshaft genommen.
(Bericht und Bild: Bundespolizei)