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Gemeinsam stark für Regensburg

Gemeinsam

Am 10. Juli 2025 fand unter der Leitung von Polizeipräsident Thomas Schöniger erneut eine Sitzung der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Gemeinsam stark für Regensburg“ statt. Insgesamt folgten 34 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Justiz, Stadtverwaltung, Wissenschaft, Polizei und weiteren Behörden der Einladung, um die bisherigen Erfolge zu bilanzieren, zentrale Führungsaufgaben zu übergeben und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diskutieren.

Polizeivizepräsident Robert Fuchs eröffnete die Veranstaltung mit einem klaren Appell zur Geschlossenheit: „Wir müssen weiterhin gemeinsam den Weg in eine Richtung bestreiten. Wir haben viele Entwicklungen positiv beeinflusst – aber auch noch Vieles vor uns.“ Belegt wurde seine Einschätzung durch die Darstellung der aktuellen Sicherheitslage sowohl im als auch in der Umgebung des Regensburger Hauptbahnhofes. Die bisherigen Anstrengungen aller beteiligten Behörden haben insbesondere in der Schwerkriminalität (Raub, Sexualdelikte) bereits Wirkung entfaltet. Dennoch berichten sowohl die Bundespolizei als auch die Landespolizei von nach wie vor hohen Fallzahlen an Gewalt- und Rohheitsdelikten.

 

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Im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität sind die erkannte Straftaten anhand der Einführung des Gesetzes zum Umgang mit Konsumcannabis zwar gesunken, allerdings ist nach wie vor ein reger unrechtmäßiger Handel mit entsprechenden Produkten feststellbar. Auffällig bleibt der überproportionale Anteil tunesischer Tatverdächtiger: Bei einem Bevölkerungsanteil von lediglich 0,11 % verübten diese rund 11 % der erfassten Straftaten. Bis zum heutigen Tag wurden bislang 121 tunesische Staatsangehörige abgeschoben, von denen sich 120 zuvor in Haft befanden. Zudem konnten über 100 Verurteilungen vollstreckt werden.

Ein weiterer Programmpunkt war die feierliche Übergabe des Staffelstabs innerhalb der polizeilichen Leitung: Polizeidirektor Bernhard Huber übergab die Verantwortung an Polizeirat Rene Templin, der künftig als stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Regensburg Süd die Koordination der Arbeitsgruppe übernehmen wird. Huber, nunmehr Sachgebietsleiter der Einsatzzentrale, verabschiedete sich mit den Worten: „Es schmerzt schon eine noch unvollendete Aufgabe abzugeben, allerdings tröstet es zu wissen, dass der Weg in guten Händen fortgesetzt wird.“ Polizeipräsident Schöniger würdigte Huber mit anerkennenden Worten: „Sie haben wesentliche Akzente gesetzt, die bayernweit Anklang gefunden haben – das ist natürlich keine Einzelleistung, sondern eine Teamleistung. Doch ein Team ist nur so gut wie seine Leitung – und die war bei Ihnen hervorragend.“ Weiter führte er aus: „Wir sind noch lange nicht am Ende – aber wir haben eine große Distanz zurückgelegt und setzen den Weg nun mit neuer Spitze fort.“

Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung war die Vorstellung erster Ergebnisse aus Studien der Universität Regensburg zur Sicherheitslage im Umfeld des Regensburger Hauptbahnhofs. Über 2.000 Bürgerinnen und Bürger hatten sich im Rahmen einer breit angelegten Umfrage in Form einer Online- und Plakataktion beteiligt. Ein Ergebnis davon ist, dass ein hohes Unsicherheitsgefühl im Bahnhofsumfeld besteht: Über 85 % der Befragten fühlen sich im Bahnhofsareal unsicher oder sehr unsicher.

Viele weitere Ergebnisse untermauern die bisherigen Maßnahmen der Arbeitsgruppe, darunter die Verstärkung der Beleuchtung, die Ausweitung der Kameraüberwachung, der Rückschnitt von Sichtbarrieren und der vermehrte Einsatz ansprechbarer uniformierter Kräfte. Polizeivizepräsident Fuchs betonte: „Sehr viele Ergebnisse aus den Studien decken sich mit dem bisherigen Maßnahmenbündel.“ Er kündigte an, verbleibende Handlungsfelder (dunkle Bereiche) – etwa rund um das Peterskircherl – gezielt weiter zu analysieren.

Die Erkenntnisse aus der Sitzung sowie die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation unterstreichen die Notwendigkeit eines kontinuierlichen und abgestimmten Vorgehens. Dabei bleibt der Anspruch, die Sicherheit im öffentlichen Raum nicht nur zu stabilisieren, sondern nachhaltig weiter zu verbessern. Polizeivizepräsident Robert Fuchs würdigte zum Abschluss ausdrücklich das Engagement aller Beteiligten: „Die Teilnahme zahlreicher Behördenleiterinnen und -leiter spricht für den hohen Stellenwert, den die Arbeitsgruppe Gemeinsam stark für Regensburg mittlerweile erreicht hat.

Dieses breite Fundament ist unsere Stärke – und diese Stärke müssen wir mitnehmen, dürfen nicht nachlassen und gemeinsam noch stärker werden.“ Der eingeschlagene Weg der engen Zusammenarbeit wird damit auch künftig weiterverfolgt – als verbindendes Element für Behörden, Institutionen und Stadtgesellschaft. Ziel bleibt es, gemeinsam konkrete Maßnahmen zu entwickeln, umzusetzen und konsequent auf neue Herausforderungen zu reagieren. Die Arbeitsgruppe wird damit auch weiterhin ein zentraler Motor für die Sicherheitsentwicklung in Regensburg sein.