Lkr. Cham. Die Familie ist der Ort, an welchem eine positive Mediennutzung gefördert werden kann und soll. Da die digitalen Herausforderungen an Eltern und Pflegeeltern mit dem Alter der Kinder steigen, kommt es oft zu Auseinandersetzungen im familiären Alltag. Das Amt für Jugend und Familie Cham hat darauf mit einer Fortbildung für Pflegefamilien zum Thema Medien reagiert.
Mit der Medienpädagogin Esther Christmann von der Jugendschutzstelle Regensburg konnte eine kompetente Referentin zu diesem Thema gefunden werden.
Die Referentin ging zunächst auf die Frage ein, was Medienkompetenz bedeutet. Sie empfahl den Eltern, Nachrichten, egal aus welcher Quelle, kritisch zu hinterfragen und dies auch den Kindern zu vermitteln. Allgemein gab sie den Eltern die Empfehlung, viel mit den Kindern über Medieninhalte zu sprechen und zu diskutieren, um den kritischen Umgang damit zu trainieren. Auch wenn es nicht immer einfach sei für Eltern, weil sie vielleicht kein Interesse haben, sich über angesagte Influencer oder Onlinespiele auszutauschen. Die Pädagogin meint aber, dass sich dieses Interesse und die Zeit positiv auf das Mediennutzungsverhalten der Kinder auswirke.
Anschaulich erklärte die Dozentin, dass eine Dauerberieselung von Medien vor allem kleinere Kinder überfordere. Mehrfach betonte sie, dass Eltern eine Vorbildfunktion hätten und Kindern im Alltag als Modell dienten.
Ganz klar konnte Christmann die Frage der Teilnehmer beantworten, wann die Kinder ihr erstes Smartphone bekommen sollten. „Nicht in der Grundschule“, lautete die Einschätzung der Fachfrau. Kinder im Grundschulalter seien mit der Nutzung eines Smartphones noch überfordert. Für die verantwortungsvolle Nutzung eines eigenen Smartphones müssen Kinder erst einmal grundlegende Kompetenzen erlernen, unter anderem Lesen und Schreiben, Sozialverhalten etc. Die Nutzung eines eigenen Smartphones, sowie Messengerdienste könne Kindern ab der 5. Klasse erlaubt werden.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass im Erziehungsalltag bestimmt noch Unsicherheiten oder Fragen auftauchen werden. Für `s Erste konnte aber Klarheit geschaffen werden.
Das Amt für Jugend und Familie am Landratsamt Cham ist laufend darum bemüht, geeignete Pflegefamilien zu finden. Falls Sie Interesse an dieser Tätigkeit haben, erhalten Sie von den Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes vom Amt für Jugend und Familie Cham ausführliche Informationen.
Anita Scheitinger (Tel. 09971/78-321, anita.scheitinger@lra,landkreis-cham.de).
Stefanie Baumeister (Tel. 09971/78-588, stefanie.baumeister@lra.landkreis-cham.de).
Susanne Heiner (Tel. 09971/78-491, susanne.heiner@lra.landkkreis-cham.de).
Bericht des Landratsamtes Cham
Bild: Amt für Jugend und Familie