Im Berichtsjahr 2019 stieg die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der PI Parsberg um 5,02% an und folgte somit dem bayernweiten Trend. Diese Entwicklung korreliert mit den stetig steigenden Verkehrsteilnehmerzahlen. Die PI Parsberg nahm im Jahresverlauf insgesamt 1046 Verkehrsunfälle auf. Bemerkenswert ist, dass mehr als die Hälfte aller Schadensereignisse im Straßenverkehr (55,8%) auf einen Zusammenstoß mit Wildtieren zurückzuführen sind. Überproportional erhöhte sich die Anzahl der verletzten
Verkehrsteilnehmer um 10,68% auf 114 Personen. Dennoch wurden im Jahr 2019 weniger Menschen im Straßenverkehr verletzt als durchschnittlich in den letzten 10 Jahren. Erfreulicherweise ereigneten sich keine tödlichen Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der PI Parsberg.
Unfallbereiche im Einzelnen
Die Unfallzahlen mit Personenschäden stiegen um 25,64 % auf 98 (78) Schadensfälle. Dabei wurden 0 (2) Personen getötet, 114 (103) Personen verletzt, 84 (80) Personen davon leicht, 30 (23) Personen schwer. Die Anzahl der schwerwiegenden Sachschadenunfälle blieb mit 104 (104) Unfällen konstant. Bei diesen beiden Unfallgruppen entstand ein Gesamtschaden von über 920.000 Euro. Allerdings dürfte der reale Schaden deutlich höher liegen, wenn alle Folgekosten berücksichtigt werden. Die Kleinunfallzahlen (d.h. Unfälle mit geringfügigen Rechtsverstößen und geringem Schaden u. Wildunfälle) steigen um 3,69% von 814 auf 844 Unfälle im Jahr 2019. Die Zahl der Wildunfälle stieg im Jahr 2019 stark um 9,36% von 534 auf 584 Fälle an.
Unfallursachen
Insgesamt ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der PI Parsberg 328 Unfälle mit schweren Folgen. Hierzu zählen Unfälle mit Personen- und hohem Sachschaden. Zu den Hauptursachen der schweren Unfälle zählen:
– Nichtbeachten der Vorfahrt/des Vorrangs mit 44 (36)
– Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren mit 35 (44)
– überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit mit 32 (20)
– Nichtbeachten des Rechtsfahrgebots mit 30 (24) Unfällen.
Ein enormes Dunkelfeld ist anzunehmen bei Unfallsituationen, in denen fehlende Konzentration und abgelenkte Aufmerksamkeit durch Nutzung von elektronischen Geräten einen oftmals schwer nachzuvollziehenden Schadensfall verursachen. Der Anspruch, „immer online sein zu wollen“ ist brandgefährlich und erhöht das Unfallrisiko um ein Vielfaches. Auch der vom Gesetzgeber verhängte Bußgeldsatz von 100,– Euro und ein Punkt in Flensburg halten leider viele nicht davon ab, „mal schnell eine E-Mail oder einen Chat zu checken“.
Kontrollen
Jeder Verletzte oder Getötete im Straßenverkehr ist einer zu viel. Präventive Polizeikontrollen sind daher unerlässlich.
– Neben stationären Geschwindigkeitsmessungen der überregional tätigen Verkehrspolizeiinspektion Regensburg ahndeten die Beamten der PI Parsberg bei insgesamt 125,5 Handlaser-Messstunden 214 (256) gravierende Geschwindigkeitsverstöße im Anzeigen- sowie 222 (170) Verstöße im Verwarnungsbereich. 24 (22) Fahrverbote wurden verhängt.
– 46 Fahrzeugführer wurden wegen Alkoholisierung am Steuer „aus dem Verkehr gezogen“ und mit Fahrverboten oder Entzug der Fahrerlaubnis belegt.
– Unter Drogeneinwirkung wurde 14 Fahrzeuglenker festgestellt und angezeigt.
– Bei zehn fahruntüchtigen Autofahrern wurde die drohende Trunkenheitsfahrt verhindert. Sie konnten rechtzeitig vor Fahrtantritt von der Polizeistreife gestoppt werden.
– 168 (107) Gurt-Sünder sowie 102 (69) „Autotelefonierer“ wurden mit Verwarnungsoder Bußgeld belegt.
Das Bayerische Verkehrssicherheitsprogramm 2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ wird fortgeführt. Örtliche Aktionen wie Geschwindigkeitsmessungen und verstärkte Alkoholkontrollen, Kontrollen hinsichtlich Ablenkung im Straßenverkehr, aber auch Aufklärungsveranstaltungen werden ihren Beitrag für mehr Verkehrssicherheit leisten.
Appell der PI Parsberg
Leider scheinen Tugenden der verantwortungsbewussten Verkehrsteilnahme wie gegenseitige Rücksichtnahme, angemessenes Geschwindigkeitsverhalten, vorausschauendes Fahren und auch Kleinigkeiten wie vorschriftsmäßiges Parken oder rechtzeitiges „Blinken“ immer mehr von der persönlichen Hektik oder auch vom Egoismus verdrängt zu werden. Denken Sie bitte daran, dass von Fahrzeuglenkern unter Alkoholeinfluss oder unter
Drogeneinwirkungen sowie von solchen, die sich von mobilen Kommunikationsgeräten ablenken lassen, eine erhöhte Gefahr für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer ausgeht. Die Polizeiinspektion Parsberg wird ihre Verkehrskontrollen weiter intensivieren, um den Einen oder Anderen wieder an korrektes Verhalten zu erinnern.
In diesem Sinne allzeit gute Fahrt und vergessen Sie nicht, den lebensrettenden Gurt anund im Fahrzeug das Mobiltelefon wegzulegen.
Bericht der PI Parsberg
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