Regensburg (RL). Corona hat das Leben stark verändert. Auch bei Gesundheitsangebote gilt: Vieles was vorher real stattfand, wird nun digital angeboten. Dies setzt Kompetenzen im Umgang mit den digitalen Möglichkeiten voraus. Die Gesundheitsregionplus Regensburg, das Regionalmanagement des Landkreises Regensburg und ein Start-up-Unternehmen möchten diese Lücke schließen: Mit Lumoo ist seit dem deutschlandweiten Digitaltag am 19. Juni 2020 eine App zum Testen freigeschalten, die Internet-Neulingen, vor allem älteren Menschen, den Zugang zur digitalen Welt erleichtern soll.
Viele Angebote im Bildungs- und Sportbereich haben sich in die digitale Welt verlagert. Da wird zwar Yoga angeboten, aber nur zu Hause als Online-Kurs. Der geplante Vortrag wird kurzerhand zum Webinar. Trotz langsamer Rückkehr zur gewohnten Normalität ist zu erwarten, dass auch nach Corona digitale Angebote das tägliche Leben bereichern werden.
Für die Digitalisierung ist das ein richtiger Entwicklungsschub, freuen sich Martin König, Regionalmanager des Landkreises Regensburg, und Dr. Simone Eckert von der Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus. Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse, die sonst viele Jahre dauern würden, haben durch die Krise und der damit verbundenen Notwendigkeit Alternativen zu finden, Fahrt aufgenommen. Doch haben solche rasanten Entwicklungen auch ihre Herausforderungen. Denn nicht alle können mit diesen Schritt halten. Es gibt viele, vor allem ältere, die sich bisher wenig oder gar nicht mit digitalen Möglichkeiten beschäftigt haben und daher nun schwer Zugang zu den Angeboten finden. „Sie dürfen wir nicht vergessen“, fordert Dr. Simone Eckert. Gesundheitsförderung und Prävention dürften nicht nur den digital Versierten vorbehalten sein. Schließlich machten Krankheiten wie Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Diabetes keine Corona-Pause, erklärt Dr. Eckert. Hinzu komme noch die Gefahr von Vereinsamung oder psychischen Erkrankungen, wenn man sich abkapselt und zu Hause einigelt. Neben den telefonischen Anlaufstellen in Stadt und Landkreis Regensburg von Behörden, Wohlfahrtsverbänden und kirchlichen Trägern gibt es noch einen präventiven Lösungsansatz: eine App speziell für die bisher wenig internet-affine Zielgruppe.
Gemeinschaftsprojekt „Digitale Regionale Entwicklung“ trägt Früchte
Die beiden Gründerinnen Juliane Schwabenbauer und Uta Maier vom Start-up Lumoo aus Regensburg wollen vor allem ältere Nutzer für die digitale Welt fit machen. Sie haben für die Zielgruppe eine spezielle App in Entwicklung, die sie im Rahmen der Workshops „Digitale Regionale Entwicklung“ vorstellten. Ziel des gemeinsamen Digitalisierungsprojektes der Landkreise Regensburg und Cham ist es, Start-ups und Akteure zusammenzubringen, um sich kennenzulernen, auszutauschen und zu kooperieren.
Lumoo bietet mit grundlegenden Informationen die Möglichkeit, sich an das Thema der digitalen Kommunikationsmittel heranzutasten. Zudem kann man mit der App Personen mit den gleichen Interessen finden und sich austauschen. Mit Lumoo wollen die beiden App-Entwicklerinnen erreichen, „dass jeder mit vollem Selbstvertrauen in die Welt der Digitalisierung eintauchen und so die vielen Möglichkeiten, die sie mit sich bringt, nutzen kann“. Durch eine intuitive Bedienung soll die Handhabung spielend ermöglicht werden. Das passe wunderbar für die Herausforderungen der weniger digital Erfahreneren, so Simone Eckert. „Denn wer digital fachkundig ist, der kann auch von den digitalen Gesundheitsangeboten profitieren. Digitale Kompetenz befähigt damit auch, für die eigene Gesundheit Verantwortung übernehmen zu können.“
Derzeit befindet sich Lumoo noch in der Beta Version. Seit dem deutschlandweiten Digitaltag am 19. Juni 2020 ist die App für alle Interessierten zum Testen freigegeben. Informationen zur Test-Aktion sind auf der Webseite https://www.lumoo-app.com/ zu finden. An den Start gehen soll die App dann in diesem Herbst.
Mehr zur Digitalisierungs-Kooperation gibt es unter: https://www.gesundheitsregionplus-regensburg.de
Bericht des Landratsamtes Regensburg
Bild: Symbolbild