Bayern.  Wissenschaftsminister Markus Blume hat Prof. Dr. Birgit Rösel, Vizepräsidentin der OTH Regensburg, mit dem Lehrförderpreis ausgezeichnet. „Herzlichen Dank für Ihre herausragende Arbeit. Sie ist das Erfolgsrezept für top ausgebildete und motivierte Fachkräfte“, sagte Blume im Rahmen des Forums der Lehre an Prof. Rösel und weitere Preisträger*innen aus ganz Bayern gewandt. Der Lehrförderpreis ist mit 20.000 Euro dotiert.

Das Forum der Lehre ist eine Veranstaltung des Didaktikzentrums (DiZ) im Bayerischen Zentrum für Innovative Lehre (BayZiel). Mit dem DiZ hat das Wissenschaftsministerium den Lehrförderpreis entwickelt. Er wird verliehen zur Unterstützung bei der Implementierung richtungsweisender und forschungsbasierter Lehr- und Lernkonzepte.


Prof. Dr. Birgit Rösel ist offiziell Preisträgerin des Jahres 2020, bislang jedoch konnte die Verleihung pandemiebedingt nicht erfolgen. Das wurde nun beim Forum der Lehre an der OTH Regensburg zusammen mit der Auszeichnung der Preisträger*innen des Jahres 2022 nachgeholt. Wissenschaftsminister Markus Blume sagte: „Innovative Lehre ist die Halsschlagader unserer Hochschulausbildung in Bayern. Die Lehrideen der heutigen Preisträgerinnen und Preisträger sind eine Blaupause für modernen akademischen Unterricht. Herzlichen Dank für Ihre herausragende Arbeit. Sie ist das Erfolgsrezept für top ausgebildete und motivierte Fachkräfte.“ Mit Blick auf die besonderen Herausforderungen in den Semestern der Pandemie hob der Minister hervor: „Mit Pioniergeist haben Sie eine Herkulesaufgabe bewältigt. In einem Reallabor haben Sie neue Impulse für die digitale Didaktik der Zukunft gesetzt. Sie gestalten die neue Normalität!“

Prof. Dr. Birgit Rösel wurde prämiert für ihr innovatives didaktisches Blended-Learning-Konzept für das Fach Regelungstechnik, das durch den Lehrförderpreis weiter ausgebaut werden konnte. Zur Einführung des Konzepts wurde von dem Preisgeld eine halbe Mitarbeiterstelle und eine Stelle für eine Studentische Hilfskraft in der Servicestelle Lehre und Didaktik finanziert.

Das didaktische Vorgehen von Prof. Rösel im Fach Regelungstechnik basiert auf dem Ansatz des Just-in-Time-Teaching (JiTT) und der unmittelbaren Anwendung des erworbenen Wissens in einer dreiwöchigen Praktikumsphase. Dieses Anwendungspraktikum bietet den Studierenden die Möglichkeit, das im Semester bisher erworbene Wissen an einem konkreten Beispiel anzuwenden und im besten Fall auch zu vertiefen. Außerdem hat Prof. Dr. Rösel eine Änderung der Prüfungsform umgesetzt: Nunmehr legen die Studierenden eine aus drei Teilen bestehende Portfolio-Prüfung ab. Zu Beginn steht ein sog. „concept inventory“, mit dem die Studierenden ihren eigenen Wissensstand überprüfen können. Die zeitintensiven Berechnungen, die bisher von Hand erledigt werden mussten, können jetzt am Rechner erledigt werden. „Das ist näher an der späteren Berufswirklichkeit und gibt mir die Möglichkeit, den Fokus in der Prüfung mehr auf die eigentliche Regelungstechnik zu legen“, erläutert Prof. Rösel. Schließlich gehen in einem dritten Teil die Peer-Review-Bewertungen der Ergebnisse der Praktikumsphase durch Kommiliton*innen und die Professorin selbst in die Beurteilung mit ein.

Für die Vizepräsidentin für Studium und Lehre ist es nicht die erste prominente Auszeichnung: Im Jahr 2018 bereits erhielt sie vom bayerischen Wissenschaftsministerium den „Preis für herausragende Lehre“.

Beim Forum der Lehre diskutierten Professor*innen aus ganz Bayern über moderne Lehrkonzepte. „An der OTH Regensburg setzen wir uns kritisch mit Feedback der Studierenden sowie der Kolleginnen und Kollegen auseinander, um unsere Lehre laufend zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Ralph Schneider, Präsident der OTH Regensburg. Und: „Unsere Studierenden sollen fähig sein, die Zukunft des Menschen in einer digitalisierten Welt mit Weitblick zu gestalten. Das dafür nötige Wissen in Theorie und Praxis wollen wir ihnen mit auf den Weg geben“, so Schneider.

(Bericht und Bild: OTH Regensburg)