Regensburg (R/L). Das Sachgebiet „Hilfen in schwierigen Lebenslagen“ im Landratsamt Regensburg ist die zentrale Anlaufstelle für Fragen zur Beratung rund um das Thema Älterwerden, Prävention, Rehabilitation, Pflege sowie Hilfe zur Lebensgestaltung. Landrätin Tanja Schweiger und Sachgebietsleiterin Petra Haslbeck stellten am 22. März bei einem Pressegespräch im Landratsamt das breit gefächerte Dienstleistungsangebot dieses Fachbereichs im Detail vor. Auf Nachfrage von Pressevertretern erklärten sie auch, weshalb der Qualitätsstandard dieser Servicestelle dem eines Pflegestützpunktes PLUS entspricht, und damit weit über dem eines normalen Pflegestützpunktes hinausgeht. Mit Birgit Mai und Patricia Reichel nahmen am Pressegespräch auch die beiden Pflegeberaterinnen der Servicestelle teil, des Weiteren Teresa Breininger als Leiterin der Sozialabteilung und Maximilian Sedlmaier als Abteilungskoordinator der Sozialabteilung.
Das Beratungs- und Dienstleistungsangebot des Fachbereichs „Hilfen in schwierigen Lebenslagen“ habe sich, so Petra Haslbeck, über einen Zeitraum von etwa 15 Jahren kontinuierlich aufgebaut und weiterentwickelt. Über die Pflichtaufgaben der Heimaufsicht und der Betreuungsstelle hinaus sei – beginnend als „Servicestelle für Senioren und Menschen mit Behinderung“ – in diesem Zeitraum ein umfassendes Portfolio verschiedener Themenbereiche entstanden, angefangen von vielfältigen Beratungsleistungen, über neue Angebote wie Wohnberatung bis hin zur Gründung verschiedener Helferkreise zur Unterstützung pflegender Personen und Angehöriger.
Konzeptionelle Grundlagenarbeit mit Gutachten „Aktionsplan Inklusion“ und „Seniorenpolitisches Gesamtkonzept“
Daneben sei, wie Petra Haslbeck weiter erläuterte, mit dem „Aktionsplan Inklusion“ im Jahr 2016 und dem „Seniorenpolitischen Gesamtkonzept“ im Jahr 2017 eine konzeptionelle Grundlagenarbeit geleistet worden, die es ermöglicht habe, das Beratungsangebot wie auch die dafür notwendigen inhaltlichen und personellen Strukturen im Sinne einer strategischen Gesamtkonzeption fortzuschreiben und so den Qualitätsstandard des Fachbereichs kontinuierlich und konsequent weiterzuentwickeln. Durch diese Prozesse und Entwicklungen weise die Fachstelle jetzt eine Bandbreite an Beratungs- und Dienstleistungen auf, die weit über die eines normalen Pflegestützpunktes hinaus gehe.
Ausbaustandard entspricht dem eines Pflegestützpunktes PLUS
Vielmehr, so Petra Haslbeck, entspreche der erreichte Standard dem eines Pflegestützpunktes PLUS. Was sich alleine schon an der Qualifikation des eingesetzten Personals ableiten ließe, oder auch an der Intensität der internen und externen Netzwerke, auf die der Fachbereich zugreifen könne, und die im konkreten Bedarfsfall eben die „Hilfen aus einer Hand“ ermöglichten, die für die Betroffenen und Angehörigen das alleinige und entscheidende Kriterium sei, wenn es um eine schnelle, kompetente und unkomplizierte Unterstützung geht. Diesem Ziel diente auch die Installierung einer zentralen Servicerufnummer (0941 4009 711), dort finde die wichtige erste Koordination und Steuerung des Hilfeersuchens statt.
Label Pflegestützpunkt wäre keine Weiterentwicklung, sondern Rückschritt
Landrätin Tanja Schweiger: „Die Vielfalt und die Qualität des Dienstleistungsangebots unserer Servicestelle „Hilfen in schwierigen Lebenslagen“ werden von den Bürgerinnen und Bürgern sehr geschätzt. Die Beratungsangebote gehen individuell auf die Probleme und Schwierigkeiten ein, die den Betroffenen und Angehörigen in diesen Lebenssituationen auf den Nägeln brennen. Wir werden die Beratungsangebote wie bisher kontinuierlich weiterentwickeln und so mit den Betroffenen und Angehörigen weiterhin genau die passgenauen Lösungen erarbeiten, die in diesen schwierigen Fallsituationen notwendig sind.“
Statistik:
In 2021 fanden insgesamt 1 588 Beratungen statt, im Monatsdurchschnitt somit 132 Beratungen.
Von den 1 588 Beratungen entfielen 563 auf die telefonische Pflegeberatung, 24 auf die Pflegeberatung vor Ort, 237 auf die telefonische Wohnberatung, 17 auf die Wohnberatung vor Ort, 485 auf Informationen/Beratungen per mail / schriftlich, 204 auf die Helferkreise per Telefon, 2 auf Vor-Ort-Termine bei Helferkreisen, 29 für MD-Widersprüche und 27 für sonstige Büroberatungen.
Durchschnittliche Dauer einer Pflegeberatung: 170 Minuten, einer Wohnberatung 120 Minuten, Informationen/Beratungen von Helferkreisen 75 Minuten sowie Schrift- und -E-Mail-Austausch 35 Minuten. Somit ergibt sich pro Vorgang eine durchschnittliche Bearbeitungszeit von etwa 100 Minuten.
Zu beachten ist, dass die Beratungstätigkeit in 2021 stark von der Corona-Pandemie geprägt war. Viele Klientinnen und Klienten griffen verstärkt auf die telefonischen und elektronischen/schriftlichen Beratungsangebote zurück. Das Angebot der Beratung im häuslichen Umfeld oder bei einem Besuch im Landratsamt bestand aber zu jeder Zeit und wird bei einem Rückgang des Infektionsgeschehens wieder verstärkt in Anspruch genommen werden, wie dies in der Vor-Corona-Zeit bereits der Fall war.
Weitere Informationen zum Fachbereich „Hilfen in schwierigen Lebenslagen“ sowie eine Übersicht zum Dienstleistungsangebot des Fachbereichs im Einzelnen lesen Sie in der PDF im Anhang.
https://www.landkreis-regensburg.de/buergerservice/hilfen-in-schwierigen-lebenslagen/
Regensburg (RL). Herausforderungen und Chancen von Öko-Landbau – darüber informierte Max Berghammer am 24. März 2022 auf Initiative der Öko-Modellregion Region Regensburg und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf (AELF) seine Gäste. Der Öko-Landwirt aus Lappersdorf-Kareth hat seinen Betrieb 2003 auf Öko-Landbau umgestellt und ist Mitglied im Bio-Anbauverband Naturland. Der Betrieb Berghammer ist ein reiner Ackerbaubetrieb. Für Julius Kuschel, Projektmanager Öko-Modellregion Region Regensburg, und AELF-Berater Herbert Wendl ist der Hof von Max Berghammer „auf jeden Fall ein best practice-Hof“.
Beikraut nicht gleich Unkraut
Zu Beginn des Vororttermins führte Max Berghammer seine Gäste auf ein Feld mit Winterweizen. Schön zu erkennen war hier, dass neben der Hauptkultur Winterweizen auch Pflanzen wie beispielsweise Ehrenpreis wachsen. Dieses sogenannte Beikraut könne laut Berghammer ohne Probleme neben Winterweizen wachsen, ohne diesen in seiner Entwicklung negativ zu beeinflussen. Um die Biodiversität zu fördern, sei es von entscheidender Bedeutung, zwischen Beikraut und Unkraut zu unterscheiden. Auf seinen Flächen gäbe es die drei Pflanzen Melde, Ampfer und Distel, die das Wachstum der Hauptkultur stark beinträchtigen können und so als Unkräuter einzustufen sind. Die meisten anderen Pflanzen, wie beispielsweise der Ehrenpreis, seien nicht nur tolerierbar; vielmehr trage ihr Vorkommen zur Biodiversität in der Agrarlandschaft bei.
Der Schlüssel zum Erfolg ist die Fruchtfolge
Neben mechanischen Maßnahmen der Unkrautregulierung, wie zum Beispiel das Striegeln, spiele vor allem für einen Bio-Betrieb die Fruchtfolge die entscheidende Rolle. Die Fruchtfolge beschreibt die zeitliche Abfolge von Feldfrüchten auf einem Acker. In diesem Zusammenhang berichtete Berghammer, dass er viele Jahre gebraucht habe, um für seinen Betrieb die richtige Fruchtfolge zu entwickeln. Wichtig sei es gewesen, sich Hilfe von erfahrenen Expertinnen und Experten zu holen.
Seit einigen Jahren fährt Berghammer konsequent eine siebengliedrige Fruchtfolge. Das bedeutet, dass nur alle sieben Jahre die gleiche Kultur auf ein- und demselben Feld angebaut wird. Das minimiere den Krankheitsdruck und träge zur Vielfalt bei den ackerbaulichen Kulturen bei. Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Gestaltung der Fruchtfolge auf einem Bio-Betrieb sei die konsequente Abwechslung zwischen Feldfrüchten, die im Winter ausgesät werden (Winterungen), und solchen, die im Frühjahr ausgesät werden (Sommerungen). Das habe mitunter den Grund, dass dadurch sowohl Sommer- als auch Winterunkräuter gezielt reguliert werden könnten.
Bio aus Überzeugung
Zum Ende des Vororttermins ging Max Berghammer auf die Vorausetzungen, die seiner Meinung nach für eine Umstellung auf ökologischen Landbau unabdingbar seien, ein und warum er diesen Schritt gewagt habe.
Vor allem sei wichtig, dass der Landwirt, die Landwirtin von Bio-Produkten an sich überzeugt sei und den Gedanken der Nachhaltigkeit lebe. Dies sieht Berghammer als eine der bedeutensten Grundvorrausetzungen.
Termin: „Der Weg zum Bio-Landwirt“ online
Landwirte, die sich über die Umstellung auf ökologischen Landbau informieren möchten, sind am Mittwoch, 30. März 2022, um 19 Uhr herzlich zur Online-Veranstalltung „Der Weg zum Bio-Landwirt“ eingeladen. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.aelf-rs.bayern.de/landwirtschaft/297007/index.php.
(Berichte und Bild: Landratsamt Regensburg)