Wo im Wonnemonat die wilden Kräuter wachsen
Ja, es gibt sie noch! Vielfalt heimischer Wildpflanzen zwischen Wirtschaftswiesen, Ackerbauflächen, ländlichen Siedlungen und Bauerngärten vor den Toren der Stadt Regensburg. Wann haben Sie denn zuletzt den Gamander-Ehrenpreis, das „Heil aller Welt“ gesehen? Oder die Mauerraute, die früher dem Vieh verfüttert wurde, um es vor dem Verderb der Milch zu schützen? Vielleicht entdecken wir aber auch den Schlafapfel in der Heckenrose? Ein mystisches Beruhigungsmittel, das eigentlich Tieren als Wohnung dient. Ohne Zweifel ist die Landschaft rund um Adlersberg ein Genussort. Erst recht im Wonnemonat Mai, wenn die Landschaft um die ehemalige Wittelsbachische Stiftung einen blütenreichen Reiz entwickelt.
Auf dieser leichten Wildkräuterwanderung entdecken wir das Zusammenspiel zwischen Landnutzung und Wildwuchs an Wiesenrändern, Steinmauern und Hecken. Wir freuen uns über besondere Wildpflanzenvielfalt, die sich abseits der Straßen und Wege ihre Überlebensnische gesucht haben. Ganz nebenbei erfahren wir Nützliches für die gesunde Hausapotheke aus Wildpflanzen und Kulturgeschichte, freuen uns aber auch auf die eine oder andere selbstgemachte Kostprobe aus den entdeckten Wildpflanzenarten.
Auch ein aufschlussreicher Blick in die ehemalige Klosterkirche gehört mit dazu, denn auch dort gibt es faszinierende Pflanzen mit symbolhaftem Inhalt zu bestaunen.
Information
Dienstag, 17. Mai 2022 von 17.00 – 18.30 Uhr;
Leitung: Hansjörg Hauser, Dipl. Ing.agr. (FH) Gästeführer kulttouren e.V., Projektleiter, Kräuterpädagoge Regensburg;
Teilnahmegebühr: 10 Euro, Gebühr wird vor Ort eingesammelt;
Treffpunkt: Unmittelbar vor dem Eingang der ehemaligen Klosterkirche Adlersberg;
Die Wanderung findet bei jedem Wetter statt. Die Tour endet wieder vor der Kirche bei den Parkplätzen. Anschließend Gelegenheit zur Einkehr im Prösslbräu.
Bitte mitbringen: Festes, geschlossenes Schuhwerk (Keine Sandalen!), wettergerechte Kleidung.
Für Kinderwägen nicht geeignet.
Anmeldung: Geschäftsstelle des Kreisverbandes, info@kv-gartenbauvereine-regensburg.de
0941 4009-550, -370
Sinzinger „Vielfaltsacker“ gewinnt auf Kreis- und Bezirksebene
Regensburg (RL). Die Obst- und Gartenbauvereine setzen schon immer gute Ideen zur Förderung der Artenvielfalt um. Und so lag es nahe, die Kreativität und den Tatendrang in einem Wettbewerb zu würdigen.
Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V. rief die Bayerischen Obst- und Gartenbauvereine auf, bei der sogenannten Vielfaltsmeisterschaft, einem Wettbewerb, der kreative Ideen für mehr biologische Vielfalt in Gärten, in der Stadt, im Dorf und in der Landschaft auszeichnet, mitzumachen.
Aus dem Kreisverband Regensburg für Gartenkultur und Landespflege nahmen am Wettbewerb „Vielfaltsmeisterschaft“ Fabian Kellermeier und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter vom Gemeinschaftsgarten „Vielfaltsacker“ des OGV Sinzing teil. Sie konnten mit ihrem Projekt nicht nur die Kreisebene für sich entscheiden, sondern auch die Bezirksebene. Der Preis des Kreisentscheids in Höhe von 500 Euro wurde von Landrätin und Kreisverbandsvorsitzenden Tanja Schweiger und Stephanie Fleiner, Geschäftsführerin des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, überreicht. Die Sinzinger haben das Preisgeld in die Zukunft investiert und eine Bodenfräse angeschafft. Jetzt warten alle gespannt auf den Jury-Entscheid auf Landesebene. „Man sieht hier die ersten tollen Anzeichen von Co-Gardening und Urban-Gardining“, lobte Landrätin Tanja Schweiger die Verantwortlichen, die mit Fachwissen und Experimentierfreude an das Projekt heran gehen. „ Wir halten den Daumen für den Landesentscheid, so die Landrätin bei der Preisübergabe.
Der Sinzinger Vielfaltsacker entstand vor vier Jahren aus einer Baulücke mitten im Ort. Es ist ein Gemeinschaftsgarten, der ökologisch und fast ausschließlich in Handarbeit bewirtschaftet wird. Wichtig ist den Mitgliedern des OGV Sinzing der Erhalt der genetischen Vielfalt. Sie pflanzen über 100 verschiedene Sorten Mais, Kürbisse, Erbsen und Bohnen aus der ganzen Welt an. Eine Besonderheit sind die Neuentdeckungen, die durch bewusste Kreuzungen der Sorten entstehen. Fabian Kellermeier erklärt, dass zum Beispiel süße mit buntkörnigen Maissorten gekreuzt werden, um Regenbogenmais zu erhalten. Ein besonderes Anliegen der Gruppe ist es, die Kinder spielerisch mit einzubinden, denn da sind sich alle einig, nur was die Kinder kennen, können sie auch schätzen und so werden sie sensibilisiert, um die Vielfalt zu bewahren.
Landrätin Tanja Schweiger, Kreisverbandsvorsitzende des OGV Kreisverbandes Regensburg, freut sich zusammen mit Geschäftsführerin Stephanie Fleiner über die Teilnahme des OGV Sinzing, der „mit viel Ideenreichtum, Einsatzfreude und Begeisterung wird ein Stückchen Land bunt und artenreich nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaftet. Die Akteure sind gut vernetzt und begeistern auch andere. Dies ist ein Vorzeigeprojekt“, so Stephanie Fleiner.
(Bericht: Landratsamt Regensburg / Bild: Hans-Christian Wagner)