Regensburg. Seit einem halben Jahr ist Andreas Gschrey aus Tegernheim zufriedener Besitzer einer Solaranlage auf dem eigenen Hausdach. Im Interview schildert der Familienvater, welche Gründe bei dieser Entscheidung eine Rolle gespielt haben und wie nachhaltig er damit seine Stromkosten senkt.
Wie sind Sie zu Ihrer Anlage gekommen? Hatten Sie die Idee schon lange?
Andreas Gschrey: Die Idee beziehungsweise den Wunsch hegten wir tatsächlich schon seit einigen Jahren. Doch den konkreten Anstoß zur Entscheidung gab eine gute Bekannte während einer Diskussion über Erneuerbare Energien, vor ziemlich genau einem Jahr. Sie fragte, wieso wir eigentlich noch keine Solaranlage hätten. Diese Frage nahmen wir zum Anlass, uns genauer zu informieren. Im Oktober 2019 hatten wir das Beratungsgespräch bei der Energieagentur Regensburg. Direkt im Anschluss haben wir uns verschiedene Angebote eingeholt, und im Dezember 2019 den Auftrag erteilt.
Wie haben Ihnen das Solarpotenzialkataster des Landkreises und die Energieagentur bei der Entscheidung geholfen?
Andreas Gschrey: Die Energieagentur mit ihrem Angebot einer kostenlosen und vor allem unabhängigen Erstberatung war unsere erste Anlaufstelle. Dort wurden wir über die Machbarkeit, die unterschiedlichen Nutzungskonzepte, die Fördermöglichkeiten und über die Wirtschaftlichkeit informiert. Sehr hilfreich waren dabei auch die abschließenden weiterführenden Hinweise, unter anderem auch auf das Solarpotenzialkataster zur einfachen und schnellen Simulation unterschiedlicher Anlagen-Konfigurationen.
Für welche Anlage haben Sie sich entschieden und welche Watt-Zahlen erreichen sie damit?
Andreas Gschrey: Die Anlage ist auf einer Doppelhaushälfte installiert, sie umfasst 18 Solarmodule und erreicht eine Peakleistung von etwas mehr als sechs KWp. Der Stromspeicher im Keller hat eine Speicherkapazität von 6,5 KWh, effektiv nutzbar sind 5,9KWh. Besonderen Wert gelegt haben wir auf ein technisches Merkmal: die Nachladefähigkeit im Inselbetrieb. Das heißt, die Anlage würde bei einem Stromausfall das Haus nicht nur aus dem Batteriespeicher heraus versorgen bis dieser leer ist, sondern sie würde wie im Regelbetrieb die Batterie mit dem Solarstrom nachladen – ausreichend Sonnenschein vorausgesetzt.
Seit der Installation Mitte März 2020 haben wir mit der Anlage bereits 5,3 MWh erzeugt, und lediglich ein Drittel davon selbst verbraucht. Und durch den Batteriespeicher konnten wir den eigenerzeugten Strom auch nach Sonnenuntergang nutzen und haben dadurch unsere bisherigen Stromkosten auf weniger als zehn Prozent reduziert. Allerdings ist zu erwarten, dass sich dieser Wert in den dunklen Wintermonaten etwas verschlechtert.
Wann amortisiert sich für Sie die Anlage?
Andreas Gschrey: Abhängig von den verschiedenen Rechenmodellen wird sich die Anlage in etwa 17 bis 18 Jahren amortisiert haben. Uns war nicht der wirtschaftliche Nutzen am wichtigsten, sondern eine möglichst hohe Solarleistung und Autarkie. Mit einer Optimierung auf Wirtschaftlichkeit hätten wir voraussichtlich auch eine etwas kürzere Amortisationsdauer erreichen können.
War Ihnen außer der Stromkostenersparnis noch etwas wichtig?
Andreas Gschrey: Tatsächlich stand für uns eben nicht die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Sondern die Anlage sollte auf eine möglichst hohe Solarstromerzeugung optimiert werden – mit dem Hintergedanken, dass jede solar erzeugte Kilowattstunde, die ins Stromnetz eingespeist wird, eine mögliche Senkung des CO2-Verbrauchs darstellt. Mit dem lokalen Batteriespeicher wollten wir zudem erreichen, dass uns die tagsüber erzeugte Energie auch in den Abend- und Nachtstunden direkt zur Verfügung steht.
Was würden Sie anderen Eigenheim-Besitzern raten?
Andreas Gschrey: Unsere Anlage läuft seit fast genau einem halben Jahr und nach den bisherigen Erfahrungen sind wir sehr zufrieden. Ich kann deshalb jedem Eigenheim-Besitzer empfehlen, für sich selbst ebenfalls Überlegungen einer eigenen PV-Anlage zu beginnen. Zur Erstinformation ist dazu das Solarpotenzialkataster enorm hilfreich. Zusätzlich rate ich unbedingt dazu, das unverbindliche, unabhängige und kostenlose Beratungsangebot der Energieagentur anzunehmen. Danach sollte einer erfolgreichen Umsetzung nichts mehr im Wege stehen.
Weitere Informationen:
Energieberatung der Energieagentur Regensburg e. V.:
Telefon: 0941 2984491, E-Mail: kontakt@energieagentur-regensburg.de
Solarpotenzialkataster: www.landkreis-regensburg.de/solarpotenzialkataster
Energiemonitor: https://www.landkreis-regensburg.de/wirtschaft-energie/energiemonitor/
Kontakt: Dr. Andrè Suck, Klimaschutzmanager des Landkreises Regensburg, Telefon 0941 4009-376,
E-Mail andre.suck@lra-regensburg.de
Bericht und Bild: Landratsamt Regensburg