Zwei Patienten konnte dieses Jahr auf der Intensivstation der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR nach einer schweren Pilzvergiftung das Leben gerettet werden. Die beiden Männer, beides erfahrene Pilzsammler, hatten an ihren üblichen Plätzen gesucht. Dieses Jahr aber wuchsen dort erstmals neue Sorten, unter anderem auch der gefährliche Knollenblätterpilz. Unbemerkt hat sich dieser unter die gesammelten Pilze gemischt – mit dramatischen Folgen. „In beiden Fällen hat sich die Pilzvergiftung hin zu einem schweren Leberversagen entwickelt. Die Leber der Patienten war kaum mehr funktionstüchtig, als wir sie aufgenommen haben“, kommentiert Dr. Stephan Schmid, Ärztlicher Leiter der Intensivstation 92 des UKR. „Nur durch eine umfassende intensivmedizinische Behandlung und ein Leberersatzverfahren konnten die Patienten vor einem völligen Leberversagen gerettet werden“, so Dr. Schmid weiter.
Treten Zeichen einer Pilzvergiftung auf, so ist sofortiges Handeln erforderlich. „Durch ein schnelles Erkennen und notfall- sowie intensivmedizinische Versorgung können bleibende Schäden vermieden werden“, führt Dr. Schmid weiter aus. Wie auch in den aktuellen Fällen am UKR sind Vergiftungen mit dem Knollenblätterpilz, der dem essbaren Wiesenchampignon gleicht, besonders schwerwiegend. Bereits der Verzehr eines einzigen Pilzes kann zum Tod durch Leberversagen führen. „Uns ist es daher ein großes Anliegen, für das Thema zu sensibilisieren und durch ein besonnenes Vorgehen möglichst viele Patienten vor einer Pilzvergiftung zu bewahren“, betont Dr. Schmid.
(Bericht und Bild: Uniklinik Regensburg)