
Ransomware
Am Montag kam ein Senior aus Teublitz glücklicherweise ohne Schaden davon, nachdem er zuvor im Internet eine falsche Anzeige angeklickt hatte. Am Vormittag suchte der 77-Jährige über eine Suchmaschine nach einem Online-Geschäft. Die Seite sah täuschend echt aus und es öffneten sich auch Prospekte des Marktes. Dort tauchte ein Popup-Fenster auf, das der Mann anklickte. Daraufhin wurde sein Computer verschlüsselt und eine Telefonnummer angezeigt.
Der Mann rief die Nummer an und wurde von einem unbekannten Täter über Stunden hinweg aufgefordert, zur „Fehlerbehebung“ Wertkarten zu kaufen und die Codes zu übermitteln. Dies lehnte der Senior ab, doch er gewährte dennoch den Fernzugriff auf seinen Computer.
Nun versuchten der oder die Unbekannten Geld von Onlinebanking des Mannes abzubuchen, doch in Zusammenarbeit mit seiner Bank konnte eine Transaktion verhindert werden. Die Polizeiinspektion Burglengenfeld ermittelt nun u.a. wegen des Verdachts der Erpressung und des Betrugs.
Das Phänomen „Ransomware“
Ransomware, auch Erpressungstrojaner, Kryptotrojaner oder Verschlüsselungstrojaner genannt, ist eine Schadsoftware, die Daten und Dateien auf Computern und/oder angeschlossenen Datenträgern verschlüsselt. Eigentümer können dann nicht mehr darauf zugreifen. Für die Entschlüsselung wird in vielen Fällen ein Lösegeld (ransom) in Form von Kryptowährungen, wie Bitcoin gefordert. Ransomware wird häufig über Anhänge in Spam-E-Mails verbreitet.
Verschlüsselt werden zumeist Dateien, die für das Opfer wichtig oder unwiederbringlich sind (z.B. persönliche Daten, Dokumente oder Fotos, aber auch Geschäftsunterlagen bei Unternehmen). Die Täter drohen damit, die Daten teilweise oder ganz zu löschen, wenn kein Lösegeld gezahlt wird. Hierdurch soll der Leidensdruck beim Opfer und somit auch dessen Zahlungsbereitschaft erhöht werden.
Auf keine Geldforderungen eingehen
Betroffene sollten auf keinen Fall auf Geldforderungen der Täter eingehen, sondern Anzeige bei der Polizei erstatten. Zum einen ist nicht sicher, ob die Daten nach Zahlung des Lösegelds tatsächlich wieder entschlüsselt werden. Zum anderen können weitere Forderungen folgen.
Seit 2018 lässt sich vermehrt beobachten, dass Unternehmen gezielt mit Ransomware angegriffen werden. Der wirtschaftliche Schaden kann in die Millionen gehen und existenzgefährdend sein.
Weitere Informationen zum Thema findet man unter: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/ransomware/