Bericht: Zollfahndung

Wegen Verdachts des Handels mit Dopingpräparaten verhafteten Zollfahnder*innen bereits am 29.12.22 einen 33-jährigen polnischen Geschäftsmann aus dem Raum Neustadt an der Donau. Daneben gelang es den Ermittlern*innen, einen 29-jährigen polnischen Kurier am 04.01.23 in München zu verhaften, nachdem dieser einige Tage zuvor ein circa 10 Kilogramm schweres Paket mit Dopingpräparaten aus Polen dem 33-Jährigen überlassen haben könnte. Beide Tatverdächtige befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.

Im Zusammenhang mit dem Vollzug der Haftbefehle kam es im Raum Altmühltal in der Zeit vom 29.12.22 und den Folgetagen zur Durchsuchung von 11 Wohnungen und einem Ladengeschäft. Dabei stellten die Beamten zahlreiche aus Polen eingeschmuggelte Dopingpräparate und als Arzneimittel einzustufende Produkte sicher. Die Ermittlungen wegen Verdachts von Verstößen gegen das Anti-Doping-Gesetz bzw. Arzneimittelgesetz richten sich gegen insgesamt 10 Personen im Alter von 22 und 55 Jahren.


Seit mindestens August 2021 dürfte der 33-jährige Geschäftsmann regelmäßig Paketsendungen mit Dopingmitteln aus Polen bezogen haben. Nachdem Anfang 2022 durch Beamte des Hauptzollamtes Erfurt, Kontrolleinheit Verkehrswege Gera, anlässlich deren verdachtsunabhängigen Kontrolle bei einem Thüringer Versanddienstleister ein Paket und im September 2022 im Rahmen von Postbeschlagnahmen ein weiteres an ihn adressiertes mit insgesamt circa 20 Kilogramm diverser Dopingmittel sichergestellt wurden, änderte er seine Taktik. Dem derzeitigen Stand der Ermittlungen zufolge ließ er sich von diesem Zeitpunkt an die Präparate durch einen beauftragten Mittelsmann liefern, nämlich den am 04.01.23 in München inhaftierten 29-jährigen Kurier.

Die polnischen Präparate verkaufte der 33-jährige Geschäftsmann an feste Abnehmer seines Umfelds.

Verteilt auf mehrere Einzelmaßnahmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten stellten die Zollfahnder*innen insgesamt rund 300 Ampullen je 10 ml an Dopingmitteln bzw. Wachstumshormonen sowie rund 9.000 Tabletten und Kapseln an Doping- bzw. Arzneimitteln sicher. Der Wert der sichergestellten Produkte wird auf rund 15.000 Euro geschätzt.

Die Ermittlungen des Zollfahndungsamtes München, Dienstsitz Nürnberg, im Auftrag der Schwerpunktstaatsanwaltschaft München I dauern an. Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, gewerbsmäßig mit Dopingmitteln zum Zwecke des Dopings beim Menschen im Sport und mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln außerhalb von Apotheken Handel getrieben zu haben.