Bericht und Bild: Stadt Regensburg
Regensburg. Der Regensburger Videokünstler Ralf Oberleitner, kurz RMO, verwandelt das Thon-Dittmer-Palais in den Abendstunden der kommenden zwei Wochen in eine animierte Lichtskulptur.
Angelehnt an klassische Fassadenlichtspiele bilden detaillierte Nachzeichnungen von Gestaltungselementen der Schauseite die Grundlage für digitale Abstraktionen. Diese einzelnen Komponenten fließen konzeptionell ineinander und lenken damit den Blick auf immer wieder neue Aspekte des historischen Bauwerks. So erscheint das vertraute Gebäude in neuem Licht und regt zu Entdeckungen aus nächster Nähe an.
„Nahsicht“ auf architektonische Besonderheiten
Damit knüpft Ralf Oberleitner mit seinem Videomapping an das kulturelle Jahresthema „Nahsicht“ an. Alle vom Kulturreferat geförderten Akteurinnen und Akteure erkunden 2021 Phänomene in kürzester Entfernung und stellen den Fokus scharf, um mit ihren experimentellen Projekten und kreativen Formaten genau zu beobachten und ein Thema intensiv zu betrachten. Dies geschieht auf vielfältige Weise: von Fotografie und Film über bildende Kunst und Musik bis hin zu Architektur und Baukultur.
Auch das „Degginger“ beteiligt sich mit der Jahresreihe „Nahsicht Architektur“, die in Kooperation mit dem Treffpunkt Architektur Niederbayern/Oberpfalz (TANO), der BDB Bezirksgruppe Regensburg sowie der Regensburger Architektenschaft entsteht. Bis April dreht sich alles um das Thema „Architektur in Motion“, das die Schaufenster in der Wahlenstraße in einen Ausstellungsraum transformiert. Aktuell zeigen die Lichtkünstler Clemens Rudolph, Pascal Genzel, Holger Dollinger − und auch Ralf Oberleitner – die bewegten Fassaden ihrer Mappings in Regensburg.
Hoffnungsschimmer am Haidplatz
Die Corona-Pandemie erschüttert die Gesellschaft in einem nicht gekannten Ausmaß. Angesichts der Absage sämtlicher kultureller Veranstaltungen und der Schließung aller Kultureinrichtungen ist die freie Szene in gravierender Weise von den sozialen und wirtschaftlichen Folgen dieses Stillstands betroffen. Deshalb eröffnet das Kulturreferat der Stadt Regensburg neue Perspektiven, um Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen.
Ziel ist es, den öffentlichen Raum, die Straßen und Gebäude zu erobern, auch durch temporäre Aktionen wie die Arbeit des Künstlers Ralf Oberleitner am Thon-Dittmer-Palais. Diese Illumination will auch das Warten auf weitere Lockerungen im Pandemie-Alltag erleichtern und zeigt, dass Kultur nicht verschwindet, sondern sichtbar ist und bleibt. So betont Kulturreferent Wolfgang Dersch: „Wir freuen uns sehr, mit dieser innovativen Videoprojektion an der Fassade des Thon-Dittmer-Palais in der historischen Altstadt ein Zeichen zu setzen. Ein Signal für Kultur, für deren Wichtigkeit und Bedeutung. Damit beginnen wir unser Kulturjahr 2021 voller Hoffnung und Zuversicht.“
Die Videoprojektion von Ralf Oberleitner ist vom 2. bis zum 14. März jeden Tag von 17.30 bis 23 Uhr auf dem Haidplatz zu sehen.