Mantel. Es war kurz vor 19:30 Uhr, als das Handy am Wohnzimmertisch geht. Alarm bei der Feuerwehr Markt Mantel. Jetzt muss es schnell gehen. Die Kameradinnen und Kameraden sind bereits wenige Minuten später am Feuerwehrhaus. Umziehen, aufsitzen auf die Fahrzeuge und los geht es. Alles in sehr kurzer Zeit.
„Gemeldet war ein Zimmerbrand im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses in der Ortsmitte von Mantel“, so Feuerwehr Kommandant Timo Krauß. Zusammen mit den Kameraden der Feuerwehr Kaltenbrunn und dem HvO Haidenaabtal rückten die ehrenamtlichen Helfer an. Sofort wurde erkundet, Schlauchleitungen gelegt und Atemschutzträger in das verrauchte Gebäude gebracht. „Es wurde gemeldet, dass zwei Personen vermisst wurden“, so Krauß.
Der Erstangriff folgte über den Haupteingang, ein zweiter Trupp suchte sich einen Weg über einen Nebeneingang. „Zwei Personen konnten unter schwerem Atemschutz aus dem Gebäude gerettet und vom Rettungsdienst versorgt werden“. Nachdem eine weitere Person als vermisst gemeldet wurde, stiegen weitere Floriansjünger über eine Steckleiter durch ein Fenster in das 1. Obergeschoss ein.
Zum Glück war dies eine Einsatzübung, welche die beiden Feuerwehren der Marktgemeinden Mantel und Kaltenbrunn bereits seit über 20 Jahren abhalten. „In den letzten beiden Jahren konnten wir diese Tradition wegen der Pandemie nicht wahren“, so Mantels Bürgermeister Richard Kammerer. Das Oberhaupt der Marktgemeinde ist selbst seit vielen Jahren bei der Feuerwehr und hat sich das Spektakel diesmal aus einer anderen Perspektive angesehen. „Auch mal schön, so etwas von hier zu sehen“.
„Solche Übungen, vor allem mit anderen Feuerwehren, haben wir sehr vermisst“, so Timo Krauß. Die gemeinsamen Übungen, aber vor allem die Kameradschaft, fehlt seit der Pandemie unheimlich.
Und so spendierte die Marktgemeinde Mantel den ehrenamtlichen Einsatzkräften nach der schweißtreibenden Einsatzübung eine kräftige Brotzeit und kühle Getränke und fachsimpelte noch weit nach der Übung.
(Bericht und Bilder: J. Masching)