Meldungen aus Cham

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit in Verbindung mit den Windverhältnissen ist die Gefahr für Wald- und Flächenbrände im Landkreis erheblich gestiegen. Nach den Waldbrand- und Graslandfeuerindizes des Deutschen Wetterdienstes wird für den Landkreis Cham in den kommenden Tagen eine hohe Brandgefahr (Stufe 4 von 5) vorhergesagt. Zusammen mit Kreisbrandrat Michael Stahl ruft Landrat Franz Löffler daher alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich beim Aufenthalt in der freien Natur umsichtig zu verhalten.


„Die Situation in Wäldern und auf natürlichen Freiflächen ist mit Blick auf die klimatischen Verhältnissen bedrohlich. Ich bitte deswegen eindringlich darum, auf das Rauchen von Zigaretten im Wald zu verzichten und keine Folien oder Flaschen in der freien Natur zu hinterlassen. Der Brennglas-Effekt ist nicht zu unterschätzen und kann dramatische Folgen nach sich ziehen“, betonte der Chamer Landrat bei einem Pressegespräch im Landratsamt Cham, das am Montag, 11. Juli,  mit Beteiligung von Heribert Semmler, dem Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaften und Forsten sowie dem Bereichsleiter Forsten Dr. Arthur Bauer stattgefunden hat.

Flächenbrand kann auf Wohnbebauung übergreifen

Dem Termin vorangegangen war ein Wochenende mit insgesamt 15 Feuerwehreinsätzen aufgrund einer Vielzahl von Flächenbränden im gesamten Landkreisgebiet, unter anderem ausgelöst durch technische Defekte an landwirtschaftlichen Maschinen bei der Durchführung von Erntearbeiten. Durch eine Meldung der Luftbeobachter der Oberpfalz wurden zudem ein Waldbrand im Neubäuer Forst auf dem Gebiet des Landkreises Schwandorf entdeckt, zu dem auch Chamer Kräfte zur Unterstützung der Löscharbeiten alarmiert wurden. „Ein Brand auf einem Stoppelfeld mag am Anfang vermeintlich harmlos wirken. Das Feuer kann sich aber sehr schnell ausbreiten und auf angrenzende Wälder sowie auf die Wohnbebauung übergreifen“, mahnt Kreisbrandrat Stahl.

An die Landwirte richtet der Chamer Landrat daher die Bitte, vorhandene oder freie Güllefässer mit Löschwasser zu füllen und diese bereit zu halten, damit die Einsatzkräfte im Ernstfall vor Ort schnell ausreichend Wasser zur Verfügung haben. Ebenso empfiehlt sich das Vorhalten von einsatzbereiten Grubbern zur schnellen Einarbeitung einer Brandschneise auf dem Feld.  Bei der Nutzung von Mähdreschern, Ballenpressen und Feldhäckslern auf dem Feld gelte es auf das besondere Gefahrenpotenzial von herumliegenden Steinen zu achten, die beim Auftreffen auf Fahrzeugteile aus Metall einen Funkenflug auslösen können.

Auf Grillen und Lagerfeuer am Wald verzichten

Bei eigenen Löschversuchen mahnt Stahl zur Vorsicht, da sich die Flächenbrände schnell unkontrollierbar ausbreiten können. Die Nennung einer genauen Ortsangabe und Informationen über die Zufahrt seien von zentraler Bedeutung, wenn die Feuerwehr im Brandfall alarmiert wird. Auf das Grillen sowie das Veranstalten von Lagerfeuern in der Nähe des Waldes bittet der Chamer Landrat die Bürgerinnen und Bürger in diesen Tagen zu verzichten. Überdies ist beim Abstellen von Fahrzeugen mit heiß gelaufenen Katalysatoren Vorsicht geboten, da auch hiervon ein zusätzliches Brandrisiko ausgehen kann.

Allen ehrenamtlichen Einsatzkräften, die sich in ihrer Freizeit für die Sicherheit in der Region einsetzen, sprach der Chamer Landrat seinen großen Dank aus. „Es erfüllt mich immer wieder mit großer Demut und Respekt, wenn Ehrenamtliche ihre Freizeit zu jeder Tages- und Nachtzeit und sogar am Wochenende opfern, um bedrohliche Wald- oder Flächenbrände in unserem Landkreis erfolgreich und professionell zu bekämpfen.“

Bericht: Landratsamt Cham