Bericht der Verkehrspolizei Weiden / Bild: Symbolbild

Kirchendemenreuth.  Am Donnerstag den 04.03.2021 beobachten Beamte einen Kleintransporter, welcher in falscher Richtung in einen gesperrten Parkplatz einbog. Dabei müssen zwei nachfolgende Fahrzeuge, ein Sattelzug und ein Lkw, stark abbremsen, um ein Auffahren zu vermeiden. Hierbei verrutschte bei dem Lkw die Ladung nach vorne , wobei ein Schaden im mittleren, vierstelligen Bereich entstand.


Gegen 13.42 Uhr kontrollierten die Beamten der Schwerverkehrskontrollgruppe einen Lkw auf dem gesperrten Parkplatz der BAB A 93 bei Kirchendemenreuth, zwischen den Anschlussstellen Windischeschenbach und Neustadt/WN in Fahrtrichtung Regensburg.

Während der Kontrolle vernahmen die beiden Beamten auf der gegenüberliegenden Fahrspur in Fahrtrichtung Norden zunächst Hupgeräusche, gefolgt von einem lauten Knall.

Die Beamten sahen einen türkischen Sattelzug gefolgt von einem Lkw eines hiesigen Holzunternehmens. Beide Fahrzeuge hatten eine Notbremsung bis zum Stillstand durchgeführt. Außerdem stand ein VW-Bus quer zur Fahrbahn. Die Beamten verlegten unverzüglich zum gegenüberliegenden Einsatzort, um die Fahrzeuge abzusichern.

Nachdem sie sich ein Bild vom Geschehen gemacht hatten, stellte sich folgender Sachverhalt dar:

Der Fahrer des VW-Busses, ein 63jähriger Mann aus Niederbayern, war zu dem gesperrten Parkplatz unterwegs, um sein Fahrzeug als Ersatzfahrzeug für eine Sportgruppe aus Regen zur Verfügung zu stellen. Deren Fahrzeug hatte aufgrund eines technischen Defekts eine Panne und wartete auf dem gesperrten Parkplatz auf dieses Ersatzfahrzeug.

Da der Fahrer an der Einfahrt des durch Zeichen 250 (Verbot für Fahrzeuge aller Art) gesperrten Parkplatzes vorbeifuhr, versuchte er nun durch weites Ausholen im Ausfahrtsbereich des Parkplatzes, in diesen entgegen der Fahrtrichtung einzufahren. Durch diese Manöver musste der Fahrer des türkischen Sattelzuges eine Vollbremsung einleiten, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Der hinter diesem Sattelzug fahrende 50jährige Fahrer des Holztransporters, musste ebenfalls stark abbremsen.

Es kam es zu keinem Zusammenstoß zwischen den beiden 40-Tonnern, doch rutschten durch die Notbremsung einige Baumstämme, welche ordnungsgemäß gesichert waren, in Richtung Führerhaus, gegen den dort angebauten Ladekran. Hierdurch verkeilten sich die Baumstämme derart, dass der Lkw nicht mehr lenkbar war. Der Fahrer fuhr noch einige hundert Meter und stellte seinen Langholztransporter auf dem rechten Seitenstreifen ab.

Ein Kranfahrzeug der Holzfirma wurde an den Einsatzort beordert, um die Baumstämme wieder in die ursprüngliche Lage zu laden. Die Autobahnmeisterei Windischeschenbach sperrte den rechten Fahrstreifen, wodurch die BAB A 93 in diesem Bereich für ca. 1 Stunde nur einspurig befahrbar war.

Der Fahrer des türkischen Sattelzuges setzte, da es zu keinem Zusammenstoß beider Fahrzeuge kam, seine Fahrt fort.

Durch dieses ungewöhnliche Unfallgeschehen entstand am Langholztransporter ein Schaden im mittleren vierstelligen Bereich. Verletz wurde durch den Unfall niemand. Den Fahrer des VW-Busses erwartet nun eine Strafanzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, sowie einer Verkehrsordnungswidrigkeit wegen dem Wendemanöver auf der Autobahn.

Das Wenden und Rückwärtsfahren auf Autobahnen und Kraftfahrtstraßen ist kein Kavaliersdelikt. Bei derartigen Fahrmanövern kann es zu weitaus folgenschwereren Verkehrsunfällen, im schlimmsten Fall sogar mit tödlichem Ausgang, kommen.