Berlin. Stürme, die extreme Dürre, überdurchschnittlich viele Waldbrände und Borkenkäferbefall – das hat den Wäldern in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren immens zugesetzt. Setzt sich die trockene Wetterlage fort, stehen die Wälder auch 2020 vor enormen Herausforderungen.
Im Juni 2020 hat das BMEL aktuelle Daten zu den Waldschäden seit 2018 sowie den für 2020 zu erwartenden Schäden veröffentlicht. Stürme, die extreme Dürre, überdurchschnittlich viele Waldbrände und Borkenkäferbefall – das hat den Wäldern in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren immens zugesetzt. Die trockene Wetterlage hat sich vielerorts fortgesetzt, damit stehen die Wälder auch 2020 vor enormen Herausforderungen. Fachleute gehen von einem Schadholzbefall von 178 Millionen Kubikmeter und einer Fläche von 285.000 Hektar aus, die wiederbewaldet werden muss.
Angesichts dieser Entwicklungen kommt es jetzt vorrangig darauf an, Wälder insgesamt langfristig auf den Klimawandel einzustellen. Bei der notwendigen Wiederbewaldung der Schadflächen und beim langfristigen Waldumbau zu stabilen und anpassungsfähigen Wäldern ist auf eine naturnahe, der jeweiligen Region angepasste Bepflanzung zu achten. Die Wirksamkeit der Maßnahmen muss dabei regelmäßig überprüft werden.
Mit Blick auf den wichtigen Beitrag des Waldes zum Klimaschutz und dem Allgemeinwohl warnt die Bundesministerin Julia Klöckner: “Wälder sind unverzichtbar für den Klimaschutz, für Einkommen und Arbeit in den ländlichen Räumen, als Lieferant des nachhaltig verfügbaren und klimafreundlichen Roh-, Bau-, Werkstoffs und Energieträgers Holz, für die Erholung der Bevölkerung und für die Biodiversität. Diese Funktionen können die Wälder aber nur erfüllen, wenn ihnen in Not geholfen wird. Die Bäume, die fehlen, können nicht zur Senkung des CO2-Ausstoßes beitragen. Der Schutz unserer Wälder ist eine Generationenaufgabe. Dafür werden wir einen langen Atem brauchen und viele Menschen, die die Ärmel hochkrempeln und zusammenarbeiten.”
Angesichts der sehr ernsten Lage hatte sich Bundeswaldministerin Julia Klöckner bereits 2019 für ein groß angelegtes, nachhaltiges Wiederaufforstungs- und Anpassungsprogramm mit standortangepassten Bäumen für robuste Mischwälder ausgesprochen und ein entsprechendes Eckpunktepapier auf einem Nationalen Waldgipfel am 25. September in Berlin diskutiert. Hilfen zur Wiederaufforstung wertete die Ministerin nicht zuletzt angesichts des Klimawandels als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Am 25. September 2019 hatte das Bundeskabinett auch Eckpunkte zum Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen und damit die Voraussetzung für die zusätzlichen Mittel für den Wald im Klimawandel geschaffen. Der Bundestag hat daraufhin 547 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren bereitgestellt. Davon werden rund 480 Millionen Euro über die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) umgesetzt.
Die erforderlichen Maßnahmen wurden 2019 gemeinsam mit den Ländern, die über die Ko-Finanzierung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) einen erheblichen Anteil der Finanzierung tragen, aufbauend auf bereits bestehenden Fördermöglichkeiten weiter ausgearbeitet. Dabei wurden die Ergebnisse des Nationalen Waldgipfels mit einbezogen.
In Vorbereitung dieses Gipfels hatte Klöckner bereits Ende August Vertreterinnen und Vertreter der Waldbesitzer, der Forstwirtschaft, des Naturschutzes, der Waldjugend, der Holzverarbeitung, des Städte- und Gemeindebundes sowie der Jagdverbände in Berlin zusammengebracht, um sich über die Waldschäden und den Einsatz der Hilfsmaßnahmen auszutauschen. Die Anregungen der Verbände waren dann in den Nationalen Waldgipfel am 25. September und die dort präsentierten Eckpunkte und Maßnahmen eingeflossen.
Im Sommer 2019 hatte sich Klöckner bei Besuchen verschiedener Wälder in Deutschland persönlich ein Bild von den Schäden und den notwendigen Maßnahmen gemacht.
Der gesamte Bericht unter: Massive Schäden – Einsatz für die Wälder
Bericht und Bild: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft