Patientenversorgung, Lehre und Forschung. Stillstand ist in vielen Bereichen des Lebens oftmals gleichbedeutend mit einem Rückschritt. Gerade in der Medizin kommt es deshalb darauf an, dass stetig neue Behandlungsmethoden entwickelt und neue Erkenntnisse über Erkrankungen gewonnen werden. Diesen Aufgaben kommen Universitätsmediziner in ihrer täglichen Arbeit nach. Mit Professor Dr. Samuel Sossalla und PD Dr. Miriam Banas wurden nun zwei UKR-Wissenschaftler für ihre Arbeit ausgezeichnet.
Albert-Fraenkel-Preis für Professor Dr. Samuel Sosalla
Kardiologe Professor Dr. Samuel Sossalla erhielt vor kurzem den Albert-Fraenkel-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Professor Sosalla entwickelte in den letzten Jahren gleich mehrere neue Therapiestrategien zur Behandlung von Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen, für die er ausgezeichnet wurde. Zudem würdigt der Preis seine außergewöhnlichen Leistungen und Bestrebungen als klinisch tätiger Kardiologe parallel zur Laufbahn als Wissenschaftler. Der mit 5.200 Euro dotierte Ehrenpreis ist somit auch eine Ehrung für die erfolgreiche Verbindung seiner Aufgaben als Arzt und Wissenschaftler. Am UKR ist Professor Sossalla zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II Inhaber der Professur für Experimentelle und Interventionelle Kardiologie. Sein Spezialgebiet sind die Versorgung von Patienten mit Erkrankungen der Kranzarterien mittels Herzkatheter sowie die Behandlung von Erkrankungen der Herzklappen mittels minimalinvasiver Herzklappenersatzverfahren.
Hans-U.-Zollinger-Forschungspreis für PD Dr. Miriam Banas
Auf dem diesjährigen Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie wurde PD Dr. Miriam Banas Anfang Oktober 2020 mit dem Hans-U.-Zollinger-Forschungspreis für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie der Nierenerkrankungen ausgezeichnet. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Seit mehr als zehn Jahren beschäftigen sich die Nephrologin und ihr Forscherteam der Abteilung für Nephrologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) gemeinsam mit dem Unternehmen numares am Biopark Regensburg unter anderem mit der Suche nach Biomarkern im Urin. Ziel ist die Entwicklung eines nicht-invasiven Tests zur Detektion einer Abstoßung bei nierentransplantierten Patienten. Dabei steht im Vordergrund, dass der Test neben der Nicht-Invasivität kostengünstig, schnell und überall verfügbar sein soll. Mittels der Technologie der Kernspinresonanzspektroskopie wurde in Vorstudien an knapp 2.000 Patientenproben ein Test entwickelt, der die Kombination aus vier verschiedenen Urinmetaboliten beinhaltet (Banas MC et al., Metabolomics, 2018).
In einer ersten prospektiven Beobachtungsstudie an 109 Regensburger Patienten konnte die Konstellation erfolgreich in der klinischen Routine angewendet und mit einer sehr guten Genauigkeit des Tests bestätigt werden (Banas MC et al., EBioMedicine, 2019). Für eine weitere europäische Studie wurden 1.325 Patienten aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Frankreich und Spanien eingeschlossen. Die ersten Ergebnisse werden für Anfang 2021 erwartet.
Bericht und Bilder: Universitätsklinikum Regensburg