Weiden. „Bayern forscht an der nächsten Generation der Verschlüsselungstechnik! Unsere Experten aus Wissenschaft und Verwaltung arbeiten gemeinsam an einer neuen Technologie für sichere Daten, die auch zukünftigen Angriffen mit dann modernsten Quantencomputern gewachsen ist. Wir analysieren schon heute kommende Entwicklungen in der IT und bereiten uns aktiv auf die daraus resultierenden Bedrohungen vor. Unser Ziel ist es, die neuen Forschungs-Ergebnisse schnell und unmittelbar in die bestehenden Systeme zu integrieren. Eine sichere Verschlüsselung im Bayerischen Behördennetz hat auch in Zukunft für uns höchste Priorität“, sagt Finanz- und Heimatminister Albert Füracker anlässlich der Vergabe des Forschungsauftrags an das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC).
„Gerade im KRITIS-Umfeld müssen besonders hohe Anforderungen an die IT-Sicherheit erfüllt werden, um einen langfristigen Schutz besonders schützenswerter Daten bieten zu können. Bedingt durch das disruptive Potenzial von Quantencomputern bezüglich der IT-Sicherheit ist angewandte Forschung im Bereich der Post-Quanten-Kryptografie daher von zentraler Bedeutung“, betont Frau Prof. Dr. Eckert, Institutsleiterin des Fraunhofer AISEC.
Die Forschungsgruppe „Sichere Infrastruktur“ des Fraunhofer AISEC am Standort Weiden i. d. OPf. unter Leitung von Prof. Dr. Daniel Loebenberger von der OTH Amberg-Weiden wird die neuen technologischen Verschlüsselungs-Möglichkeiten im Feld der Post-Quanten-Kryptographie erforschen. Sie kooperiert dabei mit dem Bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI), dessen Aufgabe die Gefahrenabwehr für staatliche IT-Systeme ist.
Kernfrage beim geplanten Forschungsprojekt ist es, wie im Bayerischen Behördennetz eine Verschlüsselung implementiert werden kann, die auch zukünftigen Generationen von Quantencomputer standhält. Gegenwärtig verfügbare Systeme sind nicht in der Lage, die kryptographischen Verfahren zu brechen, die beispielsweise im Bayerischen Behördennetz eingesetzt werden. Der Freistaat Bayern bereitet sich mit dem Forschungsprojekt aber bereits heute für den Fall vor, dass solche Computer in Zukunft noch leistungsfähiger werden. „Das ist aktives und vorausschauendes Risikomanagement“, so Füracker.
Bericht und Bild: Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat