Bericht aus dem Landratsamt Cham

Eltern und Kinder finden weiterhin kinderärztliche Hilfe in Waldmünchen und Furth im Wald. Das Projekt Kuno-Land wird weitergeführt. Am 1. Oktober 2021 startete das Modellprojekt zur Unterstützung der kinderärztlichen Versorgung im östlichen Teil des Landkreises. Nach über 12 Monaten Projektlaufzeit gaben Landrat Franz Löffler und der Direktor der St. Hedwigs Klinik Chefarzt Prof. Dr. Michael Melter nun bekannt, das ärztliche Angebot weiterzuführen. „Ein Erfolg für alle Kinder und Eltern im Bereich Waldmünchen und Furth im Wald“, freute sich Landrat Franz Löffler über einen weiteren Baustein in der medizinischen Versorgung des Landkreises.


Die jungen Assistenzärztinnen und -ärzte hätten tolle Arbeit geleistet und seien hervorragend angenommen worden. „Dass wir dieses Projekt nun gemeinsam weiterführen, zeigt, dass sich innovative Ansätze durchsetzen.“ Ein Erfolg, der auch Professor Melter freut: „Unserer Konzept, kinderärztliche Kompetenz in die Fläche zu transportieren durch die Verknüpfung von universitärer Kinder – und Jugendmedizin mit der Praxis vor Ort, hat sich bewiesen. Das setzen wir natürlich gerne fort.“

In einer Kooperation mit der St. Hedwigs Klinik in Regensburg können seit 1. Oktober 2021 Assistenzärzte in der Facharztweiterbildung „Pädiatrie“ für sechs bis 12 Monate in je eine Hausarztpraxis in Waldmünchen und Furth im Wald entsendet werden. Als Assistenzärzte aus der Pädiatrie verfügen sie dabei über medizinische Kompetenzen, neueste Forschungserkenntnisse und Behandlungsmöglichkeiten. Es steht ihnen aber zusätzlich jederzeit eine fachliche Unterstützung durch eine telemedizinische Anbindung an die St. Hedwigklinik in Regensburg zur Verfügung. Gefördert wurde das Projekt vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Mittlerweile kann die Finanzierung durch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) erfolgen.

1.500 Kinder jeder Altersstufe seit Projektstart versorgt

Das Modellvorhaben wurde über das Jahr 2022 wissenschaftlich vom Lehrstuhl für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg begleitet. Dieser konnte nun sein Fazit vorstellen:

Das zusätzliche Angebot wurde gut angenommen. Insgesamt wurden rund 1.500 Kinder jeder Altersstufe, von unter einem Jahr bis hin zu Jugendlichen mit 17 Jahren untersucht. Dabei waren 90 Prozent Akutfälle, wie z.B. Magendarm- oder grippale Infekte, die sonst durch andere Leistungsträger behandelt hätten werden müssen. Das neue Angebot etabliere sich nach und nach unter den Eltern. Viele nahmen es dankbar an. „Die junge Ärztin ist genau das, was ich mir für mein Kind gewünscht habe, sie ist einfühlsam und bezieht mich und mein Kind mit ein“, so eine befragte Mutter. Sowohl die Assistenzärzte als auch die Hausärzte und das medizinische Praxispersonal bestätigen das gegenseitige Lernen. „Der enge Austausch kommt vor allem einem zu Gute: den kleinen Patientinnen und Patienten“, unterstreicht Dr. Hans-Jürgen Hackl von den Further Hausärzten.

Landrat Franz Löffler sieht in der rege steigenden Inanspruchnahme eine Bestätigung für den Erfolg des Projektes, denn die kleinen Patienten kommen aus allen Teilen des Landkreises und sogar darüber hinaus. Aber noch eine Besonderheit habe sich etabliert und sei eine große Chance, so Löffler: „Die innovative digitale Kommunikationsmöglichkeit zeigt, was möglich ist. Ein weiterer Aspekt, um die Rahmenbedingungen für eine ärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum attraktiv zu gestalten. Vom Prinzip her wäre dieses Konzept auch für andere Fachrichtungen denkbar.“ Für eine flächendeckende, hoch qualifizierte medizinische Versorgung müssten aber alle Akteure an einem Strang ziehen. „Dabei möchte ich im Besonderen auch den vorhandenen Kinderärztinnen und -ärzten im Landkreis für ihren unermüdlichen Einsatz danken. Sie arbeiten dauerhaft an ihrem Leistungsmaximum, um zu gewährleisten, dass ein gesunder Start ins Leben möglich ist und Kinder möglichst gut versorgt sind“, dankte der Landkreischef den niedergelassenen Kinderärzten in unserer Region.

Viele Gründe also, warum weiterhin je zum 1. Oktober bzw. 1. April weiterhin ein neuer Assistenzarzt sechs bis 12 Monate in die Gemeinschaftspraxis Dres. Franke/Deml/Hering und der „Further Hausärzte“ entsendet wird. Die neuen Weiterbildungsassistentinnen bis Oktober 2023 stehen bereits fest. Termine werden regulär über die Praxis vergeben.