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Angriff

Angriff auf französische Austauschschüler fand nicht statt

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Wie bereits in den Medien berichtet wurde, ereignete sich am 14.03.2025 eine körperliche Auseinandersetzung (Angriff) zwischen Jugendlichen auf dem Allee-Fußweg oberhalb der Kita Sonnenschein. Vier französischen Austauschschülern, darunter zwei Jungen und zwei Mädchen, waren zusammen mit vier Mitschülerinnen aus der Walther-Höllerer-Realschule unterwegs und trafen auf eine vierköpfige Gruppe, bestehend aus zwei amtsbekannten Jungen und zwei amtsbekannten Mädchen, Schüler/innen einer anderen schulischen Einrichtung. Letztere Gruppe war bereits kurze Zeit zuvor aufgefallen, als sie in eine andere Auseinandersetzung mit Jugendlichen verwickelt war.

 

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Foto: Pixabay

 

Eine 14-jährige deutsche Schülerin aus der Gruppe der Austauschschüler kannte zwei Mitglieder der Gruppe und wurde gezielt von einem 15-Jährigen angegangen. Er trat ihr mehrfach gegen den Fuß und erzielte dadurch sogenannte „Gehfehler“ bei dem Mädchen. Diese wehrte sich verbal gegen die Fußtritte und schrie ihn an. Daraufhin mischte sich die ebenfalls 14-jährige Freundin des Täters zunächst verbal ein, um ihren Freund zu verteidigen. Kurz darauf packte sie ihre Kontrahentin von hinten am Hals, als diese ihr den Rücken zudrehte und davongehen wollte. Sie zog das Mädchen nach hinten zu Boden und begann mit ihren Fäusten auf deren Oberkörper einzuschlagen.

Nach wenigen Sekunden richtete sich die Angegriffene wieder auf, erhielt dabei von dem 15-Jährigen, der beschäftigungsbedingt Sicherheitsschuhe mit einer Stahlschutzkappe trug, einen heftigen Fußtritt gegen den Oberschenkel. Fußtritte, etwa gegen den Kopf, wurden nicht geführt. Danach flüchtete die Tätergruppierung ins Stadtgebiet und eine Schulkameradin der Geschädigten verständigte die Polizei. Das angegriffene Mädchen erlitt durch den Fußtritt eine mittelschwere Verletzung am Oberschenkel und Prellungen am Oberkörper. Sie wurde zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.

Noch am Tattag wurden durch die örtliche Polizeiinspektion sämtliche Beschuldigte und Zeugen ermittelt und dabei 12 Personalien festgestellt. Zudem erhielt die Polizei am Folgetag ein Video der Tat zugespielt. Bis auf die französischen Austauschschüler, die bereits kurze Zeit später die Heimreise antraten, wurden alle Beteiligten intensiv polizeilich einvernommen.

Nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen kann demnach eine rassistisch motivierte Tat ausgeschlossen werden. Vor und während des Tatgeschehens wurden die anwesenden Austauschschüler, darunter ein dunkelhäutiges Mädchen, weder beleidigt, bedroht noch körperlich angegangen. Sie standen abseits des Tatgeschehens und beobachteten betroffen die Situation. Ein rechtsradikaler Hintergrund kann bei der Tätergruppierung ebenfalls ausgeschlossen werden. Dass der 15-jährige Täter einen Mitschüler in der Walther-Höllerer-Realschule bewusstlos geschlagen haben soll, ist dort nicht bekannt. Gegen die 14-Jährige und den 15-Jährigen wird ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung geführt.