Oberau / Rosenheim (ots). Die Rosenheimer Bundespolizei hat am Montag (9. Mai) gegen zwei syrische Staatsangehörige Ermittlungen wegen Schleuserei aufgenommen. Sie werden beschuldigt, vier Landsleute von Österreich aus illegal nach Deutschland gebracht zu haben. Die mutmaßlichen Schleuser wurden nahe Oberau festgenommen.
Montagnacht stoppte die Grenzpolizei Murnau auf der B2 einen Pkw mit deutschen Kennzeichen. Fahrer und Beifahrer, die ursprünglich aus Syrien stammen, legten zur Kontrollen ihre Reiseausweise für Flüchtlinge vor. Zudem hatten die 25 und 28 Jahre alten Brüder jeweils ihre deutsche Aufenthaltserlaubnis dabei. Sie gaben an, auf dem Weg zu ihrem Wohnort in Bremen zu sein. Ihre vier Mitfahrer konnten sich jedoch nur mit abgelaufenen syrischen Pässen identifizieren.
Gültige Papiere für die Einreise oder den geplanten Aufenthalt in Deutschland hatte keiner von ihnen. Offenbar ging dieser letzten Etappe eine organisierte Schleusung voraus. Den geschleusten Syrer zufolge kostete die gesamte Tour, die im Libanon begonnen hatte, mehrere Tausend Euro pro Person. Die drei Männer und die drei Frauen wurden zu der für Schleusungsdelikte zuständigen Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim gebracht.
Dort äußerten die Geschleusten im Alter von 16, 20, 47 und 53 Jahren ein Schutzersuchen, da sie in ihrer Heimat vom Militär unter Druck gesetzt und verfolgt würden. Sie wurden an die zuständige Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet.
Ihre Beförderer konnten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die Heimreise nach Norddeutschland antreten. Sie werden sich aber voraussichtlich schon bald wegen Einschleusens von Ausländern strafrechtlich verantworten müssen.
(Bericht und Bild: Bundespolizei Rosenheim)