Bericht und Bild: Stadt Neumarkt

Neumarkt.  Die Stadt hat im LGS-Park eine weitere Calisthenics-Anlage eröffnet. Wie Oberbürgermeister Thomas Thumann bei der Pressevorstellung mitteilte, sei es schon die zweite städtische Einrichtung dieser Art im Stadtgebiet. Neben der gut genutzten Anlage im Stadtteil Wolfstein komme nun diese mit vielen Geräten und Betätigungsmöglichkeiten im weitläufigen Gelände des früheren Parks der Landesgartenschau ausgestattete Anlage.

Sie findet sich im Westteil unweit des Emil-Silberhorn-Spielplatzes in Richtung Bouleplatz. Angeregt worden war sie von Stadtrat Roland Kuß, der als Sportreferent dieses Ansinnen an Oberbürgermeister Thumann herangetragen hatte. „Ich war von Anfang an begeistert von dieser Idee und der Möglichkeit, hier in der schönen Anlage unseres Landesgartenschauparks eine zweite Übungsstrecke mit vielen Geräten aufbauen zu lassen“, erläutert Oberbürgermeister Thumann. „Es sollte eine sein, die alle Bevölkerungsgruppen nutzen können, alle Altersgruppen und eine, wo wirklich jeder seine Geräte und Übungen finden kann, die er mit seinen persönlichen Voraussetzungen dann mit Spaß und guter Laune erfüllen kann.“

In einem Bereich von rund 90 Metern Länge und 10 Metern Breite sind zehn Übungsstationen aufgebaut. Ausführliche Erläuterungen sind auf Tafeln angebracht, so dass man entweder durch das Ausprobieren oder durch einen Blick auf die Beschreibungen erkennt, welche Übungen man an dem jeweiligen Gerät ausführen kann. Umgesetzt wurde das Projekt über das Umweltamt der Stadt, dessen Leiter Werner Schütt von der Planung über die Ausschreibung bis hin zur Fertigstellung die Fäden in der Hand gehabt hat.

Insgesamt kosten die Geräte und deren Installation rund 75.000 Euro. Oberbürgermeister Thumann ist überzeugt davon, dass viele die Geräte nutzen und mit viel Spaß etwas für ihre Gesundheit tun werden.

Neumarkt.  „Bildung für nachhaltige Entwicklung global denken und lokal verankern“ lautete der Titel der 9. Neumarkter Nachhaltigkeitskonferenz. Rund 50 engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich am 18. November in den Festsälen der Residenz unter „erschwerten Corona Bedingungen“ zusammengefunden. Stadtrat und Nachhaltigkeitsreferent Sebastian Schauer begrüßte die Gäste und gab einen Überblick über die bereits umgesetzten Maßnahmen zur Förderung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung in Neumarkt. Insbesondere wurde bei der Konferenz der Grundstein für ein Netzwerk für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Neumarkt gelegt. Bereits 20 Einrichtungen und Personen, darunter Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Bildungsträger, haben sich eingetragen, um am Netzwerk mitzuwirken.

Dieses Netzwerk wird im nächsten Jahr weiter ausgebaut und eine Beteiligung ist jederzeit möglich. Die beiden Hauptreferenten sorgten für eine Horizonterweiterung. Moritz Piepel, Sprecher des Jugendrates der Generationen Stiftung in Berlin ist 22 Jahre alt und studiert Physik an der TU Dresden.  Nachdem er sich lange in verschiedenen Interessenvertretungen engagiert hat, setzt er sich nun mit dem Jugendrat der Generationen Stiftung für eine generationengerechte Politik in Sachen Klima, Wirtschaft, Demokratie und Gerechtigkeit ein. Sein Vortrag lautete wie der Titel des gleichnamigen Buches: „Ihr habt keinen Plan –  Darum machen wir einen!“ Vivian Dittmar ist Autorin, Trainerin und Gründerin der Be the Change Stiftung für kulturellen Wandel in Schönsee. Durch ihre Bücher, Vorträge, Seminare, Onlineangebote und umsetzungsorientierte Projekte engagiert sie sich seit zwei Jahrzehnten für eine ganzheitliche Entwicklung von Mensch, Gesellschaft, Wirtschaft und Bewusstsein.

Mit ihrem aktuellen Bucherfolg „Echter Wohlstand“ lenkt sie die Aufmerksamkeit dorthin, wo die Menschen in der Gesellschaft zu mehr Nachhaltigkeit kommen können: „Reich an Zeit, erfüllenden Beziehungen, Kreativität, Verbundenheit mit den Mysterien des Lebens und der unbändigen Schönheit der Natur“. Ihr Vortrag bei der Konferenz lautete „Ein gutes Leben für Alle“. Weitere fachliche Inputs, wie die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in der Struktur verankert werden kann, kamen von hochkarätigen Fachleuten, darunter Prof. Dr. Gabriele Schrüfer, Lehrstuhlinhaberin Didaktik der Geographie an der Universität Bayreuth, Prof. Dr. Ingrid Hemmer, ehemalige Professorin für Didaktik der Geographie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Susanne Schubert, Vorstand der Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG Bonn und Leiterin des Projektes Klimakitas sowie Dr. Lea Schütze, Dipl. Soziologin und Projektleiterin beim BNE-Kompetenzzentrum (BiNaKom) am Standort Süd in München.

Um einen größtmöglichen Mehrwert zur Konferenz zu erreichen, wurden die Vorträge der Konferenz aufgezeichnet. Auf dieser Basis wird ein Jahresprogramm 2022 gestaltet, um das Netzwerk für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung mit den verschiedenen Zielgruppen, z.B. Kitas, Schulen, Jugendeinrichtungen, Bildungsträger und Hochschulen weiter auszubauen. Die Vorträge der Konferenz sollen dann in modularer Weise eingesetzt werden, um bei Folgeveranstaltungen über das Jahr 2022 verteilt, Multiplikatoren in Neumarkt zu erreichen, Diskussionen anzuregen und in einen Austausch mit den Akteuren zu treten. Ziel dabei ist es, die Saat der Nachhaltigkeitskonferenz aufgehen zu lassen und bis zum Ende des Jahres 2022 ein lebendiges BNE Netzwerk in Neumarkt zu gestalten.

Schließlich zeigten einige Vertreterinnen und Vertreter von Neumarkter Bildungseinrichtungen beispielhaft auf, wie bereits heute Nachhaltigkeit in der Struktur von Bildungseinrichtungen verankert ist. Anita Dengel, Vorsitzende des Storchennest e.V. erklärte den Weg zur ersten Eine Welt Kita in Neumarkt. Stefan Igelhaut, Schulsozialarbeiter an der Mittelschule West berichtete von den inzwischen strukturell gefestigten Projekten Obstwiese, Gemüsegarten und Imkerei an der Schule. Marica Münch, Vorsitzende des FairKulturCafe e.V. wies darauf hin, dass im Burgerhäusl an der Pulverturmgasse eine neue Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit entstanden ist, die sogar ein eigenes Cafe betreibt, das Cafe immergrün. Birgitt Rupp als Vertreterin der neu gegründeten Neumarkter Akademie für Nachhaltigkeit, die Akademie N berichtete von neu konzipierten und sehr erfolgreichen Bildungsmaterialien, um Themen wie Fairer Handel, ökologischer Fußabdruck oder Plastikwelt einer breiten Zielgruppe spielerisch zu vermitteln.

Im Foyer gab es im Anschluss an die Konferenz einen kommunikativen Ausklang bei einem Bio-Snack. Zudem war es möglich, die Bildungsmaterialien der Akademie N und des Bündnisses für Familie zu besichtigen und auszuprobieren. Wer Interesse hat, am „Neumarkter BNE Netzwerk“ mitzuwirken, kann sich an Ralf Mützel, Amtsleiter Amt für Nachhaltigkeitsförderung bei der Stadt Neumarkt i.d.OPf. wenden. Kontakt unter E-Mail ralf.muetzel@neumarkt.de oder Tel. (09181)255-2608.