„An am Abnd so wia heit lod i ma Freind ei, und dann mach ma Musik.“ – passender als mit dem Lied von Werner Schmidbauer konnte das Jubiläumskonzert des Flosser Chores All Generations nicht beginnen. 40 Jahre besteht die Gemeinschaft bereits und damit standen zwei Dinge im Mittelpunkt: Der Chor an sich und die Freundschaft, teils lebenslang.

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Nach dem Auftakt und der Begrüßung durch Chorleiterin Marion Elling reihte sich Höhepunkt an Höhepunkt. Zunächst aber waren die Freunde dran. Ein Teil des Ursprungschores, der vor 40 Jahren die ersten Proben und Auftritte bestritt, fand sich für zwei A-cappella-Stücke vor der Bühne ein. Manche sind bis heute noch bei den All Generations dabei, andere haben seit Jahren nicht gesungen. Das Comeback, das gemeinsame Singen, das genossen sie spürbar.


Rund 450 Besucher hatten sich in der seit Wochen ausverkauften Mehrzweckhalle in Floß eingefunden. Darunter viele, die in den letzten vier Jahrzehnten mal weniger, mal länger bei den All Generations dabei waren. Sie genossen den Nachmittag und so mancher dachte nach dem Konzert über ein Comeback nach. Zu schön waren die rund zweieinhalb Stunden mit und unter Freunden.

Im ersten Teil des Konzerts standen die ruhigeren Stücke an. Kirchlich geprägt, mit Gospel-Einflüssen. Sängerinnen und Sänger überzeugten in Soloparts, verschiedene Chormitglieder zeigten ihre Talente am Klavier, dem Saxofon, der Ukulele. Wie es sich für jahrzehntelange Gemeinschaft gehört, stehen Freude und Trauer oft nah beieinander. Es wurde fröhlich im Programm, aber auch nachdenklich. Die letzten beiden Stücke vor der Pause widmete der Chor einem zu früh gestorbenen und langjährigen Sänger. Mit „Tears in Heaven“ von Eric Clapton pausierte das Konzert nachdenklich.

Krachend und amüsant ging es dann nach 30 Minuten Verschnaufen weiter. „Herods Song“, „Could We Start Again“ und „Jesus Christ Superstar“, drei Stücke aus dem Erfolgsmusical, läuteten den zweiten Teil des Jubiläumskonzerts ein. Vor Zwei Jahrzehnten haben die All Generations das ganze Musical bei vier ausverkauften Konzerten aufgeführt. Ganz klar, ein Auszug durfte auch diesmal nicht fehlen. Die Soli saßen und auch die Band, die den Chor am Nachmittag begleitete, kam nun voll zu Einsatz. Schlagzeug, Gitarre und Bass auf der einen, Flöte, Klarinette, Trompete und Saxofon auf der anderen Seite rahmten den Chor ein. Perfekt abgemischt harmonierten Gesang und Instrumente.

Die 38 Sängerinnen und Sänger der All Generations rissen in der Folge das Publikum mit. Es wurde geklatscht, mitgesungen, genossen. Das Programm steuerte auf den Höhepunkt des Abends zu: „Oh Happy Day“, ein Dauerbrenner des Chors. Vorher boten die Jubilare noch „Bohemian Rhapsody“ von Queen mit Bandbegleitung oder „Lasse Reden“ der Ärzte A-cappella.

Im Zugabenblock nach vorherigen minutenlangen Standing Ovations und Danksagungen sowie Ehrungen wurde es, wie vorher, erst fröhlich mit dem Disney-Klassiker „Hakuna Matata“ und dann nochmals nachdenklich und fast schon intim. „Hymn“ von Barclay James Harvest rundete das eindrucksvolle Konzert ab. Für den Chor ist der Song, der nur ein paar Jahre älter als die All Generations selbst ist, einer der wichtigsten Titel ihrer Gemeinschaft. Passend dazu wurden, wie während des gesamten Konzerts, auf den Monitoren Bilder aus den letzten Jahrzehnten gezeigt: Freundschaft, Feiern, gemeinsames Singen am Lagerfeuer.

Bericht: All Generations/Michael Birkhan