Bericht und Bild: J. Masching

Kirchenthumbach. Eigentlich herrscht vor und im Feuerwehrgerätehaus in Kirchenthumbach am Donnerstag ein reges Treiben. „Der Donnerstag war immer der Tag in der Woche, wo die Feuerwehrkameraden sich hier trafen“, so Kommandant Torsten Goss. Seit Beginn der Pandemie ist dies aber vollkommen zum Erliegen gekommen. Denn die Feuerwehr ist für Viele eine zweite Familie.

So auch an diesem Donnerstag, wo nach einem Großeinsatz ( Schwerer Verkehrsunfall ) am Morgen eigentlich die Nachbearbeitung stattgefunden hätte. „Außerdem würden nun die Ausrüstungsgegenstände kontrolliert und gesäubert“, so zweiter Kommandant Fabian Leipold.

Im Jahr 2020 wurden die Floriansjünger bis 09.03. mit dem First Responder (FR) zu 31 Einsätzen gerufen. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 113 Einsätze (FR: 82). „Dies sind eigentlich zu den vorherigen Jahren relativ wenig Einsätzen“, so Goss. Die regulären Feuerwehreinsätze haben sich von 2019 auf 2020 um die Hälfte reduziert.

Die Einsatzbereitschaft der 46 aktiven Feuerwehrfrauen und Männer habe sich aber nicht verändert, so der Kommandant. „Sie kommen genauso wie vor Corona“. Corona bedingte Sicherheitsausrüstung wie die Masken werden für allen fünf Feuerwehren in der Kommune gestellt.

Zum Vereinsleben wollen die beiden Kommandanten nicht viel sagen, denn dies steht vollkommen still. „Die Treffen am Donnerstag sind weggefallen“. Reinigungsarbeiten, Wartungsarbeiten usw. werden nur noch einzeln durchgeführt. Bewegungsfahrten der verschieden Fahrzeuge finden ebenfalls nicht so häufig statt wie vorher. „Eine sehr schwierige Zeit für uns Einsatzkräfte“, so Goss und Leipold gemeinsam dazu.

Die fehlenden Übungen haben auch einen Einfluss auf die Einsätze. „Es fehlt manchmal die gewisse „Routine“ am Anfang bei einem Einsatz“, so Fabian Leipold. Aktuell dürfen die Feuerwehren in Kleinstgruppen unter Corona Bedingungen ihre Übung abhalten.

 

Die Jugendarbeit fand seit März 2020 nur online statt. „Dies ist für die Nachwuchsarbeit vollkommen untragbar. Theorie üben ist recht schön, aber nicht immer gut“. 14 Jugendliche sind bei der Feuerwehr Kirchenthumbach, die seit über einem Jahr nur online geschult werden. „Doch man merkt nun das fehlende Interesse“, so der Kommandant. „Die Jugendlichen sitzen am Tag beim Homeschooling und haben dann am Abend nicht mehr viel Lust“.

Den Informationstag für die Jugend, der von den Feuerwehrkameraden eingeführt wurde, kann auch nicht abgehalten werden. „Wir können auch nicht einfach mal sagen, kommt vorbei und schaut euch das Ganze einmal an“, so Goss. „Ohne Öffentlichkeitsarbeit kein Nachwuchs“, so die beiden Kommandanten.

Am Schluss bemerken Goss und Leipold an, dass es nach der Pandemie alles etwas anders sein wird. „Einsatztechnisch habe ich die wenigsten Bedenken“, so Kommandant Torsten Goss. „Denn wenn der Funkwecker schrillt, sind die Kameraden sofort aktiv“. Doch der Übungsbetrieb wird immer mehr einschlafen. „Jetzt haben viele ein Jahr nicht viel gemacht, dann denken sie, es geht ohne die Feuerwehr auch“.

Doch die beiden Kommandanten sind sich auch einig, wir sind immer Einsatzbereit, egal was kommt.