Auerbach. Aufsichtsratsvorsitzende Eva Birkmüller begrüßte die Gäste zur diesjährigen Vertreterversammlung der Raiffeisenbank Auerbach-Freihung eG erstmalig in digitaler Form. „Die Einschränkungen, die wir derzeit aus der Corona-Krise erleben und mit denen wir alle zurechtkommen müssen, haben die privaten Lebensumstände, das berufliche und wirtschaftliche Leben weitreichend verändert. So sehr verändert, dass auch das Herzstück der demo-kratischen Willensbildung in der Vertreterversammlung ganz neu geregelt werden musste“, führte die Aufsichtsratsvorsitzende zu Beginn aus.
Umso mehr freut es die Vorsitzende, dass die Bank einen Weg gefunden habe, das vergangene Geschäftsjahr digital abschließen zu können. Einmal mehr wurde bewiesen, die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken sind ein verlässlicher Partner in Krisenzeiten.Die Krise hat bestätigt: Bei einer Genossenschaftsbank ist das eigene Geld in guten Händen. „Besonders am Beispiel der Kredite hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, eine Bank an seiner Seite zu haben, die die Verhältnisse in der Region kennt und seit Jahren erster Ansprechpartner in finanziellen Fragen ist.
So konnten 90,7 Prozent der Kredite aus eigenen Mitteln finanziert werden“, so die Aufsichtsratsvorsitzende.„Die Pandemie ereilt uns zu einer Zeit, in der wir ohnehin mit großen Herausforderungen kämpfen. Es ist aber gerade die genossenschaftliche DNA, der Leitgedanke der Hilfe zur Selbsthilfe, die es uns schon immer möglich gemacht hat, uns in allen großen Krisen erfolgreich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Ich bin mir sicher, dass uns dies auch bei der Pandemie geling,“ führte Vorstandsvorsitzender Frank-E. Kirchhof weiter aus.
Dass die regionale Kreditgenossenschaft nicht auf eine schnelle Gewinnmaximierung aus sei, sondern die Förderung von Mitglie-dern und Kunden oberste Priorität habe, wurde in dem Bericht des Vorstandsmitgliedes Michael Sommer wieder deutlich.
Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick: Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent auf jetzt 307,5 Millionen Euro. Das gesamte betreute Kundenvolumen – dieser Wert beinhaltet neben den in der Bilanz festgeschriebenen Geschäften das gesamte Volumen aller Kreditgeschäfte und Einlagen der Mitglieder und Kunden – stieg um 9,8 Prozent auf 660,9 Millionen Euro. Das gesamte Kreditvolumen belief sich auf 245,8 Millionen Euro. Die in der Bilanz eingestellten Einlagen der Kunden stiegen um 5,3 Prozent auf 281,1 Millionen Euro.
Großer Beliebtheit erfreuten sich Anlagen in Wertpapiere, Investmentfonds und Versicherungen. Das zeigt sich bei den Summen, die die Bankkunden bei den Partnern im Genossenschaftlichen Verbund angelegt haben. Dieser Wert lag im vergangenen Jahr bei 188,1 Millionen Euro – ein Plus von 12,4 Prozent. Verschoben wurde erst einmal die Beschlussfassung zur Dividendenzahlung.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht – im Einklang mit der Europäischen Zentralbank – angesichts der Covid-19-Pandemie und der daraus entstehenden tiefen Rezession die Notwendigkeit, dass die Banken bis Oktober 2020 keine Dividende an ihre Aktionäre ausschütten. Nutznießer der Dividenden von Genossenschaftsbanken sind allerdings nicht Aktionäre, sondern ihre Mitglieder. Die rund 7.000 Mitglieder der Raiffeisenbank Auerbach-Freihung eG sind Privatkunden oder stammen aus dem Mittelstand, sie sind in aller Regel im Geschäftsgebiet der Bank ansässig.
Die Förderung des Wirtschaftens ihrer Mitglieder ist prägender Teil der Arbeit jeder Genossenschaftsbank. Die Auszahlung der jährlichen Dividende kommt also direkt den Menschen in der Region zugute. Die Raiffeisenbank Auerbach-Freihung eG wird der Vorgabe der BaFin folgen und die Entscheidung über die Auszahlung der Divi-dende für das Geschäftsjahr 2019 auf die Zeit ab Oktober 2020 verschieben. Sie setzt damit ein Zeichen der Solidarität in außergewöhnlichen Zeiten.
Über die vorgeschlagene Verwendung des Gewinns ist dann in einer weiteren Vertreterversammlung zubeschließen. Geplant ist, dass 10 % des Jahresüberschusses in die Rücklagen zur Stärkung des Eigenkapitals aus dem verbleibenden Bilanzgewinn von rd. 440 TEUR eingestellt werden und eine Dividende von 1,5 Prozent auszuschütten.
Eine besonders erfreuliche Zahl ist zudem der Anstieg der Zahl der Mitglieder. Die Bank konnte ihre Mitglieder in 2019 um 405 auf 6.979 steigern. Ende Mai 2020 ist der Mitgliederbestand schon auf über 7.000 Mitglieder angestiegen. „Unser Engagement für unsere über 7.000 Mitglieder und die Region Auerbach-Freihung eG beschränkt sich aber nicht auf das klassische Bankgeschäft. Das zeigen unsere vielfältigen Unterstützungsleistungen für lokale Vereine und Initiativen“, so Vorstandsvorsitzender Kirchhof. Insgesamt griff die Raiffeisenbank mit 44.400 Euro Kindergärten, Feuerwehren, Schützenvereinen, Trachtenvereinen usw. unter die Arme.
Bericht: Raiffeisenbank Auerbach-Freihung eG
Bild: J. Masching/Archivbild