Bericht und Bilder: J. Masching
Eschenbach. Es war eine lange Wartezeit für die Kollegen und Freunde, die zu Hause am Handy saßen und auf eine Nachricht in der eigens angelegten WhatsApp Gruppe warteten. Dann, kurz vor 18 Uhr teilte Ausbildungsleiter Johannes Beierl das Video von der Siegerehrung. Und dort war zu sehen, Felix Thaller und Jonas Fuhrich haben es geschafft. Sieger bei den World Skills Germany und damit Deutscher Meister im Bereich Mechatronik sind die Auszubildenden von Rogers Germany.
„Wir haben seit 2005 an diesem Wettbewerb teilgenommen“, so Beierl am Montag in der Firma in Eschenbach. Sein Lächeln über den Sieg hat er, sowie alle Beteiligten, noch immer im Gesicht. „Nachdem wir bereits dreimal den zweiten Platz erreicht hatten, so hat es in diesem Jahr endlich geklappt“. Der zweite Platz war jeweils das Ticket für die Europameisterschaften. Er ist sichtlich stolz auf seine Jungs. „Sie haben es sich verdient“.
Felix Thaller und Jonas Fuhrich starteten am vergangenen Mittwoch in St. Ingbert im Saarland zusammen mit dem neuen Wettbewerb „Industrie 4.0“ und ihren Ausbildungskollegen Valentin Mauser und Moritz Schelzke, ihren Wettkampf. Bereits am ersten Tag zeigten sie ihr Können und konnten hier überzeugen. So mussten die beiden Azubis in der Disziplin „Mechatronik“ eine automatisierte Anlage aufbauen, verdrahten sowie Schläuche für die Druckluft anschließen. Darüber hinaus mussten sie ein Programm schreiben, damit die Anlage, reibungslos läuft.
Am Donnerstag besuchte Saarlands Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger die Wettkämpfe und war beeindruckt von den jungen Menschen: „Die Besten nach vorne zu stellen und zu zeigen, was geht, das motiviert alle und führt dazu, dass das Know-how bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Breite nach vorn geschoben werden kann“. Am Donnerstag hatten dann die Beiden eine 5,5 Stundenaufgabe zu erfüllen, die sie auch wiederrum bestens meisterten, wenn auch mit kleinen Fehlern.
Am letzten Tag dann noch einmal volle Konzentration auf die Aufgabe. Viereinhalb Stunden dauerte die Aufgabe, nach vier Stunden war sie bewältigt und die beiden Auszubildenden waren als erste fertig. „Dann hieß es warten, und das nervte“, so die Reaktionen am Montag. Bei der Auswertung noch einmal kleinere Fehler. „Doch wir waren fest überzeugt, wir schaffen es“, so „Chef“ Beierl. Und dann um 18 Uhr standen sie breit grinsend ganz oben auf dem Siegertreppchen. Sie hatten mit einer fast sensationellen Punktzahl gewonnen. „Im letzten Jahr hatte der Gewinner 75 Punkte, wir hatten in diesem Jahr 93 Punkte“.
Dafür hatte sich die monatelange Vorbereitung in der Firma gelohnt. „Wir möchten uns bei allen Beteiligten bedanken“, so Beierl. „Dazu gehört die gesamte Firma“. Neben den Medaillen bekamen die beiden Gewinner auch noch einen großen Pokal, auf dem nun auch bald das Rogers Germany Emblem zu sehen sein wird. Und auch Valentin Mauser und Moritz Schelzke kehrten mit einem Platz auf dem Treppchen aus dem Saarland zurück. Sie erreichten den 3. Platz.
Doch nun haben die Beiden noch einen weiteren Wettkampf vor sich. Sie vertreten im nächsten Jahr Deutschland bei den World Skills 2022 Weltmeisterschaften in Shanghai. Dort wird aber nicht mehr Johannes Beierl ihr Trainer sein. „Sie sind jetzt nicht mehr das Rogers Germany Team, sondern das Nationalteam“, so Beierl. Dafür gibt es extra einen Bundestrainer, nämlich Christian Hartung. Dieser wird ab sofort mit den Jungs trainieren. „Wir starten jetzt schon mit der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften“, so Jonas Fuhrich. Mit mehreren Ausbildungscamps, Schauturnieren und auch Wettkampfturnieren wird sich vorbereitet. „Wir freuen uns auf das Unbekannte, die Stadt, das Land, die Leute und natürlich den Wettbewerb“, so Felix Thaller.
Natürlich wollen sie auch in Shanghai zeigen, was sie können. Doch bei etwa 50 Teilnehmern aus der ganzen Welt, wird dies kein leichtes Unterfangen.