Bericht: Lkr. Regensburg / Bild: Petra Kliegel
Regensburg (RL). Mit Cannabis auffällig geworden? Das hat in der Regel Folgen – disziplinarische in der Schule/Job und/oder gar strafrechtliche bei der Polizei. Spätestens jetzt gilt es zu handeln und sich die Risiken des Drogenkonsums bewusst zu machen: Drogen können die körperliche Gesundheit, die psychische Stabilität und das soziale Umfeld gefährden und sogar zerstören.
Die Suchtberatung des Gesundheitsamtes Regensburg bietet deshalb jungen Menschen zwischen 14 und 21 Jahren mit dem Projekt „FreD – Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten“ Hilfestellung.
Cannabis ist die verbreitetste illegale Droge in Deutschland. Das zeigt die Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Jeder zehnte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren (10,4 %) und fast jeder zweite junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 25 Jahren (46,4 %) hat schon mindestens einmal im Leben Cannabis ausprobiert.
Als psychoaktive Substanz kann Cannabis bei regelmäßigem Konsum insbesondere bei jungen Menschen Einfluss auf die Gehirnentwicklung nehmen und die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Als Langzeitfolgen kann bei einem hohen Gebrauch eine psychische Abhängigkeit entstehen mit Gefühlen von Unausgeglichenheit und Antriebslosigkeit. Die heutige Cannabispflanze weist eine sehr hohe Tetrahydrocannabinol-Konzentration auf, was die schädigenden Wirkungen potenziert.
Zielgruppe: 14- bis 21-Jährige
Die Suchtberatung des Gesundheitsamtes Regensburg bietet innerhalb des Projekts „FreD – Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten“ eine kostenlose und diskrete Kurzintervention an. Das Gruppenangebot zielt auf die Reflexion des eigenen Konsumverhaltens ab.
Inhalte der Kurzintervention:
- Die Jugendlichen bekommen unter fachlicher Betreuung die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Themen rund um den Konsum auseinanderzusetzen.
- Sie erhalten Informationen zu rechtlichen Belangen, gesundheitlichen und sozialen Aspekten sowie zu den Auswirkungen auf den Führerschein.
- Eigene Konsummuster sollen überdacht werden, wodurch die jungen Menschen lernen, ihr Risikoverhalten einzuschätzen und ihre Schutzfaktoren kennenlernen.
- Die fachliche Betreuung unterstützt den Prozess mit der Vermittlung praktischer Tipps zur Veränderung des Konsums. Grundlegendes Ziel ist, der Entwicklung einer Suchterkrankung entgegenzuwirken und Strafauffälligkeiten zu verhindern.
- Daneben lernen die Teilnehmenden die regionalen Beratungs- und Unterstützungsangebote kennen.
Die Evaluation des „FreD“-Projekts zeigt, dass die Teilnehmenden besonders die akzeptierende Atmosphäre im Kurs loben und dass vorbehaltlos über alles gesprochen werden konnte.
„FreD“-Kurse sind auch während der Corona-Pandemie möglich – in kleinen Gruppen mit ausreichend Hygiene- und Abstandsregelungen oder gegebenenfalls im Rahmen eines Online-Angebots. Projektanbieter für die Stadt und den Landkreis Regensburg ist die Suchtberatungsstelle des Gesundheitsamtes am Landratsamt Regensbur
Auch Eltern können aktiv werden!
Für Eltern stellt das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Regensburg ergänzende Angebote bereit. Seit 2011 wird als zusätzliches, fortlaufendes Angebot der Elternkurs „Hilfe mein Kind pubertiert“ durchgeführt. Dieses Kursangebot richtet sich sowohl an Eltern mit konsumerfahrenen Kindern, als auch an Eltern von Kindern ohne Konsumerfahrung. Bei dem Kurs handelt es sich um ein Gruppenangebot für maximal zehn Personen; er findet an sechs Abenden mit jeweils 2,5 Stunden statt.
Kontakt:
- Veronika Brunner, Sozialpädagogin (M.A.), Tel.: 0941 4009-769
- Stefanie Schösser, Sozialpädagogin (B.A.), Tel.: 0941 4009-798
- Michael Neumann, Dipl.-Sozialpädagoge (FH), Tel.: 0941 4009-753
E-Mail-Adresse: sozialdienst@lra-regensburg.de
Die Beratungen durch die Sozialpädagog/-innen des Gesundheitsamtes sind kostenlos und streng vertraulich.