München/Penzberg. Der bayerische Wirtschaftsminister sieht am Standort Penzberg alle Voraussetzungen gegeben, um ein Forschungscluster für Infektionsforschung und Pandemiebekämpfung zu schaffen: „Penzberg ist heute dank des Pharmaunternehmens Roche ein wichtiger Pharma- und Diagnostikstandort, der mit weiteren Forschungseinrichtungen gestärkt werden soll.“
Im Rahmen der am Montag vom Ministerrat beschlossenen Beschleunigung der Hightech Agenda plant das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie eine neue Fraunhofer-Einheit für Gesundheitsforschung mit zehn Millionen Euro in 2021 und 2022 zu fördern. „Derzeit laufen Gespräche zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft, der Firma Roche und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium“, erklärt der Staatsminister.
Die Fraunhofer-Gesellschaft beabsichtigt aktuell, ihren Bereich Gesundheitsforschung insgesamt auszubauen und verstärkt auf die künftigen Megatrends Digitalisierung, Personalisierung und neue Geschäftsmodelle durch neue Technologieentwicklungen auszurichten. Eine neue Fraunhofer-Einheit für Infektionsforschung und Pandemiebekämpfung in Penzberg in Zusammenarbeit mit der Firma Roche fügt sich gut in diese Planung ein. Die Forschung zu Mechanismus und Verbreitung der Infektionserkrankung könnte durch Big Data-Analyse und sozialwissenschaftliche Forschung abgerundet werden. Roche könnte besonders durch ihre Expertise in diagnostischer und pharmazeutischer Forschung sowie durch Bereitstellung von Daten zum erfolgreichen Aufbau der Einheit beitragen. Aktuell werden hierzu von der Fraunhofer-Gesellschaft ein entsprechendes, bedarfsorientiertes inhaltliches Profil erstellt und eine Hochschulanbindung geklärt.
Die Fraunhofer Gesellschaft teilt dazu mit: „Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt ausdrücklich das Vorhaben der Politik, Deutschland als Standort für eine erfolgreiche Forschung in Sachen Infektions- und Pandemieforschung zu stärken und bestmöglich zu positionieren. Wir führen derzeit erste Gespräche zur Ausgestaltung von Fraunhofer-Aktivitäten am Standort Penzberg zum Thema Infektionsforschung und Pandemiebekämpfung. Zu den Ergebnissen unserer vertieften, noch laufenden Gespräche mit dem Land und weiteren Planungen werden wir voraussichtlich in einigen Wochen detaillierter kommunizieren können und bitten noch um etwas Geduld.“
“Wir freuen uns, dass die Bayerische Staatsregierung unter Federführung des Wirtschaftsministeriums die Planung eines Infektions- und Pandemie-Forschungszentrums in Penzberg vorantreibt”, kommentiert Claus Haberda, Geschäftsführer der Roche Diagnostics GmbH, den gestrigen Kabinettsbeschluss. “Die in diesem Zusammenhang geplante Ansiedlung eines Fraunhofer-Instituts wird die Kompetenz des Forschungsstandortes Penzberg weiter stärken.”
Bericht: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
Bild: Symbolbild